Tiffany Duo Band 0142
glitzernde grüne Augen, die aussahen, als habe er gerade in eine saure Zitrone gebissen. Sarah triumphierte innerlich. Deans verärgerter Gesichtsausdruck entschädigte sie für alle Demütigungen, die die folgende Woche noch mit sich bringen mochte. Gleichzeitig schoss ihr aber noch ein anderer Gedanke durch den Kopf. Sie erinnerte sich plötzlich daran, wie sie und Dean immer zusammen herumgealbert und sich gegenseitig aufgezogen hatten. So wie sie es eben mit Ed getan hatte. Und daran, wie sie mehr als alles andere seine Freundschaft vermisste.
Energisch unterdrückte sie die aufsteigenden Tränen, lächelte Katey zu und deutete zur Hintertür. “Leg die Teller bitte auf den Tisch, zu den Tassen und dem anderen Kram, ja?”
“Okay”, erwiderte das Mädchen und nahm Deans Hand. “Dean ist mein
Date”
, verkündete sie und blickte Sarah triumphierend an.
“Oh, wirklich?”, gab sie zurück und versuchte gut gelaunt zu klingen. Sie vermied es, Dean anzusehen. “Dann sieh aber zu, dass er dich bis Mitternacht nach Hause bringt.”
Die aufgeregte Katey kicherte und zog Dean hinter sich her in den schattigen Hof. Sarah beobachtete die beiden durch die Tür und betete für etwas, für das sie eigentlich nicht beten durfte.
“Würdest du mich mal einweihen?”
Sie hatte Eds Anwesenheit völlig vergessen. “Hm?”
Ed schob die leer gekratzte Schüssel endgültig zur Seite und legte seinen Arm um Sarahs Schulter.
“Na komm, lass uns irgendein Plätzchen suchen, wo es ruhiger ist, und dann kannst du deinem väterlichen Freund alles erzählen.”
Sie lächelte ihm zu. “Um den Weibern hier noch etwas mehr Grund zum Reden zu geben?”
Er versetzte ihr einen freundschaftlichen Knuff. “Nichts lieber als das, Süße.”
5. KAPITEL
Das also ist Ed, dachte Dean, und beobachtete die beiden durch das Türfenster. Es sah so aus, als hätte Katey recht. Zwischen Ed und Sarah war wohl nicht mehr als Freundschaft, und dass Sarah Ed umarmt hatte, bedeutete nichts weiter – sie war schon immer ein herzlicher Mensch gewesen. Erleichtert atmete er auf.
“Dean Parrish!”, rief Vivian da plötzlich. “Komm mal her. Hier ist jemand, der dich sprechen will.”
Als er sich umsah, erkannte er das alte Ehepaar Jenkins, das von einem ganzen Schwarm Gratulanten umringt war. Amanda Jenkins strahlte Dean an. “Sieh nur, Percy, wer da ist! Komm her mein Junge.” Er wandte sich zu der alten Dame, die er schon als kleiner Junge gemocht hatte, und umarmte sie zur Begrüßung.
Wenig später überließ er die Jenkins den anderen Gratulanten, nahm Kateys Hand und ging mit ihr zu dem üppigen Büfett. Dort türmten sich gegrillte Hähnchenflügel und knusprige Spareribs, riesige Schinken dufteten zwischen Schüsseln mit Bergen von Salaten.
Unter den Besuchern, die sich am Büfett drängelten, erkannte Dean unschwer Ed Stillman. Der hochgewachsene Mann überragte alle, die um ihn herumstanden. Dean legte seinen Arm um Kateys Schultern und reihte sich mit ihr neben Ed ein.
“Oh, hallo”, sagte er freundlich, als er Dean neben sich bemerkte. “Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Ed Stillman.” Er streckte Dean eine Hand entgegen, während er auf der anderen einen gut gefüllten Teller balancierte.
“Ja, das dachte ich mir schon. Sie sind der andere Tierarzt, nicht wahr?”, erwiderte Dean, als er Ed die Hand schüttelte.
“Genau. Und Sie sind … Dean, oder?”
Er nickte. “Setzten Sie sich doch mit uns dort auf die Verandastufen”, bat er, bevor er sich zu Katey beugte. “Was ist Kleines, kommst du mit?”
“Keine Lust”, gab sie zurück und balancierte einen voll geladenen Teller vor sich her. “Ich geh lieber zu den anderen.” Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung einer Gruppe von Kindern, die kichernd im Schatten einer riesigen Eiche saßen.
“Aha, ich verstehe.” Er sah Katey hinterher, wie sie mit langen wippenden Zöpfen zu ihren Freunden herüberhüpfte. “So viel zu meinem Date.”
“Immerhin hat ihr Mädchen sie noch zum Büfett begleitet. Meines habe ich schon lange vorher verloren.”
“Waren Sie mit Sarah verabredet?”, fragte Dean, bemüht locker zu klingen.
“Eigentlich schon.” Ed seufzte, während er versuchte, seine Gabel so in den hoffnungslos überladenen Teller zu bohren, dass nicht die Hälfte der Köstlichkeiten abstürzte. Dean beobachtete ihn grinsend.
“Zumindest hat Sarah mich eingeladen”, fuhr Ed fort, während er auf einem Hähnchenflügel
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