Tiffany Duo Band 0142
kaute. “Also bin ich hierhergefahren, habe die Getränke mitgebracht, und jetzt ist sie verschwunden.”
“Vielleicht ist sie ja in der Küche”, schlug Dean vor.
“Sarah?!” Ed prustete. “Mann, Sie waren wirklich lange fort.”
“Wie meinen Sie das?”
“Sarah ist eine großartige Tierärztin, aber eine miserable Köchin. Sie hat mich einmal zum Dinner eingeladen, kurz nachdem ich hierhergekommen war. Ich habe gedacht, sie wollte mich vergiften. Mittlerweile weiß sie, dass ich ihre Einladungen zum Essen nur dann annehme, wenn ihre Mutter kocht. Der Mann, der sie einmal heiratet, muss entweder genug Geld haben, um eine Köchin zu bezahlen, oder selbst kochen.”
Dean lachte und schob sich eine dicke Scheibe Brot in den Mund.
“Sarah sagt, Sie machen Möbel, ist das richtig?”, wollte Ed wissen.
“Ja, stimmt. Ich habe meine eigene Schreinerei in Atlanta.”
Ed schluckte eine Portion Salat herunter und sah Dean an. “Verdienen Sie gut?”
“Gut genug.”
“Suchen Sie vielleicht noch einen talentierten Mitarbeiter?”
Dean war überrascht. “Wieso? Möchten Sie sich beruflich verändern?”
“Ich?” Ed lachte auf. “Um Gottes willen! Ich würde mir wahrscheinlich die Hand absägen – oder ein anderes wichtiges Körperteil.” Er stellte seinen leer gegessenen Teller ab und deutete auf einen muskulösen Teenager, der in der Nähe des Büfetts stand. “Sehen Sie den jungen Mann dort drüben? Das ist Franklin Thomas. Seine Mutter ist Witwe. Sie hat eine kleine Farm ein paar Meilen von hier.”
Dean nickte. “Ich erinnere mich an die Thomas-Familie. Der Junge war vielleicht sieben oder acht, als ich ihn zuletzt gesehen habe.”
“Ich war vor Kurzem auf der Farm, um nach einer der Kühe zu sehen. Mrs Thomas hat mich danach in ihr Haus gebeten, um mir die Möbel zu zeigen, die ihr Sohn gebaut hat. Er ist sehr talentiert.”
Dean blickte zu Franklin hinüber. “Sie denken also, ich sollte mir seine Arbeit mal ansehen?” Dann plötzlich kam ihm eine Idee. “Gibt es denn noch mehr Möbelschreiner in der Gegend?”
“Und ob. Auf den hiesigen Künstlermärkten gibt es überraschend viele selbst gefertigte Möbel. Schöne solide Stücke.” Ed nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche und lehnte sich zurück. “Wollen Sie expandieren?”
“Ich weiß noch nicht. Im Moment spiele ich nur mit ein paar Ideen.”
“Also, wenn Sie sich entschieden haben, sagen Sie Bescheid. Eine gute Schreinerei wäre ein Segen für diese Gegend.”
“Hey Leute, da seid ihr ja.”
Der Klang von Sarahs Stimme ließ Dean zusammenzucken. Freundlich lächelnd näherte sie sich – aber sie war nicht allein.
Oh nein!
“Dean”, flötete Sarah. “Das ist Melanie Kincaid. Sie ist eine der Brautjungfern.”
Er nickte kurz und lächelte halbherzig.
Veilchenblaue Augen blickten ihn aufreizend an.
Sarah warf ihm einen Blick zu, der ihm gar nicht gefiel. Es war offensichtlich, dass sie ihm eins auswischen wollte, und sie schien es auch noch zu genießen.
“Hey, Ed, die Jungs spielen Ball hinterm Haus, und ihnen fehlt noch ein Mann.” Die Hände in die Hüften gestemmt, wartete Sarah darauf, dass Ed sie begleitete.
Dean hoffte, dass Ed ablehnen würde und ihn nicht allein ließe mit dieser Blondine, deren schweres Parfum in der Luft lag wie eine chemische Waffe. Doch Ed erhob seinen schlaksigen Körper von der Veranda, legte einen Arm um Sarah und sagte: “Dann führ mich mal zu ihnen, meine Liebe.”
Und damit verschwand er mit Sarah und ließ Dean allein zurück mit …
“Verzeihung, wie war Ihr Name?”
“Melanie”, hauchte sie. “Darf ich mich zu Ihnen setzen?”
“Äh, ja – natürlich.” Unwillkürlich schweifte sein Blick über den Garten, aber weder Katey noch Lance noch Jennifer waren weit und breit zu sehen.
Melanie kicherte. Was sollte er bloß mit dieser Frau reden?
Sie nahm ihm die Entscheidung ab. “Sie leben also in Atlanta?”
Er nickte, den Blick noch immer in den Garten gerichtet. “Am Sonntag fahre ich wieder zurück.”
“Ich weiß.” Sie beugte sich etwas vor. Aus ihrem tief ausgeschnittenen Top quoll ein beachtlicher Busen hervor. Dean lenkte seinen Blick auf die geparkten Autos in der Auffahrt.
“Puh, es ist ganz schön heiß, nicht wahr”, sie fächelte sich mit der Hand über ihr Dekolleté. “Sollen wir ein wenig spazieren gehen?”
“Hm? Ja … gerne.” Er stand auf und hielt Melanie seine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. Sobald sie sich erhoben
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