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Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0147 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pershing , Lyn Stone , Cheryl Biggs
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so naheliegend war, dass Suzanne sofort Ja sagte. Sie war verwitwet, hatte nach Ricks Tod eine beträchtliche Abfindung bekommen, die sie anlegen wollte, und besaß einen Hochschulabschluss in Kunstgeschichte. Clyde ersteigerte seit geraumer Zeit bei Auktionen Antiquitäten für Kunden und kannte sich in der Branche bestens aus. Er plante schon lange, eine eigene Galerie zu eröffnen und selbst Auktionen zu veranstalten.
    Das Schicksal schien seine Hand im Spiel zu haben, als sie sich jetzt wieder trafen. Sie legten ihre Ersparnisse sowie ihre Nachnamen zusammen und gründeten “Casswell’s”.
    Hart sah sie aufmerksam an, stellte jedoch keine Fragen. Also beschloss sie, die Geschichte für sich zu behalten. Offenbar interessierte ihn ihr Privatleben nicht, und das war ihr recht so. Sie brauchte lediglich seine Hilfe, um sich von den lächerlichen Beschuldigungen des FBI reinzuwaschen.
    “Wie dem auch sei, vor ungefähr zwei Monaten kam der Mann auf dem Foto in die Galerie und stellte sich als Mason Brunswick vor”, fuhr Suzanne fort. “Er sagte, er wolle ‘Casswell’s’ – das ist der Name unserer Firma – einige alte Gemälde für eine Auktion überlassen. Am nächsten Tag begegnete ich ihm auf dem Heimweg auf der Straße. Wir plauderten eine Weile, er fragte mich etwas über eins der Gemälde. Bei der Gelegenheit wurde wohl dieses Foto aufgenommen.”
    “Angenommen, deine Geschichte stimmt”, sagte Hart jetzt. “Angenommen, Rick hätte den Absturz irgendwie überlebt, die Leiche wäre nicht seine. Was sollte ich für dich tun können?” Er wusste nicht, wieso er überhaupt fragte. Ihre Geschichte stimmte natürlich hinten und vorne nicht. Die Army hatte Ricks Leiche erst nach einem halben Jahr gefunden, aber es war seine. Was also wollte Suzanne?
    Anstatt ihr Fragen zu stellen, sollte er ihr diese dubiose Akte zurückgeben und sich verabschieden.
    “Nur du hast gesehen, wie Rick starb, Hart”, beharrte sie, obwohl sie den Zynismus in seinem Blick sah. “Du kannst bezeugen, dass er an jenem Tag die Cobra flog.”
    Hart antwortete nicht.
    Sie hielt seinem Blick stand, während Zweifel sie überkamen. Wenn sie nun in eine Falle getappt war? Wenn das Ganze eine Finte von ihm war und sie bereits genau das tat, was er wollte? Oder wenn der einzige Mensch, der ihr helfen konnte, ihr nicht glaubte? Eine Flut von “Wenns” … Und eine Flut von Empfindungen: Angst, Anziehung, Misstrauen, Verlangen.
    Ihr Puls begann zu rasen, das Atmen fiel ihr schwer, als er sie lange und intensiv ansah. Ihr wurde fast schwindelig.
    Sag doch etwas, flehte sie stumm. Sie verschränkte ihre zitternden Hände ineinander. Nur jetzt nicht zusammenbrechen! Sie wollte den Blick abwenden, diesen erbarmungslosen Augen entkommen – es gelang ihr nicht.
    Es war jedoch nicht sein Schweigen und nicht ihre eigene Angst, was sie am meisten irritierte. Es war der beinah unwiderstehliche Drang, Hart zu berühren, der Wunsch, seine Körperwärme, seine Kraft zu spüren.
    Wie oft hatte sie im vergangenen Jahr an ihn gedacht, von ihm geträumt? Hatte versucht, ihn zu vergessen, all die Erinnerungen und Fantasien auszulöschen?
    “Das FBI bereitet eine Anklage gegen mich vor, Hart.” Ihre Stimme klang hilflos und flehend, sie konnte es nicht ändern. “Sie gehen davon aus, dass Rick den Absturz überlebte – oder den Helikopter an dem Tag gar nicht selbst flog.” Sie atmete tief durch. “Meine einzige Chance, ihre sogenannten Beweise zu widerlegen, bist du.”
    “Man hat Ricks Leiche identifiziert”, gab Hart knapp zurück. “Glaubst du, das war ein Irrtum?”
    Sie zuckte die Schultern. “Das FBI glaubt es wohl.”
    Er sah, wie sie die Angst und Verzweiflung zu verbergen suchte und gegen Tränen ankämpfte. Seit er Suzanne auf dem Rollfeld erkannt hatte, stritten in ihm die widersprüchlichsten Gefühle: Begehren und Zorn, Anklage und Sehnsucht. Das alles war ihm nicht neu, er hatte es das ganze Jahr über ertragen, doch jetzt waren diese Gefühle stärker, heißer denn je.
    Einerseits wollte er nur vergessen. Er wollte sie in die Arme nehmen, endlich die Süße ihrer Lippen kosten, ihren schlanken Körper an seinem spüren und in der Leidenschaft versinken, die – das wusste er – in ihr schlummerte.
    Wie viele Nächte hatte er seit ihrer Abreise schlaflos verbracht, während er ihren Körper neben sich wahrzunehmen meinte. Hatte sich vorgestellt, wo sie sein mochte – und mit wem? In manchen Nächten war ihm, als brächten

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