Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
ein ehemaliger Chefmechaniker des Corps. Rick hatte den Trick als Kind von seinem Vater gelernt, einem Bankier, der stets einen Silberdollar mit einer besonderen Prägung bei sich trug, um bei Besprechungen damit zu spielen. Er betrachtete die Münze als Glücksbringer und hatte sie Rick zum achtzehnten Geburtstag geschenkt.
Hart hatte Rick nie ohne den Silberdollar erlebt. Und nun fragte er sich, ob das Bergungsteam die Münze in den Trümmern des Choppers gefunden haben mochte.
Brenner Trent war so fasziniert von dem Trick gewesen, dass er Rick monatelang bedrängt hatte, ihn ihm beizubringen. Schließlich hatte Rick eines abends nachgegeben, als sie auf den Marschbefehl nach Panama warteten.
Aber beide Männer waren tot.
Brenner Trent war bei einem Autounfall ums Leben gekommen, kurz nach der Tragödie von “Jaguar Loop”. Die Leiche war fast völlig verkohlt gewesen, doch seine Frau hatte Brenner identifiziert.
Hart starrte auf das Bild des Mannes im Spiegel. Mühelos tanzte die Münze in seiner linken Hand auf und ab. Mit der Rechten hob er die Kaffeetasse zum Mund. Er wirkte entspannt, lässig, völlig normal, außer dass er den Blick nicht von Suzanne wandte.
Sein Haar war dunkelbraun und leicht gelockt, es bedeckte seine Ohren und reichte bis zum Kragen. Und vermutlich hatte er sich seit ein, zwei Tagen nicht rasiert. Die Augenfarbe konnte Hart nicht erkennen. Er hatte ein schwarzes T-Shirt und ein schwarzes Jackett an. Seine Schultern waren breit, der Brustkorb muskulös, und er trug keine Uhr.
Hart wurde das Gefühl nicht los, den Mann zu kennen. Er strahlte etwas Vertrautes aus. Garantiert hatte er etwas mit dieser verworrenen Sache zu tun.
Wieder blickte Hart zu Suzanne hin. Wusste sie, dass dieser Mann hier war? Merkte sie denn nicht, dass er sie beobachtete?
Ein hässlicher, doch naheliegender Gedanke schoss Hart durch den Kopf. Vielleicht ging es diesem Menschen gar nicht um Suzanne, sondern um Hart. Könnte es nicht sein, dass er den dunklen Wagen gefahren hatte, von dem Hart sich auf der Fahrt nach Tucson verfolgt gefühlt hatte?
Plötzlich standen Suzanne und die Frau auf.
Hart griff nach einer Zeitung, die jemand auf dem Tresen liegen gelassen hatte, und hielt sie sich vors Gesicht, während die beiden hinter ihm vorbei zur Tür gingen.
Eine Sekunde später folgte der Mann ihnen.
Hart wartete noch eine Minute, bevor er ebenfalls hinterherging. Suzanne und ihre Begleiterin waren auf dem Parkplatz nach rechts gegangen, der Mann nach links. Ein jeder stieg in seinen Wagen.
Hart fluchte. Er musste sich entscheiden, ob er Suzanne oder dem Mann folgen wollte. Rasch stieg er in die Corvette und notierte die Autonummer des Mannes.
Suzanne fuhr los, der Mann hinterher.
Hart startete und verwünschte sein auffälliges Fahrzeug. Aber schließlich hatte er es nicht für solche Zwecke gekauft.
Ein roter Pick-up bog auf den Parkplatz und hielt direkt hinter Harts Wagen. Hart ging in die Bremsen und umklammerte ungeduldig das Lenkrad. Eine betagte Frau kletterte langsam aus der Führerkabine. Der Fahrer wartete, bis sie die Tür des Cafés erreicht hatte, bevor er sich eine Parklücke suchte.
Endlich konnte Hart auf die Straße. Suzannes Wagen stand an der roten Ampel an der Ecke. Der Mann war weg.
Eine halbe Stunde später sah Hart, wie Suzanne in die Zufahrt zu ihrem Bungalow bog und dann ins Haus ging.
Was zum Teufel hatte das alles zu bedeuten? Fragen über Fragen und keine Antworten. Der Wunsch, sie zur Rede zu stellen, war beinahe unerträglich. Und genau deshalb widerstand er. Er konnte sich keine unkontrollierten Reaktionen leisten.
Er wendete und fuhr zum Stützpunkt hinaus.
“Roubechard”, sagte er, als er das Büro betrat, “ich habe hier eine Autonummer. Versuchen Sie, so viel wie möglich darüber herauszubekommen.” Im Vorbeigehen legte er den knitterigen Zettel auf den Schreibtisch und ging Tür knallend in sein Zimmer. Er wollte allein sein, nachdenken.
Die offiziellen Berichte über den “Jaguar Loop”-Einsatz lagen noch auf dem Tisch. Er setzte sich und begann, darin zu blättern. Er konnte sich jedoch nicht konzentrieren. Ständig sah er Suzanne vor sich.
Unruhig lief er auf und ab, trank einen Kaffee nach dem anderen und starrte blicklos aus dem Fenster. Ärgerlich betrachtete er das Telefon, wenn es klingelte und der Anruf nicht von ihr kam. Immer wieder fragte er barsch bei Roubechard nach, was er über die Autonummer in Erfahrung gebracht hatte, was gleich
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