Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
für möglich gehalten. Sie rief seinen Namen, wieder und wieder, und wünschte, dieser Moment würde ewig dauern. Ihre Seelen berührten sich, und nichts würde wieder sein wie zuvor.
Unbeschreibliche Lust erfüllte Hart, schüttelte seinen Körper, brachte seinen Herzschlag zum Rasen. In diesem Augenblick wusste er, dass er von Suzanne alles das wollte, was zu verlangen er sich bislang verboten hatte.
Er wollte sie lieben und von ihr geliebt werden. Ungezählte Tage wollte er mit ihr verbringen und alle Nächte seines Lebens. Sie sollte da sein, wenn er vom Dienst kam, sollte auf ihn warten, wenn er im Einsatz war. Ihre Liebe sollte ihn wärmen und die kalte, grausame Dunkelheit vertreiben.
Er drückte sie an sich und flüsterte ihren Namen.
Tränen des Glücks und der Furcht, der Lust und der Angst standen in ihren Augen. Der Rausch wich einer warmen Schwere, eng umschlungen lagen sie auf dem Teppich und schliefen im Mondschein ein.
Irgendwann wachte Suzanne auf, blickte sich verwirrt um, und seufzte selig, indem sie sich erneut an Hart kuschelte. Sie sah durch die Terrassentüren in die Nacht, zum sternenübersäten Himmel und dem silbernen Mond, auf die zerklüfteten Berge am Horizont.
Sie wünschte, dass die Euphorie nie enden würde, doch Zweifel und Misstrauen schlichen sich bereits wieder in ihr Herz. War sein Zornesausbruch von vorhin nur Verstellung gewesen, um sie gefügig zu machen? War der Liebesakt eine Fessel, die sie lähmen sollte?
Er hatte sie so glücklich gemacht, wie sie es noch nie in ihrem Leben erlebt hatte, dennoch konnte sie nicht umhin, ihn des Verrats und Mordes zu verdächtigen. Eine Träne lief ihr aus dem Augenwinkel, dann noch eine und noch eine, und plötzlich wollte sie nur noch schlafen und nie mehr aufwachen.
Hart spürte die Tränen auf seiner Brust, rührte sich jedoch nicht. Das Ausmaß der Leidenschaft, die Suzanne in ihm erweckt hatte, bestürzte ihn.
Sobald diese Geschichte ausgestanden war, würde sie ihn verlassen, das bezweifelte er keine Sekunde. Wenn sie schuldlos war, würde sie nach Kalifornien zurückkehren. Wenn nicht, stand ihr eine lebenslange Haft bevor. In jedem Fall würden die vertrauten Qualen der Einsamkeit und Wut mit doppelter Wucht wieder über ihn hereinbrechen. Und er wusste nicht, ob er noch einmal die Kraft hätte, das zu ertragen.
Minuten später versiegten ihre Tränen, sie atmete gleichmäßiger – sie schlief. Er zog den Arm unter ihr hervor, stand auf und trat ans Fenster. Gab es einen Weg aus diesem Spionagedschungel? War seine Karriere bereits beendet? Er sah zu Suzanne hinüber.
Vor zwei Stunden hatte er sie in den Armen gehalten, die Umwelt und seine Zweifel waren vergessen gewesen. Doch jetzt war die kalte, hässliche Wirklichkeit wieder da. Obwohl er sich dafür hasste, konnte er die Verdächtigungen nicht von sich schieben. Nein, er durfte sich nicht von Gefühlen leiten lassen.
Hart blickte in die mondhelle Nacht. Er hätte sich nicht gehen lassen sollen. Zwischen ihnen bestand nur körperliche Anziehung, und sollte es mehr sein, so beruhte das lediglich auf Angst, Attraktion, Lügen und sentimentalen Erinnerungen. Entschlossen reckte er sich.
Da hörte er, wie Suzanne sich rührte. Ihr dunkles Haar war auf dem Teppich ausgebreitet, ihre Haut schimmerte im Mondlicht. Erneut stieg Begehren in ihm auf, so heiß und stark, als hätte er sie noch gar nicht berührt. Hart wappnete sich gegen die Versuchung, sich wieder neben sie zu legen, sie noch einmal zu lieben.
Was wusste er wirklich von Suzanne Cassidy? Er hatte ihren Widerstand brechen wollen, stattdessen hatte sie ihn besiegt. Er war böse auf sich selbst und ärgerlich auf Suzanne für ihre Verführungskünste. Sein Moment der Schwäche könnte sie beide das Leben kosten, wenn sie tatsächlich schuldlos war.
Oder aber es könnte ihm ein Leben in Qual einbringen, wenn sie schuldig war.
Er nahm seine Kleider und zog sich eilig an. Während er in die Stiefel stieg, glitt sein Blick ein letztes Mal über sie, nahm die Kurve ihrer Hüfte in sich auf, die schlanken Formen ihrer Beine …
Er musste gehen, bevor der Drang, sie zu lieben, unwiderstehlich wurde.
DeBraggo zog seine Jacke enger um sich und schob die Arme unter die Achseln, um sich zu wärmen. Sein Kaffee war längst kalt, sein Magen knurrte, und niemand hatte ihn gewarnt, dass es in der Wüste nachts so bitterkalt wurde.
Er blickte zum Bungalow hinüber. Captain Hart und Suzanne Cassidy schliefen vermutlich
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