Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
konnten.
“Von Norman”, erklärte er. “Übrigens kannst du ihn und Lauren von deiner Liste der Verdächtigen streichen.”
Shea hatte seit geraumer Zeit das Gefühl, dass Nick an die Unschuld seines Freundes und seiner Exfreundin glauben
wollte
.
“Weiß er, dass du dich hier versteckst?”, fragte sie beiläufig.
“Nein.”
“Gut.”
Nick, der aus dem Fenster gesehen hatte, drehte sich zu ihr um. Sein Blick war anklagend und intensiv. “Er hat mir alles erklärt. Ehrlich gesagt sogar mehr, als mir lieb war.”
“Und du hast ihm geglaubt.”
“Ja.”
Nachdem sie gegessen hatten, hockte Nick auf dem Fußboden neben dem Bett, seinen Blick aus dem Fenster gerichtet. Shea nahm an, dass er von dieser Position aus nicht viel erkennen konnte. Sie ließ sich neben ihn sinken und sah, dass sie recht hatte. Nur ein schmaler Streifen der Straße war zu sehen.
“Lauren ist Alkoholikerin”, begann er leise, ohne sie anzusehen. “Ich habe es nie bemerkt, aber Norman schon. Nach jener Nacht wurde ihr klar, dass es so nicht weitergehen konnte, und seitdem ist sie trocken. Norman hat ihr beigestanden. Ich glaube, dass er gut für sie ist.”
“Und was ist mit seiner Frau?”, fragte Shea bissig.
“Bei den beiden hing der Haussegen schon seit Jahren schief. Das sagt er jedenfalls. Sie haben sich einfach auseinandergelebt. Das kommt vor.” Er hob traurig die Schultern. “Auch das habe ich nicht bemerkt.”
“Vielleicht wollten sie nicht, dass du es mitbekommst”, tröstete ihn Shea. “Man weiß schließlich nie …”
“Ich hätte es wissen sollen”, unterbrach er sie. “Die Wahrheit ist, dass ich in den letzten Jahren mit Scheuklappen durch die Gegend gelaufen bin. Ich war so wild entschlossen, ein neues Leben zu beginnen, dass ich … nur gesehen habe, was ich sehen wollte.”
“Das tun wir doch alle, mehr oder weniger.”
Er sah sie mit seinem durchdringenden Blick an. “So wie du etwas in mir siehst, das eigentlich nicht real ist.”
“Ich sehe sehr deutlich”, flüsterte sie. “Und was ich sehe, ist sehr, sehr real.”
Sie kniete sich vor ihn, beugte sich herunter zu seinem Gesicht und küsste ihn. Es war ein freundschaftlicher Kuss, und sie war erleichtert, dass Nick nicht sofort auf seine Füße sprang oder sie wegstieß.
Ihre kurze intensive Beziehung war ganz von dem Wissen geprägt, dass sie nicht viel Zeit hatten. Vielleicht noch einen Tag oder auch zwei. Eine Nacht, wenn sie Glück hatten. Doch das machte ihre Gefühle für Nick nicht weniger real.
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass der Streifenwagen sich mal wieder dem Haus näherte. Instinktiv zog sie Nick weg vom Fenster. Sie landeten gemeinsam auf dem Fußboden, und sie spürte seinen schweren Körper auf ihrem.
Sie befeuchtete ihre Lippen und schlang ihre Arme um seinen Hals. “Polizei”, erklärte sie leise.
Einen Moment herrschte Stille. Dann senkte Nick langsam seinen Kopf zu ihr herunter und begann sie zärtlich zu küssen. Auf einen solch intensiven endlos dauernden Kuss war Shea nicht vorbereitet. Ihr Herz pochte wie wild, und sie fühlte, wie sie die Kontrolle über ihren Körper verlor. Nick schien es ähnlich zu gehen. Sie spürte seine Leidenschaft aufflackern und verlangte gierig nach mehr.
Er ließ eine Hand unter ihr T-Shirt gleiten und umfasste ihre Taille. Seine Bewegungen waren sanft und zärtlich.
“Ich weiß nicht mehr, was real ist”, flüsterte er.
“Das hier ist real”, entgegnete sie und zog ihn fester an sich. “Was wir jetzt gerade fühlen, ist real.”
Die Sonne fiel durch die halb geschlossenen Jalousien und malte Streifen auf den Fußboden und auf ihre umschlungenen Körper. Die Geräusche des Sommers – fröhlich lachende Kinder, das gleichmäßige Surren eines Rasenmähers – klangen entfernt und vertraut.
Und Shea wusste, dass sie Nick nicht gehen lassen wollte. Sie konnte es einfach nicht.
“Du machst mich wahnsinnig”, flüsterte er.
“Gut.”
Er fuhr fort, sie zu küssen, und seine Hand wanderte langsam höher, umschloss zärtlich ihre Brust. Vor Nick hatte Shea nicht geahnt, zu welcher Leidenschaft sie fähig war. Jetzt spürte sie eine kaum bezähmbare Begierde, die ihren Körper erzittern ließ. Sie öffnete ihre Lippen, und ihre Zungen berührten sich. Ihr Körper drängte näher an den seinen, und es war ihr noch lange nicht nah genug.
Sie zog sein T-Shirt aus der Hose und ließ ihre Hand darunter gleiten, um seine warme, glatte Haut zu spüren. Obwohl er
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