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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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gut, wirklich.”
    “Ein Handy!” Lucy hatte noch immer Schwierigkeiten, sich an das neue schnurlose Telefon zu gewöhnen. “Du hörst dich an, als ob du auf dem Mond wärst.”
    “Nicht ganz – ich bin in Mexiko. Auf einem Schiff. Hör mal, Mom …”
    “Oh mein Gott! Rettest du wieder Wale oder so etwas? Ich dachte, diese Phase hättest du hinter dir.”
    “Mom”, unterbrach Ellie sie. “Nicht auf so einem Schiff. Hör mal, ich brauche deinen Rat.”
    “Meinen Rat!” Lucy schluckte, und Mike kam ein Stückchen näher. Sie beide wussten, dass Rose Ellen – genau wie ihre Mutter – vor Ratschlägen stets die Flucht ergriff. “Von mir? Bist du dir sicher, dass du nicht lieber deinen Vater sprechen möchtest? Er ist hier neben mir.”
    “Dann umarme ihn von mir. Nein, ich will dich etwas fragen. Viel Zeit habe ich nicht … Da gibt es etwas, das ich tun muss. Zumindest glaube ich, es tun zu müssen. Andere würden wahrscheinlich sagen, dass ich es nicht tun sollte – ja, sie würden es mir vermutlich sogar verbieten. Und dann müsste ich es erst recht tun. Du kennst mich …”
    “Ellie, nun mal langsam. Ich verstehe kein Wort. Worum genau geht es?”
    Am anderen Ende der Leitung blieb es eine Weile still. Dann antwortete sie: “Das darf ich nicht verraten, Mom.”
    “Aha. Ist es gefährlich?” Lucys Stimme überschlug sich beinahe beim letzten Wort. Sie räusperte sich, während Mike sich neben sie setzte.
    Nach einem noch längeren Schweigen meinte Ellie: “Nun ja, es könnte gefährlich werden.”
    Lucy rührte sich nicht. Mike umarmte sie, aber sie riss sich los. “Rose Ellen, ich weiß, dass du einen guten Menschenverstand besitzt. Und ich weiß, dass du nichts Dummes anstellen würdest.”
    “Nein, Mom.” Ellies raue Stimme, die sie ganz wie ihre Mutter klingen ließ, wandelte sich in ein engelsgleiches Säuseln, das reine Unschuld vorzutäuschen suchte. Sie hatte noch nie gut lügen können.
    “Aber ich weiß, wie du wirst, wenn du wirklich an etwas glaubst. Wenn du meinst, dass du es wirklich tun musst …” Mike zog seine Frau wieder an sich. Diesmal wehrte sie sich nicht. Stattdessen schien sie sich an das Telefon zu klammern, als ob das ihrem inneren Flehen mehr Ausdruck verleihen würde. “Hör zu, Liebling. Du musst dir selbst vertrauen. Wir haben dich so erzogen, dass du deinen Kopf benutzt und dir nichts vormachen lässt. Also, verlass dich auf ihn und auf niemand anderen. Du musst das tun, was du für richtig hältst, Liebling. Aber mach keine Dummheiten, hörst du? Verlier nicht den Kopf.”
    “Ja, Mom. Danke. Ich liebe dich.” Ellie lachte. “Ich bin mir sicher, dass es keinen Grund zur Sorge gibt.”
    “Ellie, warte doch …”
    “Tschüss, ihr beiden. Und macht euch keine Sorgen.”
    “Warte!” Aber die Verbindung war bereits abgebrochen. Lucy legte das Telefon auf den Tisch vor sich.
    “Verdammt”, ärgerte sie sich. “Da stimmt doch was nicht.”
    Mike nahm sie fester in die Arme und küsste sie auf die Stirn. “Liebling, Ellie wird schon nichts passieren. Du hast es ja selber gesagt: Sie hat einen klugen Kopf.”
    Lucy vergrub ihr Gesicht an der Brust des einzigen Menschen auf der Welt, in dessen Gegenwart sie weinte. “Unsere Kinder sind so weit weg, Mike. Rose Ellen auf irgendeinem Schiff, und wer weiß, wo Eric sich herumtreibt. Es ist schon über einen Monat her, dass er angerufen hat.”
    “Leidest du vielleicht unter einem verspäteten Leeres-Nest-Syndrom, Liebste?”, sagte Mike sanft und streichelte seine Frau. “Es ist immerhin schon einige Jahre her, dass sie das Weite gesucht haben.”
    “Ja.” Lucy schluckte. “Aber ich glaube, ich begreife erst jetzt, dass sie nicht mehr zurückkommen.”

3. KAPITEL
    McCall baute seinen Stand frühzeitig ab. Das Geschäft wollte heute einfach nicht ins Laufen kommen. Aber das war nicht ungewöhnlich für den zweiten Tag, nachdem ein Kreuzer Anker gelegt hatte. Heute würde den Touristen etwas anderes geboten werden: Pyramiden erklimmen oder im Naturschutzpark Vögel beobachten; die Jüngeren gingen vielleicht tauchen. Morgen würde der Handel schon wieder anziehen. Am letzten Tag gab es immer einen Andrang, kurz bevor das Schiff wieder auslief. Schließlich wollte jeder ein Souvenir ergattern, um es zu Hause in irgendeine Schublade zu legen und es dann rasch zu vergessen. Aber jetzt war es an der Zeit einzupacken. Die Hitze und Feuchtigkeit schrien förmlich nach einer Siesta, und McCall folgte dem

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