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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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Ruf.
    Er war ganz schön ins Schwitzen geraten, bis er auch die letzten Bilder in seinem uralten blauen Käfer verstaut hatte. Plötzlich hörte er eine Stimme, die ihn erstarren ließ.
    “Taxi? Entschuldigen Sie bitte,
Señor … por favor
, ist das, äh …
este … un taxi
?”
    Diese heisere Stimme würde er sogar im Schlaf wiedererkennen.
    Er hatte sich nicht getäuscht. Da stand sie, das Zimtmädchen, und versuchte einen Taxifahrer um seine Siesta zu bringen.
    So sehr McCall sich auch bemühte, sie zu ignorieren – es hatte keinen Sinn. Seine Absicht wurde durch ihre Kleidung nahezu unmöglich gemacht. Sie trug nicht nur ein knallgelbes ärmelloses Top, sondern sie hatte auch noch ein grelles buntes Tuch um die Hüften gewickelt. Die Farben ähnelten seinen Bildern – Hibiskusblüten und Palmenblätter in Rot, Grün und Gelb. Nur geschmackvoller. Als sie sich zum Wagenfenster hinunterbeugte, rutschte das Tuch weit genug hoch, um ihm einen sehr angenehmen Blick auf ihre wohlgeformten Beine zu bieten. Ein Anblick, der jedem Mann das Herz höherschlagen ließ.
    Von den klobigen Turnschuhen und der grässlichen rosafarbenen Sonnenblende, die sie auf dem Kopf trug, einmal abgesehen. Es war McCall unverständlich, wie Menschen sich so etwas antun konnten; er hatte noch nie eine Frau gesehen, der diese Accessoires gut standen. Obwohl er zugeben musste, dass das Zimtmädchen sogar dadurch nicht völlig entstellt wurde.
    Erst nach einer Weile bemerkte er, dass sie Schwierigkeiten mit dem Taxifahrer zu haben schien. Sie hatte ihm ein Stückchen Papier gegeben, auf dem offensichtlich eine Adresse stand. Aber der Mann schüttelte den Kopf und fuchtelte mit den Armen wild in der Luft herum. Das bedeutete so viel wie: Lady, Sie sind
loco
, verrückt!
    In ihrer Verzweiflung nahm sie ihm das Stückchen Papier wieder ab und tat, was die meisten Leute tun, wenn sie sich in einer fremden Sprache verständlich machen wollen: Sie schrie den Taxifahrer so laut an, als ob er taubstumm wäre. Als McCall hörte, welche Adresse sie dem armen Mann ins Ohr brüllte, fluchte er.
    Was hatte sie jetzt schon wieder vor? Die Lady wollte wohl den Tag nicht lebend beenden.
    Es musste ein Missverständnis sein. Entweder das, oder sie war völlig übergeschnappt. Der Taxifahrer schien offensichtlich der letzteren Meinung. McCall stimmte ihm innerlich zu. Kein vernünftiger Mensch, vor allem nicht ein Ausländer – und erst recht nicht eine Frau – ließ sich je in dem Viertel blicken, in das sie gebracht werden wollte. Es sei denn, man wollte mit den Füßen zuerst wieder herausgetragen werden. Es war eines der miesesten, heruntergekommensten Viertel in ganz Yucatán, in dem Drogendealer oder ihre Kunden verkehrten. Dazu gab es dort ganze Banden herumlungernder Jugendlicher, die die Straßen unsicher machten. Im Vergleich zu den Spelunken, die es in diesem Viertel gab, war ‘Josés Cantina’ wie das Ritz.
    Der Taxifahrer hatte recht. Die Frau war eindeutig verrückt.
    Nicht mein Problem. Leben und leben lassen.
    Das redete McCall sich zumindest ein, als er sprachlos neben seinem Käfer stand und beobachtete, wie der Taxifahrer schließlich nachgab und eine Rolle Bargeld mit dem typischen Schulterzucken der Latinos akzeptierte. Das Zimtmädchen nahm im Auto Platz, und sie fuhren los.
    Zum Teufel! McCall wusste nicht, was schlimmer wäre: Sich in ihre Angelegenheiten einzumischen oder ihren Körper zu sehen, wie er morgen an der
Playa
angespült werden würde. Für seine Bilder wäre das auch nicht gut – eine ermordete
Turista
kurbelt nicht gerade das Geschäft an.
    Er zögerte noch einen Moment, kaute auf seiner Zigarette und schimpfte leise vor sich hin. Dann spuckte er die Kippe in die Gasse und stieg in seinen Wagen. Wie gewöhnlich sprang der Motor nicht sofort, sondern erst nach einer gehörigen Portion Fluchen an. Das Taxi war längst verschwunden, aber McCall wusste, wohin es gefahren war. Kopfschüttelnd gab er Gas.
    “Sind Sie sich sicher, dass wir hier richtig sind?”, fragte Ellie und lugte durch die staubbedeckten Scheiben.
    Der Fahrer zeigte auf einen scheinbar wild zusammengeworfenen Haufen Holz und Wellblech und murmelte etwas Unverständliches.
    Ellie seufzte. Also wirklich, dachte sie, den Spanisch-Kurs hätte ich mir schenken können. Sie öffnete die Tür und wollte aussteigen, zögerte dann aber einen Augenblick. Sie könnte immer noch einen Rückzieher machen, einfach zurück zum Schiff fahren und General Reyes

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