Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
von ihnen ausging, war unverkennbar.
“
Quién es él
?”, wollte der Boss wissen.
Das Zimtmädchen schaute McCall flehend mit angsterfüllten goldenen Augen an.
“Ich bin ihr Mann”, antwortete er in Spanisch.
Der Typ mit der Zigarre funkelte ihn mit schmalen Augen an. “Sie hat gesagt, Sie seien krank. Sehen mir aber verdammt gesund aus.”
McCall warf einen Blick auf das Zimtmädchen, merkte aber rasch, dass er keine Hilfe von ihr erwarten konnte.
“Mir geht es wieder besser”, meinte er schließlich. Damit es glaubhaft schien, fügte er hinzu: “Eine Magenverstimmung.”
Der Boss änderte seine Miene nicht, spöttelte aber: “So, so … Ein
Turista
, der seine Frau schickt, um seine Geschäfte zu erledigen.”
“Ich habe sie nicht geschickt. Sie ist ohne meine Erlaubnis hier”, schnaubte McCall, und er klang wahrhaftig wütend auf seine “Frau”.
“Sie scheinen Ihre Señora nicht unter Kontrolle zu haben, Señor.”
“Sie ist eigenwillig”, entgegnete McCall.
“Ich würde sie schon gefügig machen”, knurrte der Mann und machte eine unmissverständliche Geste. Ellie holte entsetzt Luft, während die beiden anderen Männer lachten.
McCall nutzte die Gelegenheit, die sich ihm bot. “Leider ist so etwas in meinem Land nicht erlaubt”, meinte er trocken und spürte, wie sie ihn entsetzt anstarrte. “Kein Wort. Sie sind meine Frau. Spielen Sie mit”, zischte er sie auf Englisch an.
“Genug”, meinte der Boss und legte die Zigarre beiseite. “Geschäft ist Geschäft. Habt ihr das Geld?”
Geld?
McCall öffnete schon den Mund, als Ellie einen dicken Umschlag aus ihrer Tasche hervorzog und ihn dem Mann entgegenstreckte.
“Hier.”
McCall schnappte sich den Umschlag und warf einen Blick hinein. Um Himmelswillen, amerikanische Dollars – Hunderte! Worauf hatte er sich bloß eingelassen? Welch eine Närrin war sein Zimtmädchen?
“Ihre Frau hat das Geld?” Die Augen des am Tisch sitzenden Mannes waren voll Verachtung.
“Wie schon gesagt – ohne meine Erlaubnis”, sagte McCall so unbekümmert wie möglich und reichte ihm den Umschlag. Der Boss nahm ihn und warf ebenfalls einen Blick hinein.
“Sie …” Mehr konnte Ellie nicht sagen, da McCall blitzschnell die Hand vor ihren Mund legte.
“Ruhe!”, zischte er. Er beobachtete das Gesicht des Mannes, das sich zunehmend verdüsterte.
“Warum stellen Sie meine Geduld auf die Probe, Señor?” McCall blickte ihn kühl an. Der Boss warf den Umschlag hart auf den Tisch. “Wo ist der Rest?”
Ellie tat so, als ob sie umknickte. Als McCall ihr hochhalf, nutzte sie die Gelegenheit und flüsterte ihm ins Ohr: “Sagen Sie ihm, er kriegt den Rest, wenn wir seinen Boss treffen.”
McCall wiederholte diese Worte ohne jegliche äußere Regung. Innerlich jedoch schwor er sich – sollte er lebend aus diesem Schlamassel herauskommen –, seinem Motto bis zum Ende seiner Tage zu folgen:
Leben und leben lassen.
Der Mann steckte sich wieder die Zigarre in den Mund und dachte nach. McCall konnte die Spannung förmlich knistern hören. Er war wütend auf Ellie. Aber als er ihr aufgeregtes Atmen hörte, gewann seine Gutmütigkeit, für die er sich selbst verfluchte.
Für den Moment befriedigt steckte der Mann den Umschlag ein und holte einen anderen dünneren hervor, den er McCall übergab.
“Mein Chef wird Sie treffen, aber nicht hier. In dem Umschlag stecken die Anweisungen. Das Treffen findet morgen Abend statt. Nur ihr beide … Gott helfe euch, wenn ihr euch nicht daran haltet.” Er ließ seinen Blick über Ellie schweifen. “Vielleicht sollte ich Ihre Frau hierbehalten – nur um sicher zu gehen, dass Sie allein kommen.”
Einer der Schurken neben Ellie grinste. Blitzschnell ergriff McCall seine “Frau” und stellte sich schützend vor sie.
“Das ist nicht nötig”, sagte er lässig, obwohl sein Herz ihm beinahe in die Hose rutschte. “Ich werde Ihren Anweisungen folgen. Ich bin doch nicht lebensmüde.”
Der Mann musterte ihn lange und brach dann in Gelächter aus. “Behalten Sie Ihre Frau, Señor. Ich beneide Sie nicht. Frauen sollte man an der kurzen Leine halten.”
“Da mögen Sie recht haben”, sagte McCall, ergriff Ellies Arm und zog sie in Richtung Ausgang. Die beiden Muskelmänner wichen widerwillig zur Seite, als ihr Boss ihnen zunickte.
Draußen angelangt, atmeten beide auf. McCall konnte kaum glauben, dass sie unversehrt davongekommen waren.
“Danke”, sagte Ellie schließlich. Wäre er nicht so
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