Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
weiter wissen. Nur in was sie ihn eigentlich hineingezogen hatte. Aber er hörte sich selbst sagen: “Und wo mag das gewesen sein? Dass Sie eine Satellitenschüssel brauchten, um fernzusehen?”
“In Iowa.” Sie klang beinahe wehmütig. “Auf einer Farm.”
“Auf einer Farm … natürlich”, murmelte er.
Nach einer Weile – als ob sie McCalls Gedanken gelesen hätte – meinte Ellie sanft: “Es handelt sich nicht um Drogen, wenn es das ist, was Sie glauben.”
Hoffentlich lügt sie mich nicht an, dachte McCall und lenkte den Wagen durch die Straßen, die nach der Siesta wieder etwas belebter waren. Das Zimtmädchen schien unruhig, als ob sie ihm noch mehr erzählen wollte.
Plötzlich parkte McCall, direkt an der
Playa
.
“Warum halten Sie hier?”
McCall zündete sich eine neue Zigarette an und machte es sich bequem. Mit einer Handbewegung deutete er auf das kristallklare Wasser, den blauen Himmel und den weißen Sandstrand unter den braunen Klippen.
“Genießen Sie die Aussicht.”
Ellie achtete aber nicht darauf, sondern starrte McCall an.
Er drehte sich zu ihr und erwiderte ihren Blick, erforschte ihre goldenen Augen so lange, bis es ihm fast den Atem verschlug. Dann wandte er sich ab und nickte in Richtung Strand. “Hier kann man sich wieder auf die Straße wagen – obwohl es sehr weit von Ihrem Schiff entfernt ist. Vor allem in dieser Hitze.” Er zog an der Zigarette. “Aber das werden Sie selbst sehen, wenn Sie mir nicht genau erzählen, in was Sie mich da hineingezogen haben. Und warum.”
4. KAPITEL
Ellie wusste nicht, was sie tun sollte. Einerseits war sie McCall eine Erklärung schuldig; andererseits war sie sich nicht sicher, wie viel sie ihm erzählen konnte.
Was wusste sie denn schon über ihn?
Soweit sie es ausmachen konnte, war er ein amerikanischer Aussteiger, der sich über Wasser hielt, indem er grässliche Bilder an einfältige Touristen verkaufte. Immer war er zur rechten Zeit am rechten Platz.
Drei Mal
schon.
Das erinnerte sie an ein paar Zeilen, die sie irgendwo gelesen hatte: ‘Einmal ist ein glücklicher Umstand, zweimal ein Zufall, und beim dritten Mal hat der Feind die Hand im Spiel.’
Obwohl er sein Bestes tat, schroff zu wirken, erschien ihr McCall nicht gerade wie ein Feind. War er auch Geheimagent? Vielleicht einer von General Reyes? Sein Spanisch ist gut genug dafür, dachte Ellie.
“Wer oder was sind Sie?”, platzte sie heraus.
Er schien überrascht, fing sich aber schnell. “Nur ein Typ, der versucht Problemen aus dem Weg zu gehen.” Er zeigte mit dem Finger auf sie. “Was Sie aber verdammt schwierig machen!”
Ellie lehnte sich zurück. Er hatte recht. “Es tut mir leid, wirklich leid. Natürlich bezahle ich Ihnen die Bilder – das ist das Mindeste, was ich tun kann”, sagte sie und ließ den Blick über die Sonnenanbeter am Strand schweifen.
“Nein, Kleine, das ist nicht das Mindeste. Das
Mindeste
ist, dass Sie mir erzählen, was zum Teufel …”
Aber da zuckte Ellie zusammen. Erst jetzt registrierte sie das Schauspiel, das sich ihr bot. “Aber das ist ja … Ist das ein FKK-Strand?”, unterbrach sie ihn.
McCall grinste sie freudlos an, Zigarette im Mundwinkel. “Ja, warum?” Aber ehe sie antworten konnte, lachte er laut auf und warf die Zigarette kopfschüttelnd aus dem Auto. “Lady, ich kapiere das nicht. Einen Augenblick ziehen Sie die krummsten Dinge ab und im nächsten spielen Sie das Unschuldslamm vom Land. Und erwarten, dass ich es Ihnen abnehme.”
“Ich erwarte gar nichts”, entgegnete Ellie verärgert. Es war schon lange her, dass sie sich wie ein solcher Tölpel gefühlt hatte. “Es ist nur, nun … Ich dachte, FKK sei in Mexiko nicht erlaubt.”
McCall zuckte mit den Schultern. “Streng genommen schon. Aber das Städtchen hier ist recht locker. Da beschwert sich keiner.” Er warf ihr einen herausfordernden Blick zu. “Oder Sie etwa?”
“Nein.” Was soll denn das schon wieder, dachte Ellie. “Ach so, ich verstehe. Sie dachten, dass es mich so verwirrt, dass ich Ihnen meine ganzen Geheimnisse beichte.”
Langsam senkte McCall den Blick auf ihren Busen. Obwohl Ellie wütend war, spürte sie, wie ihre Brustspitzen hart wurden. Dann wandte er sich gleichgültig ab. Diese Gleichgültigkeit ist schlimmer als ein Schlag ins Gesicht, dachte Ellie. “Nein, meine Liebe. Ist mir nie in den Kopf gekommen. Es war nur ein guter Platz zum Parken.”
“Es funktioniert trotzdem nicht”, fuhr sie ihn an, als ob sie ihn
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