Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
Scheinwerfer auszuschalten. Atemlos rannte sie die Verandastufen hinauf. Gerade als sie die Tür erreichte, wurde diese von drinnen geöffnet und das Licht ging an. Auf der Schwelle stand Daniel, bereits halb ausgezogen, und blickte sie überrascht und besorgt an.
Antonia warf sich in seine Arme. “Liebling, was ist geschehen? Weinst du etwa? Du zitterst ja! Was ist denn los?”
“Alan! Lieber Gott, Daniel, Alan war bei mir!” Wie sicher sie sich in seiner Umarmung fühlte!
“Dein Exmann?” Er hielt sie noch fester. “Du hast ihn gesehen? Hier in der Stadt?”
Antonia nickte. “Ja, er kam zu mir nach Hause, als du gerade gegangen warst. Ich dachte, du wärst es, und habe die Tür aufgemacht, ohne vorher durch den Spion zu schauen. Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein! Aber es ist so lange her … Tut mir leid, ich bin völlig durcheinander.”
“Mach dir darüber keine Gedanken. Du bist jetzt in Sicherheit.” Er legte seine Stirn an ihre. “Hat er dich verletzt? Ich bringe ihn um.”
“Nein, ich bin okay”, sagte Antonia schnell. “Na ja, er hat mich am Arm festgehalten, aber nicht geschlagen. Ich hatte solche Angst, dass ich weggerannt bin. Ich habe ihm heißen Kaffee ins Gesicht geschüttet und bin nur noch gelaufen.”
Daniel lächelte. “Gut gemacht.”
“Dad? Was ist los?” Im Flur tauchte verschlafen James auf. “Oh, Dr. Campell!” Verlegen trat er einen Schritt zurück.
“Alles in Ordnung, Junge. Geh wieder ins Bett.”
“Aber was …”
Daniel bedeutete ihm mit einer Kopfbewegung zu verschwinden. James verzog zwar das Gesicht, gehorchte aber. Behutsam führte Daniel Antonia ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich in den bequemen großen Sessel und zog sie auf seinen Schoß. Antonia kuschelte sich an ihn und horchte auf seinen ruhigen Herzschlag.
So saßen sie, bis Antonias Zittern schließlich nachließ und ihr wieder wärmer war. “Fühlst du dich besser?”, fragte Daniel leise.
Antonia nickte.
“Erzähl mir, was genau passiert ist.”
Sie berichtete, wie Alan in ihr Haus eingedrungen war und sie bedroht hatte, bis zu ihrer Gegenwehr und ihrer Flucht.
“Das hast du sehr gut gemacht. Dass er dich überhaupt angerührt hat, ist schon mehr als genug. Er wird es nie wieder tun, das verspreche ich dir.”
Antonia seufzte und legte den Kopf wieder an Daniels Brust. Die Augen fielen ihr zu, und sie fühlte sich bleischwer. “Tut mir leid, ich bin auf einmal so müde.”
“Das ist ganz normal.” Daniel küsste ihren Scheitel. “Schlaf einfach ein bisschen.”
“Ich muss eine einstweilige Verfügung gegen ihn erwirken.”
“Selbstverständlich. Und bis sie ihn haben, bleibst du hier bei mir.”
Benommen dachte sie, dass es vielleicht nicht klug war, hier zu bleiben. Doch ihr fehlte die Kraft, dagegen zu protestieren. Außerdem konnte sie auf keinen Fall nach Hause. Morgen würde sie wieder stark und unabhängig sein. Sie schlief ein.
Daniel hielt sie noch eine Weile, bis er sicher war, dass sie fest schlief. Dann trug er sie die Treppe hinauf ins Schlafzimmer, legte sie vorsichtig aufs Bett, zog ihr die Schuhe aus und hüllte sie in eine warme Decke. Sie seufzte einmal, öffnete jedoch nicht die Augen. Eine Weile blickte er zärtlich auf sie herab, dann verließ er leise den Raum und schloss die Tür hinter sich.
Er ging zu James Zimmer und fand seinen Sohn angekleidet auf dem Bett sitzen. “Was ist passiert? Geht es Antonia gut?”
“Ihr Exmann hat ihr heute Nacht einen Besuch abgestattet. Sie hatte Angst, also kam sie hierher.”
“Wieso Angst? Ist er … ich meine, hat er sie sonst …”
“Ja. Er hat sie früher verprügelt. Deshalb ist sie überhaupt nach Texas gekommen, um sich vor ihm zu verstecken. Aber offensichtlich hat er sie nun doch gefunden.”
James runzelte die Stirn. “Er hat ihr doch nichts getan, oder?”
“Nein, zum Glück konnte sie vorher fliehen. Ich kümmere mich darum.”
“Ich komme mit.”
“Nein, du musst hierbleiben, falls sie aufwacht. Ich möchte nicht, dass sie allein ist.”
“Na gut”, sagte James widerwillig.
“Danke.”
James folgte ihm in die Küche, wo Daniel Quinn anrief. Als niemand abnahm, wählte er die Nummer seines Vaters, und tatsächlich war die Party dort für Quinn, Cory und Cater noch in vollem Gange.
“Hey, Quinn, du musst mir einen Gefallen tun”, sagte Daniel sofort.
“Klar. Um was geht’s?”
“Ich möchte gerne wissen, ob jemand Bestimmtes im Angel-Eye-Motel wohnt.”
“Aha, und um
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