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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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sondern ging schnurstracks auf den Käfer zu.
    “Ist die Leitung tot?”, fragte sie ihn, als er einstieg und sie seine Miene sah.
    “Nein”, erwiderte er und schlug die Tür zu. Dann schüttelte er sich so, dass der Rest des Käfers auch noch nass wurde. Wie ein großer Hund, dachte Ellie. “Ich bin durchgekommen – zumindest zum Anrufbeantworter. Al taucht gerade. Sagt, er käme bald zurück.” McCalls Stimme klang neutral und monoton.
    Ellie schaute ihn an. Die Erschöpfung in seinem Gesicht tat ihr weh. Sie hatte keine Ahnung, wie schwer verletzt er war oder wie viel Blut er verloren hatte. “Das war es also. Von meinem Tauchkumpan können wir keine Hilfe erwarten.”
    “Dann mieten wir uns einfach ein Zimmer. Wenn er morgen schon wieder zuhause ist …”
    “Du vergisst etwas, Kleine.”
    “Was denn?”
    “Wir haben keinen einzigen Heller. Unser ganzes Geld ist im Hotel beim Lago Bacalar.”
    “Nicht das Ganze”, erklärte Ellie und wühlte in ihrer Tasche. Einen Augenblick später hielt sie triumphierend eine Brieftasche mit sämtlichen Papieren ihrer falschen Identität in die Luft. “Ich habe noch Mrs Burnsides Kreditkarte. Die sollte gedeckt sein. Schließlich hat sie die US-Regierung ausgestellt.”
    McCall nahm Ellies Gesicht in die Hände und gab ihr einen flüchtigen Kuss – eine Geste der Erleichterung, die sie freute. Ihr war flau zumute, und McCalls Liebkosung ließ sie innerlich erbeben.
    “Dann können wir es uns gut gehen lassen”, sagte er. “Jetzt müssen wir nur noch etwas finden, das um diese Zeit noch auf hat.”
    Er kannte sich in Chetumal einigermaßen gut aus. Auch in der Dunkelheit fand er das Hotel, das ihm vorschwebte, ohne jegliche Schwierigkeit. Es war kein modernes Holiday Inn oder dergleichen. Im Gegenteil, es war in einer heruntergekommenen Gegend in der Nähe des Hafens.
    McCall parkte den Käfer in einer engen Seitenstraße und ließ Ellie im Wagen warten, während er versuchte den Portier aufzuwecken. Es dauerte eine Weile, aber sein Hämmern gegen die mit Holz verschlagenen Fenster zeigte schließlich Wirkung. Ein kleiner Mann – unrasiert und verschlafen – öffnete mit mürrischem Gesicht. Die Wirkung der Kreditkarte jedoch war bemerkenswert. Noch liebenswürdiger wurde der Wirt, als McCall erklärte, dass sie das Doppelte des Normalpreises zahlen würden.
    Mit dem Zimmerschlüssel in der Hand lief McCall durch die Pfützen zurück zum Wagen. Dort sah er, dass Ellie sich zitternd auf den Boden gekauert hatte.
    “Da kam ein Auto vorbei. Da, auf der Hauptstraße”, erklärte sie ihm flüsternd. “Ich … ich dachte, dass … nur um vorsichtig zu sein …”
    “Dich im Wagen zu verstecken, hilft nicht viel, wenn gerade der es ist, den sie suchen”, sagte er sanft und setzte sich hinter das Steuer. “Wenn es dir lieber ist, parken wir hinter dem Gästehaus. Aber ich glaube nicht, dass sie uns schon auf der Spur sind. Vor allem nicht in einem zusammengeschossenen Käfer.”
    Ellie nickte, sagte aber nichts weiter. Müdigkeit und Erschöpfung drohten, sie zu übermannen. Kein Wunder, dachte McCall, nach all dem, was sie durchgemacht hat.
    Aber ihr Schweigen hatte etwas Lebhaftes, beinahe Elektrisches an sich. Sie schien Wellen auszusenden, die ihn umschlossen, ihn zum Beben brachten und sein Herz schneller schlagen ließen. Warum das so war, wusste er nicht. Vielleicht ist es Angst, dachte McCall, die Furcht, dass sie noch immer erwischt werden konnten. Das Komische jedoch war, dass er in Wahrheit nicht glaubte, dass seine Gefühle etwas mit Angst zu tun hatten.
    Er fuhr den Wagen hinter das Hotel, parkte und machte sich nicht einmal die Mühe, ihn abzuschließen. Er und Ellie trugen ihre Habe auf das Zimmer und schlossen die Tür hinter sich. Endlich befanden sie sich im Trockenen, in Sicherheit.
    Es war schwül und muffig – wie in den Tropen üblich. Ohne viel Hoffnung betätigte McCall den Lichtschalter, doch zu seiner Überraschung funktionierten sowohl die Lampe als auch der Deckenventilator, der sich widerwillig in Bewegung setzte.
    “Zumindest haben wir Strom”, murmelte er. Mit oder ohne Sturm – das war in diesen Breiten keine Selbstverständlichkeit.
    Er vermied es, auf das Einzelbett zu schauen. Es war noch kleiner als das am Lago Bacalar, in dem er eine mehr oder weniger schlaflose Nacht verbracht hatte. War das tatsächlich erst vierundzwanzig Stunden her? McCall erinnerte sich, wie er sachlich mit Ellie ausgemacht hatte, wer wo schlafen

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