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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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Lichtkegel der Scheinwerfer.
    “Wir haben einen Vorsprung”, sagte er sanft. “Außerdem können sie bei diesem Unwetter nichts unternehmen.”
    Sie erwiderte seinen Blick, sah aber ganz und gar nicht beruhigt aus. “Mach dir nichts vor. Du vergisst, dass General Reyes ein hohes Tier in der Regierung ist. Ein Anruf von ihm genügt. Dann wird es keinen Fleck in ganz Mexiko geben, wo wir in Sicherheit sind.”
    McCall beugte sich nach vorn, um den Himmel zu begutachten. “Wenn wir Glück haben, hat der Sturm die Satellitenschüssel im Lager heruntergerissen. Wenn wir erst einmal in Chetumal sind, haben wir es geschafft. Ich habe einen Tauchkumpel, der ein Flugzeug besitzt. Al könnte uns nach Merida fliegen. Und schon sitzen wir im amerikanischen Konsulat im Trockenen.”
    “Wenn wir Glück haben”, murmelte Ellie düster, lehnte sich aber trotzdem zurück und seufzte erschöpft.
    Mittlerweile waren sie auf der Hauptstraße angekommen und fuhren gegen Osten – laut Ellies Uhr, die sich tatsächlich als Kompass entpuppte. Sobald sie auf die geteerte Straße getroffen waren, hatten sie den Reifen gewechselt. Ellie hatte ihn zu überzeugen versucht, dass er viel zu verletzt sei, um es selbst zu tun.
    Tja … McCall wusste zwar, dass Frauen heutzutage Sachen machten, die sich seine Mutter mit ihren lackierten Nägeln noch nicht einmal angeschaut hätte. Aber es gab Dinge, die ein Mann nicht tun konnte. Wie zum Beispiel mit einer Taschenlampe fuchtelnd daneben stehen, während eine Frau den Reifen wechselte. Außerdem ging es ihm schon viel besser, und sein Arm hatte aufgehört zu bluten.
    Seitdem hatte sich der Käfer langsam, aber sicher durch die Fluten gekämpft. Ab und zu war ein Zylinder ausgefallen, aber der Wagen ließ alles über sich ergehen, ohne sie im Stich zu lassen.
    “So weit, so gut”, sagte McCall sanft und warf Ellie einen liebevollen Blick zu. Sie sah kindlich aus, wie so die nassen Haare an ihrem Gesicht klebten. Am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn sie den Kopf an seine Schulter gelegt hätte und eingeschlafen wäre. Dann hätte er sie halten und wärmen können. Sich ganz um sie kümmern.
    Stattdessen richtete sich Ellie plötzlich auf und fing an zu lachen.
    “Was ist denn so lustig?”, wollte er wissen.
    Sie wandte sich zu ihm und meinte: “Seitdem ich hier bin, fühle ich mich ein bisschen wie Alice im Wunderland, verstehst du? Alles schien drunter und drüber zu gehen, nichts lief wie geplant. Und jetzt glaube ich fast, dass das Schicksal eingegriffen hat und sich auf meine Kosten einen Witz erlaubt.”
    “Verdammt lustig! Hat uns beide beinahe vor Lachen umgebracht!”
    “Meinst du nicht auch, dass es komisch ist? Ich dachte, dass man dir nicht vertrauen kann. Und du dachtest, dass ich mit den Schmugglern zusammenarbeite. Dabei waren wir die ganze Zeit auf der gleichen Seite – nämlich der guten! Und in der Zwischenzeit entpuppt sich der Hauptgute, einer meiner Bosse, als der Böse.”
    “Ich krümme mich vor Lachen”, murmelte McCall. Aber was sie sagte, war gar nicht so falsch. Er hatte sich schließlich auch gewundert, wie aus dem Unschuldslamm ein Indiana Jones geworden war.
    “Und noch etwas”, fuhr sie eifrig fort. “Du opferst deine Zigaretten in der Hoffnung, dass sie uns helfen, wieder zurückzufinden. Und ich folge einer Familientradition und stecke ein Haus in Brand. Durch beide Pläne hat der Regen einen dicken nassen Strich gemacht. Und trotzdem war es der Regen, der uns letztendlich aus der Patsche geholfen hat. Verstehst du? Schicksal!”
    McCall schüttelte den Kopf. “Du”, brummte er ernst. “Du hast uns gerettet, Kleine.”
    Sie sah ihn an. “Ich war diejenige, die uns da hineingezogen hat.”
    “Das mag sein. Aber du hast uns auch wieder herausgebracht.” Er räusperte sich. “Weißt du, für ein Unschuldslamm kannst du sehr gut mit diesem Räuber-und-Gendarm-Spiel mithalten.”
    Sie hielt einen Augenblick inne und spöttelte dann freundlich. “Für einen ausgeflippten Aussteiger bist du nicht weniger …”
    McCall sah sie an. Sie strahlte ihn mit ihrem herrlichen Zimtmädchen-Lächeln an. Als er es schaffte, sich wieder von ihr abzuwenden, konnte er schon Lichter in der Ferne sehen. Bald würden sie in Chetumal ankommen.
    Schicksal?
Warum auch nicht, dachte er.
    Ellie wartete zitternd im dunklen Käfer und beobachtete, wie McCall aus der Telefonzelle trat. Er versuchte nicht einmal mehr, dem Regen aus dem Weg zu gehen und sich unterzustellen,

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