Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
würde. Jetzt wusste er nicht, was er sagen sollte, ohne ins Fettnäpfchen zu treten oder ein großes Missverständnis heraufzubeschwören.
Er blickte Ellie an, die ihre Tasche neben das Nachttischchen auf den Boden gestellt hatte und gerade ihre Sonnenblende abnahm.
“Hier sind wir sicher”, sagte er. “Zumindest, bis der Sturm vorüberzieht. Gegen Naturgewalten kann auch General Reyes nichts unternehmen.”
Sie nickte und legte die Uhr ab. Ihr war noch immer kein Wort über die Lippen gekommen.
“Du kannst dich zuerst duschen, wenn du möchtest.”
Ellie zuckte zusammen und lachte leise. “Das Einzige, was ich jetzt möchte, ist trocken sein.”
Am liebsten hätte er mitgelacht. Stattdessen meinte er: “Am besten waschen wir unsere Kleider in der Dusche und hängen sie dann auf. Trocknen werden sie nicht, aber das ist besser als nichts. Und dann können wir uns das Bett teilen … ich meine, ich das Laken und du die Decke und …” Verdammt!
Als Ellie ihn anblickte, wurden ihm die Knie weich. Sie stand vor ihm und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. In dem schwachen Licht der Lampe schimmerte ihre Haut seiden, und die Sommersprossen auf ihrem Gesicht sahen aus wie Zimttupfer. McCall wurde es heiß. Doch als er den Blick nach unten senkte, nahm es ihm den Atem. Unter dem nassen T-Shirt, das an ihrer Haut klebte, zeigten sich ihre kleinen Brüste in ihrer ganzen Pracht. Die Spitzen standen hart und dunkel hervor.
“Ja”, wisperte sie sanft. “Das wäre eine Möglichkeit.” Sie schüttelte den Kopf und blickte ihn wieder an. Ihr Gesicht schien so offen, ihre Miene so ungezwungen, dass McCall sich fragte, wie er jemals Schlechtes von ihr hatte denken können. Sie errötete bei jeder kleinen Lüge. Nannte er sie deshalb Unschuldslamm?
“McCall”, sagte sie und sah ihn nachdenklich an. “Kann ich dich etwas Persönliches fragen?”
“Heraus damit.”
“Ehe wir miteinander schlafen, hätte ich gern deinen Namen gewusst.”
Mit offenem Mund sah er sie an.
“Wir … wir werden miteinander schlafen?”, fragte er schwach.
Sie nickte. “Ja, das werden wir. Jetzt weißt du, dass ich nicht verheiratet und auch nicht zu jung für dich bin. Und nach all dem, was wir zusammen durchgemacht haben, finde ich, dass es endlich an der Zeit ist. Obwohl mir bewusst ist, dass ich dich wahrscheinlich verführen muss.” Ellie seufzte. “Und du nennst mich Unschuldslamm?”
McCall bebte innerlich, die Leidenschaft schlug wie eine Welle über ihm zusammen. Sie kam ihm so unglaublich jung und verletzlich vor.
“Es sei denn”, fuhr sie fort, und ihre Stimme klang tiefer als sonst. “Es sei denn, du willst absolut nicht. Vielleicht tut dir dein Arm zu sehr weh oder du bist zu müde. Ich würde …”
Aber er stand plötzlich vor ihr, nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie. Er erinnerte sich an all die Küsse, die sie zuvor ausgetauscht hatten. Aber jetzt war es anders. Jetzt mussten sie nicht mehr schauspielern, nichts mehr unterdrücken. Er wollte, dass dieser Kuss einen neuen Anfang für sie bedeutete.
McCall schmeckte Regen und Orangenblüten auf ihren Lippen. In der für ihn typischen Manier versuchte er die Ehrfurcht und die Gefühle, die er empfand, auf die leichte Schulter zu nehmen.
“Mein Arm tut nicht zu sehr weh und zu müde bin ich auch nicht”, meinte er und lächelte sie schelmisch an, während er innerlich bebte. “Aber ich muss zugeben, dass ich nichts dagegen hätte, wenn du mich verführst. Was genau hast du denn vor?”
“Nun, zuerst …” Er spürte, wie auch Ellie zu zittern anfing. “Zuerst könnten wir zusammen duschen – heißes Wasser sparen, weißt du …”
“Dann los”, sagte er drängend, und ihr Lachen erfüllte sein Herz. Sie duftete nach Zimt und brauner Erde. Ihr warmer Körper weckte ein Verlangen in ihm, das so heftig war, dass ein wenig Panik in ihm aufstieg.
Er löste sich von ihr und sah ihr in die funkelnden goldenen Augen. “Also, verführe mich”, flüsterte er.
Verführe mich, dachte Ellie. Das war einfacher gesagt als getan. Sie war keine Jungfrau mehr – schon lange nicht mehr. Aber
verführen
? Trotz ihrer tollkühnen Worte war sie sich nicht sicher, wo sie anfangen sollte. Mit seinem Hemd? Mit ihrem Top?
McCalls warme raue Hände lagen auf ihrem Nacken. Sie wollte sich wie ein Kätzchen schnurrend an ihn schmiegen und schloss die Augen.
“Ich weiß nicht …” Sie leckte die Lippen, ehe sie die seinen spürte; dann kam seine
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