Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
ein Paar dunkelblaue Jeans und ein Stricktop. Die Hosen saßen sehr eng, und Nicks Blick fiel unwillkürlich auf ihre verführerischen Rundungen. Doch plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit auf das Gespräch gelenkt.
“Nein”, flüsterte sie in den Hörer. “Mark, ich schwöre dir, es geht mir gut.”
Und kurz darauf: “Hier geht es um die Story meines Lebens. Ich denke nicht daran, mir diese Chance entgehen zu lassen, hörst du?”
Nicks Lächeln erstarb.
Die Story meines Lebens.
So war das also. Und er hatte doch tatsächlich geglaubt, die Dinge zwischen ihnen hätten sich verändert.
“Mark”, zischte sie in den Hörer. “Wir sehen uns in ein paar Tagen. Bis dahin weiche ich Taggert nicht von der Seite.”
Er fühlte, wie ihm übel wurde. Plötzlich schienen die Ereignisse der letzten Nacht einen ganz neuen Sinn zu ergeben. Die drei Kondome, ihr verführerisches Lächeln und alles, was darauf folgte, waren nur Mittel zum Zweck gewesen, um ihn zum Bleiben zu bewegen.
Shea drehte sich um, sah ihn im Türrahmen stehen und lächelte, als sei für ihn nicht gerade eine Welt zusammengebrochen.
“Ich muss Schluss machen, Mark”, sagte sie in den Hörer. Sie beendete das Gespräch, bevor ihr Kameramann noch etwas entgegnen konnte.
“Keine Neuigkeiten”, informierte sie Nick. “Boone verbringt seine Zeit damit, nach mir zu suchen, und Grace war auch nicht sehr erfolgreich in ihren Ermittlungen.”
“Es ist trotzdem nett von ihr, dass sie es versucht hat”, sagte Nick, als Shea mit einem unschuldigen Lächeln näher kam. “Richte ihr meinen Dank aus.”
“Das kannst du ihr doch selbst sagen”, erwiderte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals, “wenn alles vorbei ist und ihr euch kennenlernt.”
Er konnte nicht fassen, wie kaltblütig sie war. Sie tat so, als sei alles beim Alten. Er beschloss mitzuspielen und auf eine günstige Gelegenheit zu warten, um ihr zu zeigen, dass er nicht der gutgläubige Idiot war, für den sie ihn offenbar hielt.
Er drückte ihr einen schnellen leidenschaftslosen Kuss auf die Lippen. “Gib mir die Wagenschlüssel”, sagte er. “Dann hole ich schon mal das Auto.” In ein paar Minuten würde Shea klar werden, dass sie soeben einen Abschiedskuss erhalten hatte.
Arglos wollte sie ihm gerade die Schlüssel reichen, als ein kurzes Klopfen an der Tür sie unterbrach. Es war Maude.
“Habt ihr euch auf der Dienstbotentreppe versteckt?”, fragte sie mit einem verschmitzten Lächeln.
“Ja”, gab Shea zurück. “Du warst übrigens brillant.”
Nick räusperte sich. “Wir müssen weg von hier. Gibst du mir die Schlüssel, Shea?”
Doch Maude schüttelte energisch den Kopf. “Ihr seid wohl wahnsinnig!”, schnappte sie und nahm die Schlüssel, die auf dem Tisch lagen, an sich. “Der Wagen wird doch im ganzen Staat gesucht!”, sie kramte in ihrer Handtasche. “Deshalb bin ich hier. Ihr könnt mein Auto haben.”
Nick seufzte und gab sich geschlagen. Maude hatte zweifellos recht. Mit Lennys Auto würden sie nicht weit kommen.
Sie nahmen ihre Taschen, vergewisserten sich, dass alle Lichter im Haus aus waren und schlossen die Tür. Dann folgten sie Maude in ihre Garage. Nick traute seinen Augen nicht. Es war ein dunkelblauer Z28 Camaro, Jahrgang 1969. “Mein Bruder Louis hat ihn mir vor einigen Jahren vermacht”, erklärte Maude, beinahe entschuldigend. “Und ich hatte nicht das Herz, ihn zu verkaufen. Zumal ich ja noch meinen alten Ford habe.”
“Das ist ein wunderbarer Wagen”, entgegnete Nick anerkennend.
“Ich habe euch Proviant eingepackt”, erklärte Maude zum Abschied. Sie steckte ihren Kopf durch Sheas Beifahrerfenster. “Ach ja. Und ich erwarte, dass ihr mich zur Hochzeit einladet.”
“Hochzeit?”, wiederholte Shea und warf Nick einen erschrockenen Blick zu.
Maude hob warnend ihren Finger in Nicks Richtung. “Das will ich euch geraten haben!”
Nick startete den Motor und manövrierte den Wagen vorsichtig aus der Garage. Maude folgte ihnen winkend. Nick schwor sich, dass er Shea bei der erstbesten Gelegenheit loswerden würde. Es war höchste Zeit. Shea Sinclair, der Wetterfrosch, hatte jetzt genug Material für eine Story gesammelt.
12. KAPITEL
Nick schwieg beharrlich und hatte seinen Blick konzentriert auf die Straße gerichtet. Shea führte das auf seine Nervosität zurück. Vermutlich dachte er darüber nach, was in Huntsville geschehen würde.
Trotzdem sehnte sie sich nach einem gelegentlichen aufmunternden Blick oder nach
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