Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
Leidenschaft erfasst wurde, dass es ihn mitriss.
Sie kamen gleichzeitig, versunken in einem tiefen Kuss.
So fühlt sich Liebe an.
Unmöglich. Ganz gleich, wie gut es sich anfühlte, er musste sie gehen lassen. Je eher desto besser.
Er wusste, dass es ihm verdammt schwerfallen würde.
Als Shea ihre Augen wieder öffnete, war es schon zehn Uhr. Nick schlief neben ihr. Sie fühlte sich ein wenig wund und noch immer weich in den Knien … und froh, dass sie auf ihn gewartet hatte. Er war ihr erster Liebhaber. Ihr letzter? Ihr einziger?
Sein nackter Körper war muskulös und männlich. Es war erstaunlich, wie sehr sich ihre Körper voneinander unterschieden und doch zusammen passten. Shea bekam eine Gänsehaut bei dem Gedanken daran, wie perfekt sie harmonisiert hatten.
“Aufwachen”, flüsterte sie und weckte ihn mit einem Kuss. “Wir haben viel zu tun.”
Im Aufwachen schlang er seine Arme um sie und zog sie an sich. “Tatsächlich?”
“Immerhin haben wir einen Mord aufzuklären.”
Er schlug die Augen auf. “Dafür müssen wir aber nach Huntsville.”
“Heute schon?”, fragte sie erschrocken.
Er lächelte sie an. Wenn er lächelte, wirkte er jung und unbeschwert. Shea wollte diesen Ausdruck viel öfter auf seinem Gesicht sehen.
“Vielleicht morgen.” Er küsste sie zärtlich.
Sie wollte ihn schon wieder. Und ihm schien es ähnlich zu gehen.
Doch in diesem Moment schreckte das Geräusch von knirschendem Kies sie hoch. Nick sprang auf und lief ans Fenster. “Eine schwarze Oldtimerlimousine”, sagte er.
Shea fluchte. “Das ist Deans Wagen.” Sofort war sie auf den Beinen, warf Nick seine Jeans zu und schlüpfte selbst in ihr Top.
“Wir können uns auf der alten Dienstbotentreppe verstecken”, erklärte sie und suchte hastig ihre Sachen zusammen. “Die Jungs kennen sich hier nicht so gut aus wie ich.”
“Shea”, begann Nick. Seine Stimme war eine Spur zu ruhig. “Vielleicht ist es besser so. Ich kann mich nicht ewig verstecken.”
“Du verstehst nicht”, entgegnete sie aufgeregt. Sie ließ das benutzte Kondom zusammen mit ein paar anderen herumliegenden Sachen in ihrer Tasche verschwinden. Ihre Arme voller Unterwäsche, Socken und T-Shirts, die Nick gehörten, lief sie voran in den Flur. “Sie werden dich töten.”
Nick, der dicht hinter ihr war, hob seine Augenbrauen. “Du meinst, sie werden mich ausliefern.”
“Nein, ich meine, sie werden dich
töten
.”
Sie öffnete eine Schranktür, schob ein paar Mäntel zur Seite und legte eine versteckte Tür frei. Als sie die Tür öffnete, sah Nick, dass sie zu einer schmalen Treppe führte. Shea griff nach seinem Arm und zog ihn hinter sich her. Bevor sie die Tür schloss, schob sie die Mäntel und Kleider wieder an ihren ursprünglichen Platz.
Völlige Dunkelheit umgab sie. Sie ließen sich vorsichtig auf den Treppenstufen nieder, und Shea nahm Nicks Hand.
“Der Schlüssel ist nicht mehr unterm Blumentopf”, raunte er. “Vielleicht kommen sie gar nicht ins Haus.”
“Ha!”, flüsterte sie zurück. “Boone hat sich noch nie von einer verschlossenen Tür aufhalten lassen.”
Sie hatte recht. Wenig später hörten sie den Klang schwerer Schritte in der Küche.
“Shea Lyn!”, rief Dean.
Sie zuckte zusammen. So hatte sie seit Jahren niemand mehr genannt.
“Komm runter, aber ein bisschen plötzlich!”
Sie rührte sich nicht. Lautstark durchsuchten die Brüder ein Zimmer nach dem anderen.
“Sie muss hier gewesen sein”, rief Clint. “Ihre furchtbare Thunfischkasserolle steht im Kühlschrank.”
Furchtbar?
Ihr gegenüber hatte er doch immer von ihrer Kasserolle geschwärmt!
Kurz darauf hörten sie polternde Schritte auf der Treppe. Shea hielt die Luft an, während ihre Brüder das obere Stockwerk nach ihr durchsuchten. Plötzlich hörte sie Boone laut fluchen. Offenbar war er in Carols Schlafzimmer angelangt und hatte das zerwühlte Bett entdeckt. Die Brüder trafen sich unten und begannen aufgeregt durcheinander zu reden.
“Es ist nur in einem Bett geschlafen worden”, übertönte Boone die anderen. “Und seht euch mal an, was ich im Papierkorb gefunden habe.”
Shea schloss die Augen.
“Kondomverpackungen.” Deans Stimme klang gefährlich leise.
“Das verfluchte Bett ist noch warm”, knurrte Boone.
“Taggert ist ein toter Mann”, sagte Clint gedehnt.
Sekundenlang herrschte Stille, dann übernahm Dean wie üblich das Kommando. “Wir werden in jedem Schrank und unter jedem Bett nachsehen, die
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