Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
einer vertrauten Berührung. Seit letzter Nacht war einfach nichts mehr wie vorher, und sie brauchte die Bestätigung, dass es ihm genauso ging wie ihr. Die Erkenntnis, dass sie ihn liebte, hatte einfach alles verändert.
Sie hoffte, dass Maudes Bemerkung über das Heiraten ihn nicht erschreckt hatte. Dank ihrer Brüder, die die Kondompackung gefunden hatten, wusste Maude, dass sie miteinander geschlafen hatten. Und im Gegensatz zu Shea war Maude eben eher altmodisch in solchen Dingen. Andererseits … eine Hochzeit ganz in weiß, im engsten Familienkreis hätte ihr schon gefallen. Außerdem genoss sie die Vorstellung, jeden Morgen ihres restlichen Lebens neben diesem Mann aufzuwachen.
Und er glaubte, dass sie eine gute Mutter werden würde! Plötzlich schien ihr der Gedanke, Kinder zu bekommen gar nicht mehr so abwegig. Nicks Kinder, dunkelhaarig wie er, die seinen und ihren Traum wahr machen würden. Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, dass es auch
ihr
Traum war, eine Familie zu haben. Vielleicht konnte sich dieser Traum tatsächlich erfüllen.
Shea versuchte diese Gedanken abzuschütteln. Schließlich hatte Nick nie etwas von einer festen Beziehung gesagt, ihr keinerlei Hoffnungen gemacht. Das Wort
heiraten
hatte er immer nur im Zusammenhang mit dieser Femme fatale Lauren in den Mund genommen.
“Wohin fahren wir zuerst?”, fragte sie in die angespannte Stille.
Er sah sie nicht an. “Ich werde dich an einer Raststelle kurz vor Huntsville absetzen”, sagte er tonlos. “Es ist besser, dass du nichts über meine weiteren Pläne weißt.”
Offenbar versuchte er immer noch, sie aus der Sache herauszuhalten und sie zu beschützen. “Du wirst meine Hilfe brauchen, Nick”, entgegnete sie sanft.
Endlich wandte er seinen Blick zu ihr, doch seine Augen waren kalt.
“Nein”, sagte er schneidend. “Ich brauche dich nicht. Ich habe dich benutzt, um zu entkommen, und du hast dich um mich gekümmert, als ich verwundet war. Das ist alles.” Er richtete seinen Blick wieder auf die Straße.
Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Hatte er ihr eben mit wenigen Worten erklärt, dass er fertig mit ihr war?
“Was ist mit dem Polizisten?”, fragte sie und fühlte Panik in sich aufsteigen. “Er hat mich wiedererkannt. Ich kann nicht einfach zu Hause auftauchen und so tun, als wäre nichts passiert.”
“Streite alles ab”, sagte Nick knapp. “Es gibt keine Fotos, und er kann dir nichts beweisen.” Er gab Gas und wechselte zügig auf die Überholspur. “Und ich bin mir sicher, dass du auch diesen Mann leicht um den Finger wickeln und zum Trottel machen kannst”, fügte er bitter hinzu.
“Was ist eigentlich los?”, fragte sie leise. Der Zorn in seiner Stimme war ihr nicht entgangen.
“Mein Leben ist ein Scherbenhaufen, und du fragst, was los ist?”
“Das meine ich nicht. Was ist los mit
uns
?”
Er schenkte ihr ein kaltes, zynisches Lächeln. “Süße, es gibt kein
uns
. Wenn du glaubst, dass die letzte Nacht daran etwas geändert hat, dann bist du wirklich naiv.”
Shea fühlte einen schmerzlichen Stich in ihrer Brust.
“Großer Gott, Wetterfrosch, hast du wirklich geglaubt, dass du mit ein bisschen Sex an deine große Story kommen würdest?”
“Aber die letzte Nacht war doch etwas Besonderes.”
“Sicherlich. Aber das war gestern, und heute habe ich Wichtigeres zu tun.”
“Dabei könnte ich dir helfen”, begann sie zaghaft.
“Ich will deine Hilfe aber nicht, Wetterfrosch.”
Viel zu schnell erreichten sie die Raststätte, von der Nick gesprochen hatte. Er stoppte den Wagen, doch Shea rührte sich nicht. Sie war wie benommen. Das musste ein schlechter Witz sein.
“Ich werde nicht aussteigen”, sagte sie leise.
Er beugte sich über sie und öffnete die Beifahrertür. Dann griff er nach Sheas Tasche, die auf dem Rücksitz lag, und schleuderte sie durch die offene Tür, sodass sie ihm Gras landete.
“Letztes Mal hatte ich nicht die Kraft, dich mit Gewalt aus dem Auto zu werfen”, sagte er leise. “Glaub mir, dieses Mal werde ich es tun.”
Shea hatte Mühe, die Tränen zu unterdrücken. Sie begriff, dass er es ernst meinte. Zu gern hätte sie geglaubt, dass es nur ein selbstloser Zug an ihm war, oder gar Liebe, die ihn bewegte, sie mit allen Mitteln aus dieser Sache herauszuhalten. Doch sie konnte keine Spur von Liebe in seinen Augen entdecken. Er war fertig mit ihr, und alles, was sie tun konnte, war, ihren Rest Würde zu bewahren und freiwillig zu gehen.
“Was soll ich der
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