Tiffany Duo Band 0162
…”
“Soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlen?”
“Du sollst gar nichts.”
“Und das ist der Grund dafür, warum Maverick beschlossen hat, die Lost Creek zu kaufen. Du hast herausgefunden, dass die Ranch zum Verkauf steht, und dachtest, dass du mich gleich mitkaufen kannst.”
“Nein. Natürlich nicht.”
“Es ist mir egal, wie viel Geld du hast, Slater, und es war mir schon immer egal. Der Einzige, für den das wichtig war und ist, bist du. Wenn du die Ranch mit der verrückten Idee im Hinterkopf gekauft hast, dass ich dann wieder in deine Arme sinken würde, hast du dein Geld zum Fenster rausgeworfen.”
Jetzt war ihr nicht mehr kalt. Sie verbrannte innerlich, es war ein wütendes Inferno, und sie umarmte die Hitze. Jetzt musste sie nur noch beten, dass die Flammen hoch genug schlugen, um diesen kleinen Teil von ihr, der sich immer noch an die Vergangenheit klammerte, zu verschlingen und zu Asche zu verbrennen.
Sie stand auf und funkelte ihn wütend an. “Ich war töricht genug, mich einmal in dich zu verlieben, Slater. Du kannst Gift darauf nehmen, dass ich diesen Fehler kein zweites Mal mache.”
Damit ließ sie ihn an dem kleinen Bergsee sitzen und marschierte ohne ein weiteres Wort davon.
8. KAPITEL
Zack saß in seinem Lieblingsschaukelstuhl auf seiner Veranda, schaute zu, wie die Sterne nach und nach herauskamen und gab sich alle Mühe, nicht allzu viel Zeit damit zu verbringen, die Fenster der Hütte nebenan zu beobachten, hinter deren geschlossenen Vorhängen ab und zu ein Schatten vorbeihuschte.
Was war bloß los mit ihm? Er war dabei, zu einer Art Spanner zu mutieren, der nur noch darauf wartete, einen Blick von ihr zu erhaschen. Wo war sein Stolz geblieben? Seine Würde?
Wenn es um Cassie Jane Harte ging, war offenbar nicht mehr viel davon übrig.
Dass er auf diesem Viehauftrieb mitgeritten war, hatte sich am Ende als ein Riesenflop herausgestellt. Er war heute nicht näher daran, Cassies Vertrauen zu gewinnen, als bei seiner Ankunft hier vor einer Woche.
Er stieß einen Seufzer aus und dachte an die Stapel von Mitteilungen, die ihm Jean Martineau gleich nach seiner Rückkehr in die Hand gedrückt hatte. Claudia, seine fähige Assistentin, wartete schon verzweifelt auf seine Rückkehr, weil er an allen Ecken und Enden gebraucht wurde. Er musste wieder in sein normales Leben zurückkehren.
Er hasste es aufzugeben, aber langsam hatte er das Gefühl, dass er diese Schlacht nicht gewinnen konnte.
Dieser Gedanke hinterließ einen sauren Geschmack in seinem Mund. Er schaute auf eine düstere, einsame und trostlose Zukunft, aber er wusste nicht, was er dagegen tun konnte.
Plötzlich ging Cassies Verandalicht aus, sodass die Hütte nur noch von dem schwachen Lichtschein hinter den Fenstern erhellt wurde. Verdammt. Jetzt ging sie ins Bett, bevor ihm eine halbwegs glaubhafte Ausrede eingefallen war, warum er mitten in der Nacht an ihre Tür klopfte.
Er sollte auch ins Bett gehen. Er hatte die ganze Woche über nicht viel geschlafen, und er spürte seine Knochen, weil er zwei Tage im Sattel verbracht hatte. Dennoch, irgendetwas hielt ihn hier draußen fest, wo er in den Sternenhimmel schaute und die Vergangenheit bereute.
Als er sich eben mit einem Seufzer auf die Armlehnen seines Schaukelstuhls aufstützte, um aufzustehen, hörte er eine Tür in den Angeln quietschen. Gleich darauf stockte ihm der Atem, als er sah, wie Cassie auf ihre Veranda trat.
Obwohl sein Verandalicht ebenso aus war wie ihres, konnte er sie in dem weichen Lichtschein, der aus ihrer Hütte fiel, deutlich erkennen. Ihr Haar war an den Spitzen nass, als ob sie gerade geduscht hätte, und sie trug einen weich fallenden weißen Morgenrock, der im Mondlicht schimmerte.
Er wollte etwas sagen, um auf sich aufmerksam zu machen, aber das Bild, das sie abgab, verschlug ihm die Sprache. Sinnlich und süß in einem. Sehnsüchtig und wollüstig. Während er beobachtete, wie sie zur Verandabrüstung ging, suchte er nach seiner Stimme, konnte sie jedoch nicht finden. Er konnte nur mit trockenem Mund zuschauen, wie sie sich vorbeugte und in den samtschwarzen, mit glitzernden Sternen bestickten Nachthimmel blickte.
Was sie sich wohl wünschte? Er hätte alles dafür gegeben, es zu wissen, alles dafür gegeben, der Mann zu sein, mit dem sie ihre Geheimnisse teilte.
Er konnte unmöglich weiter so hier sitzen, um die Ecke spähen und sie in so einem intimen Moment beobachten. Sich still zu verhalten war gleichbedeutend mit einem
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