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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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war die Wahrheit. Der Termin für seinen alljährlich stattfindenden Besuch stand seit Wochen fest.
    “Ich dachte mir, ich könnte jemanden gebrauchen, der sich an der Schule gut genug auskennt, um mich ein bisschen zu unterstützen”, fuhr Jesse fort. “Ich möchte, dass er den anderen Kindern ein paar Tipps gibt, wie sie besser auf sich aufpassen und sich Probleme vom Hals halten können. Das könntest du dann vortragen.”
    “Ich? Sie wollen, dass ich Ihnen helfe?”
    “Warum nicht?”
    Der Junge wirkte, als ob er sich eine Million Gründe vorstellen könnte, aber in seinen Augen blitzte unübersehbar Neugier auf.
    Jesse beschloss, noch einmal nachzulegen. “Wenn du nicht willst, brauchst du es nicht zu machen, aber ich könnte wirklich Hilfe gebrauchen. Wenn du einverstanden wärst, würdest du ein paar Mal zu mir ins Büro kommen müssen, damit wir alles besprechen können. Was meinst du dazu?”
    “Klingt ziemlich langweilig.”
    “Gut möglich. Aber deshalb brauche ich ja deine Hilfe. Du kannst mir bestimmt helfen, dass ich es ein bisschen cooler hinbekomme, damit mir die Schüler auch zuhören.”
    “Sie wollen, dass ich Ihnen helfe, cool zu sein?”
    Jesse musste sich ein Grinsen verkneifen, als er die Faszination in den Augen des Jungen sah. “Ja. Glaubst du, das schaffst du?”
    “Keine Ahnung, Chief.” Der Junge warf ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zu. “Könnte ziemlich hart werden.”
    Jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte.
    Das würde sie sich eine Lehre sein lassen, so schnell würde sie nicht noch einmal geschlagene zwei Stunden Unkraut jäten. Als Sarah den Arm hob, um sich die Knoten aus dem Haar zu kämmen, zuckte sie vor Schmerz zusammen. Auch nach einer langen heißen Dusche protestierten ihre Muskeln immer noch vehement.
    Sie war so katastrophal schlecht in Form, es war wirklich gottserbärmlich. Nach diesem Überfall hatte sie fast besessen versucht, den Schaden, der ihrem Körper angetan worden war, zu reparieren. Sie hatte viele Stunden am Tag damit zugebracht, ihre krankengymnastischen Übungen mit einem nahezu religiösen Eifer durchzuführen.
    Doch als ihr schließlich klar geworden war, dass sie mit gewissen Beschränkungen würde leben müssen, war sie nachlässiger geworden.
    Und als sie nach Salt River gekommen war, hatte sie der Unterricht so angestrengt, dass sie abends schlicht zu müde gewesen war, um ihre Übungen zu machen.
    Aber irgendwie würde sie die Kraft dafür aufbringen müssen. Die Schmerzen in ihrem Knie würden sich nur bessern, wenn sie es regelmäßig trainierte.
    Sie hatte geglaubt, dass es eine gute Idee wäre, heute nach der Schule im Garten zu arbeiten. Weil sie gehofft hatte, dass die Gartenarbeit wie stets eine beruhigende Wirkung auf sie haben würde. Aber jetzt war sie immer noch genauso nervös und aufgeregt wie auf der Polizeistation.
    Vielleicht hatte Chief Harte ja inzwischen schon mit den Garretts gesprochen. Sie sollte eigentlich erleichtert sein, und irgendwie war sie es auch. Was sie getan hatte, war richtig gewesen. Wer immer diesem Jungen Gewalt antat, gehörte bestraft, daran konnte es keinen Zweifel geben. Gleichzeitig aber war sie machtlos gegen dieses nervöse Kribbeln in ihrem Bauch oder gegen die leise Stimme, die ihr sagte, dass sie verrückt war, weil sie sich eingemischt hatte.
    Hatte sie ihre Lektion immer noch nicht gelernt? Hatte Tommy DeSilva ihr nicht auf die denkbar brutalste Art und Weise klar gemacht, was mit einer Lehrerin passierte, die ihre Nase in Angelegenheiten steckte, die sie nichts angingen?
    Sie schob den Gedanken beiseite. Wieder einmal musste sie ein Kind beschützen. Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen, vor achtzehn Monaten genauso wie heute. Sie hatte getan, was sie tun musste. Das einzig Mögliche.
    Sie wollte nicht daran denken. Nachdem sie sich das Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, hinkte sie vom Schlafzimmer in die Küche, wobei ihr Knie bei jedem Schritt wehtat.
    Zum Abendessen gab es das Übliche, irgendetwas aus dem Gefrierfach. Konnte es etwas Erbärmlicheres geben als ein in der Mikrowelle heiß gemachtes Tiefkühlessen, das man, allein vor dem Fernseher sitzend, in sich hineinstopfte?
    Sie sollte mehr ausgehen, überlegte sie, nachdem sie sich schließlich für Hühnchen mit Reis entschieden hatte. Ausgehen – das war etwas, das sie sich mit schöner Regelmäßigkeit vornahm, obwohl sie es dann doch nie schaffte, ihren Entschluss in die Tat umzusetzen.
    Früher

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