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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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hübschen Mund wütend zusammengepresst, nachdem sie ihm befohlen hatte, ihr Haus zu verlassen, und im nächsten Moment hatte sie sich in diese wilde Furie verwandelt, die mit Händen und Füßen um sich schlug.
    Er nahm an, dass ihr Bein irgendwie den Dienst versagt hatte, und jetzt wollte sie, dass er sie losließ. Dagegen ließ sich nichts einwenden. Das einzige Problem bestand darin, dass sie immer noch zu Boden fallen würde, wenn er sie jetzt losließ.
    “Ganz ruhig, Ma’am”, versuchte er sie mit leiser Stimme zu beruhigen, so wie er es mit einem von Matts nervösen Fohlen gemacht hätte. “Es ist alles okay. Ich will Ihnen doch nur helfen. Ich tue Ihnen nichts.”
    Äußerst behutsam und so langsam, wie es ihm mit diesem wild um sich schlagenden Bündel möglich war, ließ er Sarah McKenzie nach unten gleiten. Doch je weiter sie sich dem Boden näherte, desto heftiger setzte sie sich zur Wehr. An ihren Handgelenken spürte er unter der zarten Haut ihren Puls hämmern, und sie schnappte keuchend nach Luft.
    Als sie endlich unbeschadet auf dem Bretterboden saß, ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Dann ging er in einiger Entfernung von ihr in die Hocke. “Sehen Sie? Es ist gar nichts passiert.”
    Sie starrte ihn einen Moment aus weit aufgerissenen grünen Augen verwirrt an. Gleich darauf blinzelte sie mehrmals hintereinander, und ihre Brust hob sich unter dem weichen alten Sweatshirt, als sie versuchte, tief Atem zu holen.
    Jesse sah genau, wann sie in die Realität zurückkehrte – ihre Augen verloren diesen panischen Ausdruck, und einen Moment später schoss ihr die Röte in die Wangen wie rote Farbe, die über eine weiße Leinwand spritzt.
    “Ich … Oh.”
    Er sah in diesen ausdrucksvollen Augen die Kränkung und etwas, das noch tiefer ging. Scham.
    Sie räusperte sich und wich seinem Blick aus. “Es tut mir so leid.” Ihre Stimme war leise, extrem angespannt. “Habe ich Sie verletzt?”
    “Aber nein.” Er versuchte, beruhigend zu lächeln, obwohl es eigentlich keinen Sinn hatte, weil sie ihn nicht anschaute. “Ich hatte schon widerspenstigere Kunden als Sie.”
    “Daran zweifle ich nicht”, murmelte sie mit einem seltsam bitteren Unterton in der Stimme.
    Ihre Hände zitterten immer noch, und er musste dem Drang widerstehen, seine Hand auf diese schlanken Finger zu legen.
    Sie würde diesen Trost im Moment nicht zu schätzen wissen. Das wusste er. Und sie würde wahrscheinlich durchs Verandadach springen, wenn er diesem anderen, total irrationalen Impuls nachgeben und seine Lippen auf diesen Puls pressen würde, der da in der kleinen Mulde an ihrem Hals wie verrückt hämmerte.
    “Wollen Sie mir verraten, was das zu bedeuten hatte?”, fragte er stattdessen.
    Sie wich seinem Blick immer noch aus. “Sie haben mich nur überrascht, das ist alles. Ich mag es nicht, überrascht zu werden.”
    Ja, genau wie ein wilder Mustang es nicht mochte, wenn sich Sporen in seine Flanken drückten. Er beobachtete sie noch ein paar Sekunden aus zusammengekniffenen Augen, dann wurde ihm klar, dass sie ihm nicht mehr über den Grund für ihre Panik sagen würde.
    “Was macht das Bein?”
    “Das … das Bein?”
    “Damit hat doch alles angefangen, oder? Sie sind herumgewirbelt, um wegzugehen, und dabei muss es nachgegeben haben. Ich habe Sie aufgefangen, und dann sind Sie plötzlich hochgegangen wie eine Rakete an Silvester.”
    Die Röte auf ihrem Gesicht vertiefte sich noch mehr. “Es tut mir leid”, flüsterte sie wieder. “Danke, dass Sie versucht haben, mir zu helfen.”
    Sie zog sich an dem Schaukelstuhl hoch, dann belastete sie vorsichtig ihr lädiertes Bein. “Es ist mein Knie, nicht mein Bein. Wenn ich mich zu schnell bewege, streikt es manchmal.”
    War das der Grund für dieses leichte Hinken? Was hatte es verursacht? überlegte Jesse. Ein Unfall? War dieser Unfall schuld daran, dass sie so verwundbar wirkte? War er die Ursache für die wilde Panik, die in ihre Augen trat, wenn irgendjemand sie unerwartet berührte?
    Er hatte tausend Fragen, aber er wusste, dass sie keine davon beantworten würde. “Setzen Sie sich. Soll ich Doc Wallace anrufen und ihn bitten herzukommen, damit er sich Ihr Knie mal anschaut?”
    “Nein, ich bin okay. Es müsste eigentlich gleich wieder in Ordnung sein.”
    “Kann ich Ihnen dann wenigstens irgendetwas bringen? Ein Glas Wasser oder Saft oder sonst etwas? Vielleicht ein Kissen für Ihr Bein?”
    Sie setzte sich und warf ihm einen seltsamen Blick

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