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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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aufstand.
    „Keine Ursache", gab er zurück und erhob sich ebenfalls.
    Sie streckte ihm die Hand hin. Ihre schmalen Finger verschwanden in seiner großen schwieligen Hand, eine körperliche Verbindung, bei der sich Alicia• klein und sehr weiblich vorkam. Sie wünschte sich, die Arme auszustrecken und sie diesem Detective um den Hals zu legen, ihr Gesicht an seiner breiten Brust zu bergen und ihre Probleme auf sei­ nen starken Schultern abzuladen. Sie sehnte sich danach, seine Hände in ihrem Haar und seinen Atem an ihrer Wange zu spüren, seine Lippen an ihrem Mund. Sie schaute ihm in die Augen und wünschte sich, mit ihm nach oben zu gehen, um mit ihm Liebe zu machen.
    Aber natürlich war das unmöglich.
    „Mrs. Walker, ist alles in Ordnung mit Ihnen?" fragte er, während er noch immer ihre Hand fest in der seinen hielt.
    „Ja, natürlich."
    „Gut." Er ließ ihre Hand los und zog seine Wagenschlüssel aus der Tasche. „Dann gehe ich jetzt", sagte er und wandte sich zum Gehen, während Alicia sich ebenfalls in Bewegung setzte, um ihm in die Eingangshalle zu folgen.
    „Ich bringe Sie zur Tür."
    „Das ist nicht nötig, Mrs. Walker", sagte Lafferty eilig, und als er noch einmal stehen blieb, um sich umzudrehen und sie anzuschauen, rannte Alicia, die dicht hinter ihm war, direkt in ihn hinein.
    Um zu verhindern, dass sie das Gleichgewicht verlor, legte er seine großen Hände um ihre Unterarme, und so waren sie sich mehrere Sekunden sehr nah. Alicia schaute in seine graublauen Augen und entdeckte dort ein Verlangen, das ihr eigenes widerspiegelte.
    Er will mich auch! schoss es ihr durch den Kopf.
    Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, ließ Lafferty sie los und trat einen Schritt zurück.
    „Entschuldigung", sagte er. 
    „Keine Ursache. Wie Sie sicher schon bemerkt haben, scheine ich derzeit nicht in der Lage zu sein, auf meinen eigenen zwei Beinen zu stehen." Alicia holte tief Atem und schaute ihn an.
    Das Begehren, das sich vor einem Moment noch in seinen Augen gespiegelt hatte, hatte sich in Luft aufgelöst.
    Bestimmt hatte sie es sich nur eingebildet. Sie versuchte, sich zusammenzunehmen und sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, während sie weiterging.
    „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie den Besuch meiner Großmutter vertraulich behandeln", sagte sie und hörte das Zittern in ihrer Stimme.
    „Ich dachte mir, dass es die Sache erleichtert", gab Lafferty kurz angebunden zurück. „Ich wollte Ihrer Großmutter nur eine Vorladung ersparen, weil sie versucht, sich in eine laufende Ermittlung einzumischen."
    „Es muss Hannah endlich in den Kopf, dass auch ein Mensch mit viel Geld nicht alles kontrollieren kann", sagte Alicia resigniert. „Sie ist über achtzig und versucht es noch immer."
    „Ich möchte behaupten, dass der Irrglaube, reiche Leute könnten alles kontrollieren, weit verbreitet ist", erwiderte Lafferty, ohne sie anzuschauen, während er zur Tür ging.
    „Danke, dass Sie vorbeigekommen sind", sagte sie schwach.
    „Kein Problem. Auf Wiedersehen." Sie hörte, wie die Tür ins Schloss fiel.
    Alicia schlug die Hände vors Gesicht und ließ ihrer Verzweiflung für einen Moment freien Lauf.
    Was sollte sie nur tun?
    Lafferty schaltete seinen Computer aus und rollte mit dem Stuhl von seinem Schreibtisch zurück. Er schaute auf die Uhr. Fast Mitternacht.
    Sechs Stunden hatte er nun die Akten studiert, und jetzt wusste er mehr über die Hauptverdächtige im Fall Walker, als er sich je hätte träumen lassen.
    Alicia Walker, einziges Kind des millionenschweren Geschäftsmanns Daniel Green und seiner Frau Margaret, war in Hunterdown County, New Jersey, geboren und äußerst wohlbehütet aufgewachsen. Joe Walker, den ältesten Sohn eines Großverlegers aus dem Mittleren Westen, hatte sie auf dem College kennen gelernt und zwei Wochen nach ihrem Examen geheiratet.
    Und ab diesem Zeitpunkt, so vermutete Lafferty, hatte Alicia Walkers Leben eine andere Wendung genommen. Er hatte seine eigene Meinung über Walker, einen mit allen Wassern gewaschenen Politiker, der von Kindheit an darauf getrimmt worden war, eines Tages ein hohes Staatsamt zu übernehmen. Walker, der politisch weit rechts stand, hielt die christlichen Werte und die Familientraditionen hoch und bekam seine Stimmen von konservativen bis ultrakonservativen Wählern.
    Aber Lafferty wusste, dass Walkers Privatleben nicht dem Bild entsprach, das er zu zeichnen pflegte. Die Polizei kannte schon seit Jahren die Gerüchte, die

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