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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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über Joseph Walker III., den Vorstandsvorsitzen­ den der Flame Tree Publishing, kursierten. Mehr als einmal war Alicias Ehemann bei Razzien in Bordells aufgegriffen worden, wobei er es jedes Mal geschafft hatte, sich mit Geld aus der Affäre zu ziehen. Schließlich war er dazu übergegangen, die Dienste eines Callgirlrings in Anspruch zu nehmen, was weniger Risiken barg und zudem wesentlich diskreter war. Bei genauerem Hinsehen hatte er ein ausschweifendes zügellose Leben gelebt, ohne Rücksicht auf seine Familie zu nehmen. Und doch hatte er von seiner Frau stets erwartet, die für seine politische Karriere unverzichtbare Rolle der liebenden Ehefrau zu spielen.
    Und allem Anschein nach hatte Alicia mitgespielt. Aber Lafferty hatte auf den Fotos' erkennen können, dass sie einen hohen Preis dafür bezahlt hatte. Ihr strahlendes Lächeln wirkte immer irgendwie fahl und_ aufgesetzt, wie eine Maskerade. Er konnte es nur erahnen, warum sie sich von Walker nicht hatte scheiden lassen ... wahrscheinlich hatte er ihr gedroht, jeglichen Kontakt mit den Kindern zu unterbinden. Lafferty hatte oft genug gesehen, wie so etwas passierte. Alicias Familie war zwar reich, aber die Walkers waren noch viel reicher, und es gab immer Anwälte und Richter, die man kaufen konnte. Eine zerbrechliche Frau wie sie hätte vor Gericht gegen die intriganten Machenschaften des Walker-Clans keine Chance gehabt, und das wusste wahrscheinlich niemand besser als Alicia selbst.
    Lafferty rieb sich die Augen und streckte sich. Tatsache war, dass Alicia triftige Gründe gehabt hatte, ihrem Ehemann den Tod zu wünschen. Er hatte sie und die Kinder wie Statisten in einem Theaterstück behandelt, das er selbst inszeniert hatte. War sie am Ende durchgedreht und hatte ihn erschossen? Aber warum hätte sie das in aller Öffentlichkeit tun sollen? War sie völlig außer sich gewesen und hatte nicht mehr gewusst, was sie tat? Lafferty fiel es schwer, die gefasste Frau, die er kennen gelernt hatte, mit einer derart irrationalen Tat in Verbindung zu bringen. Sicher, Alicia war ausgelaugt und deprimiert - aber wie eine Verrückte war sie ihm ganz gewiss nicht erschienen.
    Die Doppeltüren schwangen auf und Captain Cramer kam forschen Schritts herein; er blieb abrupt stehen, als er Lafferty mit geröteten Augen vor seinem Computer sitzen sah.
    „Nicht angeordnete Überstunden werden nicht bezahlt", sagte der Captain zu Lafferty, der dünn lächelte.
    „Der Fall Walker?" fragte Cramer.
    Lafferty nickte und wich Cramers Blick aus.
    „Wo liegt das Problem?"
    Lafferty zuckte die Schultern. „Es will mir einfach nicht einleuchten. Alicia Walker hätte ihrem Mann Gift in den Kaffee tun können, einen Profikiller engagieren, was auch immer, aber ihn vor aller Augen erschießen, und damit die eigene Existenz zum Teufel gehen lassen?"
    „Vielleicht ist sie ja ausgetickt?"
    „Es kommt mir nicht vor, als ob bei ihr eine Schraube locker wäre." „Das weiß man nie. Jetzt machen Sie schon, Junge, gehen Sie nach   Hause. Leben Sie Ihr Leben. Suchen Sie sich eine Freundin." „Ich will keine Freundin."
    „Warum nicht?"
    „Weil sie meine Frau werden könnte, und eine Frau hatte ich .schon mal", sagte Lafferty trocken und stand auf.
    „Na schön, dann hat's beim ersten Mal eben nicht geklappt. Aber ist das ein Grund, gleich zum Mönch zu werden?"
    „Ich bin kein Mönch", gab Lafferty zurück. „Ich bin nur wählerisch."
    „Zu wählerisch. Wenn Sie so weitermachen, werden Sie einsam enden, jeden Freitag mit den Jungs Karten spielen und einen enormen Bierkonsum haben." Cramer brachte die Dinge gerne auf den Punkt.
    Lafferty grinste. „Danke für diese tröstliche Vision meiner Zukunft, Captain", sagte er.
    „Wenn Sie sich von diesem Job auffressen lassen, wird es Sie ins Grab bringen, geht ganz schnell, mein Junge." Cramer schnappte sich einen Stapel Akten und ging pfeifend davon.
    Lafferty stand auf und seufzte.
    Er war seit drei Jahren geschieden und hatte seit sechs Monaten nicht eine einzige Verabredung gehabt.
    Vielleicht hatte der Captain ja Recht. Vielleicht sollte er wirklich wieder damit anfangen, ein Privatleben zu haben.
    Alicia stieg aus dem Auto aus und schaute müde auf die imponierende Fassade des Peninsula Hotels in Manhattan.
    „Ich rufe Sie auf dem Handy an, wenn ich fertig bin", sagte sie zu dem Fahrer, der an den Schirm seiner Mütze tippte und sich dann in den Verkehrsstrom einfädelte.
    In den vergangenen zwei Tagen hatte Alicia die meiste

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