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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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um ihm ins Gesicht zu schlagen, wurde er mutiger und stemmte eine Hand an die Wand neben ihrem Kopf. „Trotzdem steht der Wunsch, Sie in den Armen zu halten, ganz oben auf meiner Liste, Miss James. Zusammen mit dem ,Sonnabendnacht-Special`."
    Der Mann war verrückt! Lissa konnte nicht glauben, dass er vor ihr stand - nein lehnte! - und ihr lächelnd seine Bedingungen nannte! Noch weniger konnte sie glauben, dass sie wie ein Dummchen dastand und ihre Knie schon bei dem Gedanken zu zittern begannen, einen langen, sinnlichen Zungenkuss mit diesem Fremden zu teilen.
    Gerade noch war sie bereit gewesen, ihn den Wölfen vorzuwerfen. Oder zumindest Wolf. Sie traute seinem Hilfsangebot nicht. Sie war auch nicht sicher, ob sie seine Erklärung für das unerwartete Auftauchen des Reporters glauben durfte.
    Dabei sehnte sie sich nach einem menschlichen Kontakt. Am liebsten hätte sie die Arme um Evan gelegt und ihm einen „Sonnabendnacht-Special" geschenkt.
    Traurige Tatsache war, dass sie bisher nur einen Mann in ihrem Leben geküsst hatte. Oder zwei Männer, wenn sie die freundschaftlichen Küsse mitzählte, die sie Reverend McNabb auf die Wange gegeben hatte.
    Doc dagegen ... Doc hatte mit ihr gespielt wie auf einer billigen Fiedel. Rückblickend wurde es Lissa ganz schlecht bei der Erinnerung, wie eifrig sie seine sorglosen Küsse akzeptiert hatte. Wie bereitwillig sie ihre lebenslange Erziehung vergessen und auf seine Hände auf ihrem jungen, unerfahrenen Körper reagiert hatte. Wie heftig sie sich eingeredet hatte, dass sie Doc liebte.
    Doch nie hatte sie dieses wilde, süße Verlangen gespürt, einen Mann zu berühren, ihn zu schmecken und sich ganz dem freudigen Erlebnis hinzugeben, zu begehren und begehrt zu werden.
    „Ich glaube, Sie gehen jetzt lieber", stieß sie heiser hervor.
    In Ordnung, sagte Evan sich ernst. Er war durchaus in der Lage, den Arm sinken zu lassen, sich von Lissa zu lösen und den Wohnwagen zu verlassen.
    Doch es fiel ihm schwerer, als er geglaubt hatte. Deshalb biss er die Zähne so stark zusammen, dass es schmerzte. Schweiß bildete sich in seinem Nacken, und heißes Verlangen brannte in seinen Lenden.
    Trotzdem schaffte er es bis zur Tür. Warnendes Knurren empfing ihn von der Unterseite des Wohnwagens, als er auf die erste Stufe trat.
    „Wir sehen uns morgen."
    Lissa wartete, bis sich die Tür hinter Evan geschlossen hatte. Dann sank sie mit weichen Knien an die Wand.
    „Nicht, wenn ich Sie zuerst entdecke, Henderson."

6

    Lissa öffnete die Tür, als es am östlichen Horizont gerade zu dämmern begann. Lange goldrote Strahlen stiegen zum Himmel empor. Tief atmete Lissa die klare Wüstenluft ein, die noch nicht von der Sonne erhitzt war.
    Sie musste unbedingt eine Weile joggen, um wieder klar denken zu können. Evan Henderson hatte ihre Konzentration restlos zerstört und ihre Hoffnung zunichte gemacht, den Text zu beenden, an dem sie gestern Abend gearbeitet hatte, bevor er aufgetaucht war. Die Erinnerung an jenen unglaublichen Moment, als sie sich nach seinem Kuss sehnte, hatte sie noch Stunden beschäftigt. Sobald die erste Dämmerung durch die Jalousien ihres Wohnwagens kroch, hatte sie sich aus dem Bett gerollt und ihren Sport-BH, ein bequemes Top und ihre Lieblingsshorts angezogen.
    Ein langer Lauf war genau das, was sie brauchte, um ihre Verwirrung zu vertreiben. Hoffentlich hatte Charlie Hendersons Motorrad repariert, so dass Henderson auf dem Heimweg nach San Diego war, wenn sie zurückkehrte.
    Als erfahrene Läuferin begann Lissa in einem langsamen Tempo und steigerte es allmählich. Der Laufrhythmus und das gleichmäßige Schrittgeräusch ihrer Segeltuchschuhe auf dem harten, trockenen Boden beruhigten ihre Nerven, während sie ihrem Lieblingspfad auf dem Kamm des Hügels folgte. Aufmerksam suchte sie den Weg nach Schlangen ab, die in der kühlen Dämmerung herumkriechen konnten. Gleich nachdem sie nach Paradise gekommen war, hatte sie sich mit den wilden Tieren dieser Gegend vertraut gemacht. Nach den Berichten, die sie gelesen hatte, waren die einheimischen Schlangen ziemlich scheu und krochen eher davon, anstatt anzugreifen. Trotzdem wollte sie es lieber nicht auf einen Angriff ankommen lassen.
    Nichts störte die Ruhe der Landschaft. Nur ein Habicht stieß gelegentlich hinab, um seine Beute zu fangen. Über ihr hellte der Himmel sich zu einem dunstigen Blau auf. Unter ihr erstreckte sich die Wüste wie ein ungleichmäßiger Teppich meilenweit zu beiden Seiten. Nachtblüher

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