Tiffany Duo Band 128
ihm ausgelöst.
„Leider ist bei der Routineanfrage, die meine Sekretärin durchführte, etwas Unangenehmes herausgekommen."
„Und was?"
„Ein Kumpel des Reporters - er heißt übrigens Hawthorne - hat sich für Ihre Akte bei der Steuerbehörde interessiert."
Lissa fuhr verärgert auf. „Ich dachte, niemand hätte Zugang zu meinen Unterlagen. Das Gericht forderte das Finanzamt auf, besondere Vorkehrungen zu treffen, nachdem einer der Männer, die Doc betrogen hatte, den Versuch machte ..."
Erschrocken hielt sie inne und biss sich auf die Lippe.
Evan wusste, was sie meinte. Häufig versuchte ein unzufriedenes Opfer, sich persönlich an dem Verurteilten zu rächen. Bei dem Gedanken, dass einer dieser verärgerten Männer mit einem Messer oder einem Revolver auf Lissa losgehen könnten, wurde ihm richtig elend.
„Nach Hawthornes Worten sind Ihre Unterlagen immer noch gesperrt. Doch meine Sekretärin nannte Paradise als Ihren letzten bekannten Aufenthaltsort. Hawthornes Kumpel erfuhr davon und verständigte sofort den Reporter."
„Vielen Dank", sagte Lissa spitz. „Wenn mir das nächste Mal ein Anhalter über den Weg läuft, werde ich ihn in der Wüstensonne verdorren lassen."
„Das würde ich Ihnen unter anderen Umständen auch raten", meinte Evan kläglich. „Allerdings nehme ich an, dass Charlie und ich Hawthorne erfolgreich von dieser Spur abgelenkt haben. Ich glaube nicht, dass er zurückkehren wird."
„Charlie hat mir von Ihrer Unterhaltung mit dem Reporter berichtet", sagte Lissa und sah ihn misstrauisch an. „Weshalb haben Sie dem Mann nichts von mir erzählt?"
„Können Sie sich das nicht denken?”
„Die letzten Jahre haben mich gelehrt, mich nicht auf das Nächstliegende zu verlassen."
Als Ermittlungsrichter musste Evan zugeben, dass sie eine wertvolle Lektion gelernt hatte. Leider war es auf die harte Tour geschehen.
„Ich war Ihnen noch etwas schuldig, Lissa. Ich gehöre nicht zu den Männern, die eine Freundlichkeit mit Verrat vergelten."
Der Blick, den sie ihm zuwarf, besagte, dass sie einige Leute kannte, die in dieser Beziehung keine Skrupel haben würden. Ihr verschwundener Manager gehörte zweifellos dazu. Evan beschloss, sich ihre Akte kommen zu lassen, sobald er wieder in San Diego war. Er musste unbedingt mehr über den Mann erfahren, der Lissa die Sache allein hatte ausbaden lassen. Vor allem wollte er wissen, weshalb dieser Doc nicht gemeinsam mit Lissa angeklagt worden war.
„Haben Sie mich in LaGrange beobachtet?" fragte sie plötzlich.
Ihre scharfe Frage riss ihn aus seinen Gedanken. „Wie bitte?"
„Heute Nachmittag in LaGrange. Haben Sie auf dem Weg durch die Stadt angehalten, um zu tanken, und mich bei dieser Gelegenheit gesehen?"
„Um anschließend schnellstens aus der Stadt zu verschwinden und einen Unfall zu inszenieren, damit Sie anhalten?"
Lissas Wangen röteten sich heftig. Sie musste gemerkt haben, wie überheblich ihre Frage klang. Fast jeder Star, der eine ganze Armee aus Manager, Pressesprecher, Kostümberater, Friseur und Fans um sich versammelte, hielt sich für das Zentrum des Universums.
Doch Evan hatte genügend Zeit mit ihr verbracht, um zu wissen, dass nicht ein übersteigertes Ego der Grund für ihre unerwartete Frage war.
„Hätte ich Sie auf meiner Fahrt durch LaGrange gesehen, wären Sie mir bestimmt aufgefallen", antwortete er ruhig. „Vielleicht hätte ich sogar versucht, ein Zusammentreffen zu arrangieren. Aber ich habe Sie nicht bemerkt."
Lissa bohrte nervös die Finger in ihren Rock.
„Weshalb hatten Sie den Eindruck, dass Sie beobachtet wurden?"
Als sie nicht antwortete, fuhr er fort: „Hören Sie, Lissa. Sie können nicht den Verdacht äußern, ich hätte mein Motorrad in den Graben gefahren, um ein Treffen mit einer schönen Frau zu arrangieren, und das Thema anschließend fallen lassen."
Lissa ließ sich nicht anmerken, ob sie das Kompliment verstanden hatte. Stirnrunzelnd sah sie ihn an. „Es war nur ein Eindruck. Ein prickelndes Gefühl."
Evan gab sich nicht zufrieden. „lch höre."
Sie kaute auf ihrer Lippe und wollte offensichtlich reden. Aber ungern mit ihm.
„Erst dachte ich, jemand aus LaGrange hätte mich erkannt. Immer wieder habe ich über die Schulter gesehen, um festzustellen, wer es war. Gerade war ich zu der Überzeugung gekommen, dass ich mir alles nur eingebildet hatte, da tauchten Sie mitten in der Wüste auf. Anschließend kam dieser Reporter ... "
Sie zerknüllte den geblümten Stoff
Weitere Kostenlose Bücher