Tiffany Duo Band 77
sie es bloß, so schön auszusehen in dem violetten Seidenkostüm, obwohl es ihr körperlich nicht besonders gut ging?
Plötzlich überraschte es ihn, sie so zu sehen. So... erwachsen, denn er hatte sie eigentlich noch immer als das kleine Mädchen gesehen, das sie einmal gewesen war.
„Komm, laß uns gehen", sagte er und drückte ihre Hand. Sie drängelten sich durch die Menge, redeten hier und da, wenn es sich nicht vermeiden ließ, ein paar Sätze mit Freunden oder Bekannten, und strebten eilig dem Ausgang entgegen,
Sie waren schon fast an der Tür, als sie ein Kellner abfing, der geschickt ein Tablett, auf dem gefüllte Champagnergläser standen, durch die Umstehenden bugsierte.
Die Musik wurde leiser, und die Köpfe aller Anwesenden gingen nach links, wo Rebeccas Vater stand und sein Glas hob zum Zeichen, daß er beabsichtigte, eine kleine Ansprache zu halten.
„Verdammt", entfuhr es Brian. Sie hatten den richtigen Moment verpaßt, um unauffällig zu verschwinden.
Brian erschien es, als würde ihn mindestens die Hälfte der Menschen im Raum beobachten. Hastig schüttete er ein Glas Champagner hinunter und schnappte sich gerade noch rechtzeitig, bevor Rebeccas Vater seinen Toast ausgebracht hatte, vom Tablett eines vorbeigehenden Kellners ein neues. Als alle Gäste mit Hochrufen auf Braut und Bräutigam anstießen, wunderte er sich, daß es ihn gar nicht schmerzte. Auch seine Nackenverspannungen waren plötzlich auf eine wundersame Weise wie fortgeblasen. Seltsam.
Wer konnte schon wissen, wofür all diese schönen Trinksprüche sonst noch gut waren. Er schaffte es tatsächlich, dem glücklichen Paar lächelnd zuzuprosten.
Rebecca sieht wirklich überwältigend aus, entschied er vollkommen objektiv, während er er sein bestes Pokerface aufsetzte, als sie dem Bräutigam die Lippen zum Kuß bot. Na, Prost, dachte Brian und nahm einen großen Schluck. Er mochte Champagner eigentlich nicht besonders, doch heute kam er ihm recht gelegen, da er die harte Realität in einen gnädigen Schleier einhüllte.
Nachdem jeder seinen Toast ausgebracht hatte, begann sich der Raum vor Brian zu drehen. Verdammt, anscheinend hatte er doch ein wenig zu kräftig zugelangt.
Er hatte sich heute morgen das Auto seiner Mutter ausgeborgt, um hierher zu kommen. Doch zurück ins Hotel zu fahren, dazu war er nicht mehr imstande. Als die Musik wieder einsetzte, händigte er Shelly die Schlüssel aus. Das war das letzte, woran er sich erinnern konnte.
Außer noch darauf, daß sie getanzt hatten. Auf eine seltsam unwirkliche Art und Weise.
Und daß er sich nicht aufgestellt hatte, um gemeinsam mit den an deren Gästen das Brautpaar zu empfangen. Sie hatten sich nicht aufgestellt.
Nun war er sich plötzlich nicht einmal mehr sicher, wo sie waren, und es interessierte ihn auch nicht besonders. Er hielt sie in den Armen, wirbelte sie herum und preßte sie eng an sich, während im Hintergrund ein Saxophon schluchzte.
Sie liebte Jazz, und er liebte es, ihren Körper so nah an seinem zu spüren.
Die Musik wurde langsamer, sie paßten ihre Bewegungen dem Rhythmus an und wiegten sich eng aneinandergeschmiegt im Takt.
Er fühlte, wie sein Blut in den Lenden pulsierte.. Und jedesmal, wenn sich ihr Körper an ihn drängte, erschien es ihm, als wälze sich ein glühender Lavastrom durch seine Adern. Er umfing ihre Hüften und zog ihren warmen, weichen Leib ganz nah zu sich heran.
Es war herrlich.
Er wühlte die Finger in ihr Haar, bedeckte ihr Gesicht, ihren Hals mit kleinen zärtlichen Küssen, bis schließlich eine verzehrende Leidenschaft von ihm Besitz ergriff und er wie im Fieber Einlaß zwischen ihre verführerischen Lippen suchte.
Es war schon so lange her, seit sie zusammengewesen waren.
Und er hatte befürchtet, daß sie niemals mehr zueinanderfinden würden, doch nun standen sie hier und wiegten ihre Körper in einem Rhythmus, der die Flammen seines Begehrens hoch emporschlagen ließ. Nie mehr würde er sie loslassen.
Nur unter Schwierigkeiten bekam er die Knöpfe an ihrer Jacke auf, weil seine Hände zitterten, doch er schaffte es, quälend langsam zwar, aber immerhin, einen nach dem anderen. Sachte streifte er ihr den Stoff von den Schultern, legte ihre Brüste frei, beugte den Kopf, umschmeichelte zärtlich mit seiner heißen Zunge den Hof ihrer köstlichen Knospen, schloß fest seine Lippen darum und saugte gierig daran. Laut aufstöhnend barg er kurz darauf sein Gesicht in dem himmlisch weichen Tal zwischen ihren sanft
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