Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
Vom Netzwerk:
katastrophal.
    In der Kirche war zumindest jeder für sich gewesen, und alle hatten schweigend die Zeremonie verfolgt. Doch nun, bei der Feier im Haus von Rebeccas Eltern, ging es hoch her.
    In der Absicht, sich einen Moment Ruhe zu gönnen, hatte Brian sich etwas abseits des allgemeinen Getümmels gestellt und rieb sich den schmerzenden Nacken. Heute morgen hatte er sich doch noch ganz gut gefühlt! Jetzt hatte er schon zwei Aspirin genommen und seine Kopf- und Nackenschmerzen ließen noch immer nicht nach. Er kramte in seinen Hosentaschen nach den stärkeren Tabletten, die ihm der Arzt gestern mitgegeben hatte. Eigentlich hatte er sie nur für den Fall, daß Shelly sie brauchen würde, eingesteckt, doch nun sah es so aus, als würde er ihrer dringender bedürfen als sie.
    Endlich hatte er sie gefunden und spülte eine davon mit etwas Mineralwasser hinunter.
    Jetzt erst trafen Braut und Bräutigam ein, und die Gäste stellten sich zum Spalier auf, um das frischgebackene Ehepaar zu begrüßen.
    „Wir müssen uns nicht dazugesellen." Shelly drückte mitfühlend seine Hand, da sie ihm ansah, wie entsetzlich er sich fühlte.
    „Das wäre aber ausgesprochen unhöflich", widersprach er.
    „Ach, nein, ich finde, sich etwas abseits zu halten, wäre ein geschickter Zug. Man soll die Dinge ja nicht übertreiben."
    „Na, immerhin habe ich die Braut heute morgen bereits geküßt", bemerkte er nicht übermäßig leise und wartete nur darauf, daß sich hinter seinem Rücken empörtes Getuschel erhob. „Vielleicht kommt's dem Bräutigam ja zu Ohren."
    Doch Brian ging davon aus, daß Tucker es bereits wußte, und er war verrückt genug, daraus seine Befriedigung zu ziehen, so idiotisch es auch erscheinen mochte. Allerdings mußte er sich in diesem Augenblick auch eingestehen, daß ihm seine Entscheidung, bei Rebeccas Hochzeit anwesend zu sein, nicht das gebracht hatte, was er sich erhofft hatte. Er war davon überzeugt gewesen, daß die Frau, die er liebte, nur aus einer Art Pflichtgefühl ihrem Sohn gegenüber ihren Ex Mann ein zweites Mal heiratete. Damit Sammy wieder mit seinem richtigen Vater zusammenleben konnte.
    Doch daran glaubte Brian jetzt nicht mehr.
    Er hatte sie sehen wollen, wie sie an den Altar trat, und sie wissen lassen, daß er da war. Er wollte es erzwingen, daß sie ihre Entscheidung noch einmal überdachte, bevor es zu spät war. Er hatte gehofft, falls sie noch irgendwelche Zweifel hegen sollte, würden sie allerspätestens in diesem Moment zutage treten.
    Doch das war nicht geschehen. Sie hatte keine Sekunde gezögert, Tucker ihr Jawort zu geben. Und da war ihm auf einmal alles klar geworden. Er würde es zwar niemals im Leben verstehen können, doch offensichtlich war es so: Rebecca liebte Tucker. Sie liebte ihn noch immer, auch nach allem, was er ihr angetan hatte.
    Brian hatte beoabachtet, wie sie mit ihrem ehemaligen und zukünftigen Mann sprach, hatte ihre Augen leuchten sehen und mußte sich eingestehen, daß sie ihn, Brian, niemals so angeschaut hatte, wie sie Tucker jetzt ansah.
    Ach, zum Teufel, vielleicht hatte er doch nicht so viel verloren, wie es ihm im Moment erschien. Es war zwar hart zu akzeptieren, daß ein anderer das Rennen gemacht hatte, doch so war es nun einmal. Vielleicht hatte er ja deshalb herkommen müssen - um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, was sie für ihren Mann empfand. Nun konnte er sich nicht länger etwas vormachen, er hatte jetzt verdammt noch mal genug Lebenszeit damit verschwendet, hinter dieser Frau herzulaufen. Nein, es war schade um jeden Tag, den er damit zubrachte, über Rebecca Malloy nachzudenken.
    Shelly nahm seine Hand und drückte sie, wobei ihr auffiel, daß er sie zu einer Faust geballt hatte.
    „Hast du genug?" fragte sie.
    „Mehr als das."
    „Dann müssen wir ja nicht mehr länger hierbleiben, oder?"
    Nein, das mußten sie nicht.
    „Hey", sagte er, und seine Stimme klang rauh, „entschuldige bitte, daß ich dich in mein Chaos mitverwickelt habe. Aber ich bin dir wirklich sehr dankbar dafür, daß du mitgekommen bist."
    „Schon gut."
    „Schon gut, daß ich meinen Schutt abgeladen habe, oder was?" Das zauberte ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht, und für einen Moment sah sie nicht mehr so blaß aus.
    „Geht's dir gut?”
    „Nun ja, mein Kopf tut immer noch ein bißchen weh", erwiderte sie zurückhaltend.
    Er sah die Schramme, die von ihrer Schläfe abwärts verlief und die sie mit Make-up zu verdecken versucht hatte. Wie schaffte

Weitere Kostenlose Bücher