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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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an sich hinuntersah, mußte sie grinsen. Brians Hemd. Erst hatte sie einen Schreck bekommen, da ihr die Nähe, die es mit sich brachte, ein Hemd von ihm zu tragen, zu viel war. Doch dann registrierte sie erleichtert, daß es nur nach Weichspüler roch. Keine Spur von ihm.
    Sie schlüpfte in die Jeans, die sie gestern getragen hatte, und lief nach unten in die Küche. Brian schien noch zu schlafen.
    Es überraschte sie nicht besonders, daß kaum etwas Eßbares im Haus war. Doch zumindest gab es Kaffee. Während sie ihn durch die Maschine laufen ließ, ging sie nach draußen zum Briefkasten, um nachzusehen, ob es vielleicht eine Sonntagszeitung gab. Nichts. Der Mann lebte ja wirklich ziemlich unzivilisiert. Hatte nicht einmal eine ,Zeitung abonniert.
    Irgendwie sieht alles ziemlich unbewohnt aus, dachte sie, während sie sich aufmerksam umsah und im Erdgeschoß neugierig von Zimmer zu Zimmer wanderte. Offensichtlich verbrachte er nur sehr wenig Zeit zu Hause. Nun, sie konnte das verstehen, wahrscheinlich barg sein Haus einfach zu viele schmerzhafte Erinnerungen für ihn.
    „Heiliger Himmel!" Brian stand verschlafen und mit zerzaustem Haar in der offenen Küchentür und starrte verblüfft auf Shelly, die, einen Becher mit Kaffee vor sich, am Küchentisch saß und irgend etwas genußvoll in sich hinein futterte. Sie trug noch immer sein Hemd.
    „Du hast mir ja gar nicht erzählt", sagte sie begeistert mit vollem Mund, während sie sich die klebrigen Finger ableckte, „daß es bei dir gleich um die Ecke diese leckeren Zimttörtchen gibt, die ich schon immer für mein Leben gern gegessen habe."
    „Oh, das war meine letzte Reserve, falls es mir nicht gelungen wäre, dich zu überreden, bei mir zu übernachten." Er lachte.
    „Na, damit hättest du mich mit Sicherheit rumgekriegt. Mmmmh, sind die gut! Nimm dir doch auch eins."
    Brian überlegte, was sie wohl sagen würde, wenn sie erfuhr, daß er seine Schwäche für Süßigkeiten schon seit Jahren abgelegt hatte. Bis gestern zumindest. Nichts hatte jemals für ihn süßer geschmeckt als ihre Lippen.
    „Ich fürchte, ich muß passen." Statt dessen holte er sich eine Tasse und goß sich Kaffee ein in der Hoffnung, ein anständiger Schuß Koffein würde ihm einen klaren Kopf verschaffen.
    Den brauchte er nämlich dringend. Sie sah so wunderbar aus heute morgen in seinem Hemd, ohne Make-up und das Haar im Nacken zu einem losen Zopf geflochten. Shelly war wirklich eine schöne Frau. Nicht elegant, nicht gestylt, nicht aufsehenerregend. Aber sehr hübsch. Sie strahlte einen Hauch von Unschuld und Naivität aus, et­ was Jungfräuliches, Unberührtes. Sie war der vollendete Gegensatz zu Rebecca.
    Jungfräulich - und doch hatte er sie berührt. Es war zwar nicht mehr als ein flüchtiger Eindruck, der ihm davon geblieben war - kaum mehr als ein Traum - und dennoch wußte er, daß es so gewesen war.
    Und er wünschte sich, sie wieder zu berühren. Bei diesem Gedanken stürzte er schnell seinen Kaffee hinunter, obwohl ihm das auch nicht weiterhelfen würde.
    „Bist du sicher, daß du nichts möchtest?" Shelly hielt ihm ein Zimttörtchen hin.
    Er konnte nur den Kopf schütteln.
    Nun brach sie sich ein Stück davon ab, den Rest legte sie wieder in die Schachtel, die vor ihr auf dem Tisch stand. Brian beobachtete jede ihrer Bewegungen, während sie in das Kuchenstückchen biß und gleich darauf zu kauen begann. Was war bloß los mit ihm? Er fing an zu schwitzen, hier in seiner eigenen Küche, wegen einer Frau, die er schon sein ganzes Leben lang kannte. Brian verstand die Welt nicht mehr.
    Es dauerte nicht lange, bis sie aufgegessen hatte. Er registrierte es mit großer Erleichterung. Nun konnte er endlich den Blick von ihr wenden. Sie stand auf, ging zum Spülbecken, wusch sich die Hände und trocknete sie mit einem Papiertuch ab, mit dem sie sich an­ schließend über den Mund wischte.
    Er fragte sich, ob es ihr gelungen war, all den klebrigen Zuckerguß auch wirklich gründlich von ihren Lippen zu entfernen. Er hätte es nur zu gern für sie getan. Allerdings nicht mit dem Papiertuch...
    „Was für ein schreckliches Durcheinander ist das bloß alles", hörte er sie nun nachdenklich sagen. War sie sich eigentlich klar darüber, was sie da mit ihm anstellte? Er fragte sich, was sie unter dem Hemd wohl trug.
    Ob ihre Lippen heute auch so süß schmeckten wie gestern? Brian sah für sich keinen Weg, den kommenden Tag zu überstehen, ohne zuvor eine Antwort auf diese Frage gefunden

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