Tiffany Duo Band 77
Kraft hinzugeben, seiner sinnlichen Langsamkeit, die sie genoß und erwiderte. Aber dann wollte sie mehr. „Sam..." flüsterte sie erregt. „Sam..."
„Noch nicht, Liebste. Sieh zum Himmel."
Seine Worte erreichten sie nicht. „Sam... bitte", flehte sie.
Sein Rhythmus wurde tiefer und noch langsamer. Sie drängte sich aufstöhnend gegen ihn.
„Sieh dir den Himmel an, Lonnie", flüsterte er.
Diesmal hörte sie ihn. Sie öffnete die Augen und sah das herrliche Königsblau der Morgendämmerung. Und nun endlich begriff sie. Ein schmaler rot violetter Lichtstreifen erschien am Horizont, und Sam wurde lebendig. Das tiefe Königsblau wurde heller, die Sterne verblaßten, und mit der raschen Veränderung des Himmels änderte sich Sams Rhythmus. Nun ließ er los, ließ sein angestautes Begehren aus sich heraus strömen. „O Lonnie, Liebste, ich brauche dich so sehr."
„Und ich dich, Sam."
Plötzlich war der Horizont in einen rosigen Schein getaucht, und im Moment, als ein hauchfeiner leuchtendrosa Himmelsstreifen den neuen Tag ankündigte, brach ein Schrei der Erfüllung aus Lonnie hervor. Mit ihr zusammen erreichte Sam den Gipfel der Lust.
Erschöpft, glücklich, voller Triumph lauschte er der Stimme der geliebten Frau, die wieder und wieder seinen Namen rief, während das Licht der aufgehenden Sonne die Nacht vertrieb.
Stunden später erwachte Lonnie aus einem himmlischen Schlummer und lag träge und glücklich in Sams Armen. Sie gähnte und streckte sich, dann drehte sie sich zu ihm und küßte ihn.
„Ich liebe dich, Boss."
Er streichelte lächelnd ihre Wange. „lch liebe dich auch. Und ich bin froh, daß du es endlich einsiehst."
„Einsiehst? Was sehe ich ein?"
„Daß ich der Boss bin."
„Hmm... laß es dir nicht zu Kopf steigen. Für, mich bist du nur bei der Arbeit der Boss. Übrigens... war ich gut?"
„Schätzchen, was für eine Frage! Wäre ich ein paar Jahre älter, wäre ich jetzt reif fürs Krankenhaus."
„O Sam, ich rede doch nicht von..." Lonnie lachte. „Ich rede vom Job, von meiner ,Feuertaufe` auf Defrancos Party. Hoffentlich hat er angebissen."
„Du hast gestern abend zwei Leute begeistert. Die Bürgermeisterin und Frank Defranco waren sehr von dir angetan."
„Das bedeutet noch lange nicht, daß sie ihren Lobreden Taten folgen lassen. Von einem Geschäft war nicht die Rede."
„Doch, Lonnie."
„Waaas?"
„Verdammt, ich muß vergessen haben, es dir zu erzählen."
Lonnie schoß im Bett hoch. „Mir was zu erzählen? Haben wir die Werbeaufträge bekommen?"
„Du hast sie bekommen."
„Ya-hoo!" Lonnies Freudenschrei hätte ihren rodeoreitenden Bruder stolz gemacht. Mit der Provision, die sie kassieren würde, wären alle Finanzierungsprobleme aus der Welt. Das neue „Stockton's" war Realität. Sie wollte Sam davon erzählen, aber dies war nicht der richtige Moment. Sie verschob es auf später.
„Ja, Lonnie, jetzt sind wir das ideale Team", sagte Sam lebhaft. „Wir werden die Zeitung zusammen umkrempeln."
Sie schluckte. „Sam, was ist, wenn..." Wie sollte sie es nur ausdrücken?
„Wenn was?"
„Wenn ich nicht so ideal in dein Konzept passe. Wenn ich an der Zeitung nicht weiterarbeiten kann..."
„Rede keinen Unsinn, Schatz. Du hast zwar offiziell noch eine Woche abzuleisten, aber ich kann dir schon jetzt sagen, daß du deine Probezeit bestanden hast und einen festen Vertrag bekommst. Mach dir also keine Gedanken."
„Aber.....
„Kein ,aber`, Stockton! Das ist ein Befehl." Sam zog sie in die Arme und wiegte ihren Kopf an seiner Schulter.
Lonnie schloß die Augen. Nein, dies war nicht der Moment, es ihm zu erklären. Dies war der Moment, ihn zu lieben.
13. KAPITEL
Der Festsaal des Hilton war berstend voll. Es war Donnerstagabend, der Abend der großen Abschiedsparty für Charlie Shaw.
Lonnie strich den Rock ihres neuen moosgrünen Seidenkleids glatt. Sie hatte Anfang der Woche einen fetten Scheck erhalten, die erste von drei Provisionen auf Frank Defrancos Anzeigenkampagne, die über einen Zeitraum von acht Monaten laufen würde.
Als erstes hatte Lonnie Handwerker für die Umbauarbeiten in der Taverne angeheuert. Danach hatte sie sich Rachel geschnappt und war mit ihr im feinsten Kaufhaus von Pittsburgh einkaufen gegangen. An diesem Abend trug sie die eleganteste ihrer Neuerwerbungen, ein ärmelloses, figurbetontes Kleid mit einem breiten Gürtel, zu dem sie von den Mitarbeitern der „News" mehr als ein Kompliment bekam, als sie sich durch die
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