Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
Vom Netzwerk:
lassen. Von Ihnen spricht er sehr oft, Lonnie, und er findet, daß Sie ein ganz besonderer Mensch sind. Das finde ich auch, und es war mir wichtig, es Ihnen zu sagen."
    „Danke, Charlie." Lonnie umarmte ihn spontan und gab ihm einen Kuß auf die Wange. „Ich hoffe, daß wir uns auch in Zukunft oft sehen."
    „Das werden wir sicher, meine Liebe."
    Im Saal spielte die Band einen Tusch, dann rief eine mikrophonverstärkte Stimme: „Mister Charlie Shaw, bitte kommen Sie auf die Bühne."
    „Ich glaube, jetzt soll ich den Kuchen anschneiden", sagte Charlie und wandte sich zum Gehen. „Oh... noch etwas, das Sie sicher gern hören werden. Wir werden regelmäßig Comics bringen - sonntags in Farbe - dank Ihrer Anregung."
    „Woher wissen Sie das?" rief Lonnie ihm nach.
    „Dieser Zeitungsbetrieb ist eine kleine Welt, Lonnie", rief er vom Eingang des Ballsaals zurück. „Da bleibt nichts lange ein Geheimnis.
    Als Lonnie ihren Weg fortsetzen wollte, prallte sie mit einem Mann im dunklen Jackett zusammen. „Entschuldigen Sie bitte", sagte sie, obwohl die Entschuldigung eigentlich von dem Gentleman hätte kommen müssen.
    „Schau, schau, das ist doch unser kleines Texas-Füllen."
    Lonnie identifizierte den näselnden Ton, den dunkelblauen Blazer und die knallgelbe Krawatte sofort als Bentley Carlton. „Auch Ihnen einen Guten Abend, Bentley. Guten Abend und goodbye."
    Sie wollte um ihn herumgehen, aber er verstellte ihr den Weg. „Ich sah Sie eben mit dem guten alten Charlie plaudern. Hat er Sie mit seinem Süßholzgeraspel vollgequatscht - wie toll Sie der Zeitung auf die Beine geholfen haben und daß sie wieder das alte Leuchten in Sams Augen gezaubert hätten?”
    Lonnie war wie versteinert. „Woher wissen Sie das?"
    Bentley lachte. Es war ein verächtliches, häßliches Lachen. „Na ja, er hat diese ergreifende Rede doch jedem gehalten. Schätze, er hatte ein paar Gläser Schampus zuviel."
    Lonnie musterte Bentley mißtrauisch. Hatte er sie und Charlie be­ lauscht, um sie in Rage zu bringen? Es ergab keinen Sinn. Warum sollte er sich diese Mühe machen, nur um sie zu ärgern? Sagte er vielleicht die Wahrheit? Konnte es sein, daß Charlie anderen dieselbe Rede hielt - auch Victoria? Nein! sagte sie sich. Laß dir von diesem Idioten nicht deine Achtung vor Charlie nehmen. Sie stemmte die Hände in die Hüften. 
    „Lassen Sie mich vorbei, Bentley!" sagte sie scharf.
    Er machte eine galante Handbewegung und trat zur Seite.
    Nun wollte Lonnie wirklich keine Minute länger bleiben. Der Waschraum hatte sich nach der Ankündigung des festlichen Höhepunkts geleert - sie war ganz allein.
    Als sie sich etwas später die Hände wusch, drang aus der angrenzenden Ruhe-Lounge der schwache Geruch von Zigarettenrauch. Komisch, dachte sie, daß einige Leute es keine halbe Stunde ohne Glimmstengel aushalten. Sie warf einen schnellen Blick in den Spiegel, nahm ihre Handtasche und verließ den Waschraum.
    Wenn sie meinte, daß ihrem Abmarsch nun nichts mehr im Weg stand, hatte sie sich gründlich geirrt. In der Lounge saß auf einem Polstersessel Victoria Willmington und wartete auf sie, kühl lächelnd, in der Hand eine Zigarette, die Beine übereinander geschlagen.
    „Miss Stockton, ich würde gern ein persönliches Wort mit Ihnen reden."
    Lonnie seufzte und fragte sich, was nun noch käme.
    „Hören Sie", fuhr Victoria fort, „ich mag keine Szenen, das ist nicht mein Stil. Ich möchte nur etwas klarstellen, damit Sie nicht verletzt werden."
    „Nett von Ihnen, daß Sie auf meine Gefühle Rücksicht nehmen", bemerkte Lonnie trocken. Sie war so müde. Sie hatte noch eine Menge in der Bar zu tun und wollte dann nur noch ins Bett.
    „Sie können sich sicher denken, worüber ich mit Ihnen reden möchte. Wissen Sie, Sam ist ein Mensch, der immer bekommt, was er will. Darin ist er sehr gut, und ich verstehe ihn, denn ich bin genau­ so. Er tut alles, um sich die Leute unter ihm gefügig zu machen. Ich fürchte, bei Ihnen ist er etwas zu weit gegangen."
    „Moment, ich glaube, Sie verstehen überhaupt nichts. Sam und ich..."
    Victorias überhebliches Lachen schnitt ihr das Wort ab. „Wirklich, Miss Stockton, Sie sind reichlich naiv. Schauen Sie, zwischen mir und Sam ist schon lange abgesprochen, daß er mir nach Charlies Abschied einen offiziellen Heiratsantrag machen wird. Nun, der Moment ist gekommen... endlich."
    „Und? Hat Sam Sie gefragt?"
    „Ich habe eine bessere Frage. Hat er Sie gefragt? Hat er das Wort ,heiraten`

Weitere Kostenlose Bücher