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Tiffany exklusiv Band 0018

Tiffany exklusiv Band 0018

Titel: Tiffany exklusiv Band 0018 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Daly Anne Eames Janice Kaiser Nancy Warren
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Als Nick auf etwa zehn Meter herangekommen war, bedeutete ihm der Mann mit einer lässigen Geste, in welcher Richtung er nun zu gehen hätte.
    Das war typisch Onkel Vinny. Nick war neugierig, was das alles zu bedeuten hätte. In den letzten zehn Jahren hatten sie sich höchstens dreimal getroffen. Vincent Antonelli war in der Stadt kein Unbekannter, und nicht nur die meisten New Yorker, sondern auch der Bürgermeister kannten seinen Namen sehr wohl. Nick war nicht gerade stolz darauf, mit Antonelli verwandt zu sein, aber er leugnete es auch nicht. Allerdings wussten nur wenige, dass er der Neffe von einem der mächtigsten Gangster New Yorks war.
    Nick musste nicht weit gehen. Auf einer abseits gelegenen Bank saß ein korrekt gekleideter silberhaariger Mann, dessen düstere Miene sich aufhellte, als er Nick sah. „Nicky.“ Er stand auf und umarmte ihn.
    „Wie schön, dich zu sehen, Onkel Vinny.“
    „Besonders hier zwischen den Büschen, wo keiner uns beobachten kann, was?“
    Nick wollte etwas erwidern, aber Vincent Antonelli schnitt ihm mit einer schnellen Geste das Wort ab.
    „Du lebst in deiner Welt, Nicky und ich in meiner. Das musste ich deiner Mutter auf dem Sterbebett versprechen, Gott sei ihrer armen Seele gnädig.“ Vinny, der immer noch kräftig wirkte, obgleich man ihm sein Alter ansah, wies auf die Bank. „Komm, und setz dich, wir haben nicht den ganzen Tag zur Verfügung.“
    Vinny setzte sich behutsam, und Nick war erstaunt, wie sehr sein Onkel in den letzten Jahren gealtert war. Die Fotos, die seine Tante von ihrem Mann aufgestellt hatte, waren offenbar nicht ganz neu.
    Maria Antonelli lebte schon seit dreißig Jahren von Vinny getrennt, aber als gute Katholikin weigerte sie sich, sich scheiden zu lassen. In Vinnys Leben hatte es immer andere Frauen gegeben, so war auch seine damalige Geliebte nicht der Trennungsgrund gewesen. Maria konnte nur nicht länger so tun, als führte sie ein normales Leben. Entweder sollte Vinny die Finger von all seinen zweifelhaften Geschäften lassen, oder er musste sie verlassen. Vinny ging, fühlte sich aber weiterhin verantwortlich für Frau und Tochter und sorgte für sie.
    Nick, der bei Onkel und Tante aufgewachsen war, war zu der Zeit auf einem exklusiven Internat gewesen. Für Vinny war es nach der Trennung einfacher, das Versprechen zu halten, das er seiner Schwester gegeben hatte, ihren Sohn nicht in das organisierte Verbrechen mit hineinzuziehen.
    „Wie du weißt, Nicky“, der alte Mann strich sich langsam über die auffällige Narbe an seinem Kinn, „habe ich immer nur das Beste für dich gewollt. Du hast die besten Schulen besucht, ich habe dir über deine Tante Geld für den Start deines Unternehmens zukommen lassen, das heißt, dir ging es nicht schlechter als den jungen Männern aus den besten Familien, mit denen du in Harvard studiert hast.“
    „Ich weiß, Onkel Vinny. Du warst immer sehr großzügig.“
    „Ich habe dafür gesorgt, dass du ein gutes Leben hast, so, wie ich es deiner Mutter versprochen hatte. Aber ich erwarte keine Dankbarkeit. Ich bin hier, weil wir ein Problem haben.“
    Nick sah seinen Onkel beunruhigt an. „Was für ein Problem?“
    „Es sieht so aus, als wollten die Behörden unserer Familie Schwierigkeiten machen.“ Vincent Antonelli zog eine Zigarre aus der Jackentasche und zündete sie mit einem goldenen Feuerzeug an. „Ich nehme nicht an, dass sie dir inzwischen einen Durchsuchungsbefehl zugestellt haben?“
    Nick sah ihn verblüfft an. „Einen Durchsuchungsbefehl? Warum?“
    „Weil du zur Familie gehörst, Nicky.“
    „Aber ich habe nichts getan“, protestierte Nick.
    „Das ist vollkommen egal. Du bist mit mir verwandt, das genügt.“
    Nick wurde allmählich nervös. „Von mir aus können sie machen, was sie wollen. Ich habe nichts Illegales getan.“
    „So einfach ist das nicht.“ Vinny blies langsam eine Rauchwolke in die Luft.
    „Was meinst du damit?“
    „Es gibt zwei Dinge, die du nicht weißt.“ Vinny legte Nick die Hand auf den Arm. „Und es tut mir wirklich leid, dass du auf diesem Wege davon erfahren musst.“ Er räusperte sich. „Erstens, das Geld zum Start deines Unternehmens stammte nicht aus dem Erbteil deiner Mutter. Es kam von mir. Ich gab es dir in ihrem Namen, weil sie das so gewollt hätte. Nun sind die Behörden meinem Geld gegenüber misstrauisch, was bedeutet, dass sie auch dein Geld nicht mögen.“
    „Aber du gabst mir die Hunderttausend vor fünfzehn Jahren. Und inzwischen

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