TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Leidenschaft. „Bitte lass es niemals enden, Robert.“
„Es wird niemals enden, Ruthie“, antwortete er. Langsam beschleunigte er seinen Rhythmus. Gleichzeitig küsste er Ruthie tief und verlangend. Sie liebten sich lange und erreichten gemeinsam einen atemberaubenden Höhepunkt.
Robert verpasste sein Meeting. Irgendwann raffte er sich auf und rief wenigstens in Baltimore an, um mitzuteilen, dass er nicht kam. Er gab keine Erklärung ab. Es war ihm schlicht und einfach egal. Zum ersten Mal seit Beginn seiner Karriere war ihm sein Job schnuppe.
„Bist du hungrig?“, fragte er Ruthie irgendwann gegen Mittag.
Sie kuschelte sich im Bett an ihn. „Also, irgendwie habe ich Appetit“, gab sie zu und gähnte herzhaft.
„Kein Wunder“, erwiderte er grinsend. Sie hatten sich bereits zweimal geliebt, und ein Ende ihrer Leidenschaft war nicht abzusehen. Es reichte ihm, Ruthie in die Augen zu schauen oder ihre Hand auf seiner Wange zu spüren, um sie erneut zu begehren. „Wie wär’s, wenn ich uns etwas beim Zimmerservice bestelle?“
Sie rollte sich zur Seite. „Wir könnten auch im Restaurant essen.“
„Möchtest du das wirklich, Ruthie? Ich kann verstehen, falls du uns noch nicht offiziell machen willst. Deine Familie und das Personal würde denken, dass du dich mit dem Feind verbündest.“
„Verbünden? So nennt man das also“, neckte sie ihn.
Er lachte und zog sie an sich. „Wir könnten uns einfach eine Pizza bestellen.“
„Zum Frühstück?“
„Ruthie, es ist fast ein Uhr mittags. Du bist vorhin eingeschlafen.“
Sie strich ihm leicht über die Brust. „Tatsächlich?“, meinte sie. „Hm, dann sollte ich dich vielleicht fragen, warum ich in deiner Gegenwart immer diese Träume habe.“
„Unanständige?“
„Ein bisschen“, gab sie zu und drückte einen Kuss au seine Brust.
Es war fast drei Uhr, als sie endlich das Zimmer verließen, um etwas zu essen. Ruthie fragte sich, ob jeder, der sie in der Lobby sah, sofort bemerken würde, was mit ihr los war.
Sie hatte Sex mit einem Fremden gehabt. Aber Robert war kein Fremder mehr. Sie kannte ihn noch nicht lange, doch sie hatte das Gefühl, Robert bereits sehr, sehr gut zu kennen. Rein körperlich kannte sie ihn besser als jeden anderen Menschen in ihrem Leben. Das, was sie verband, reichte jedoch tiefer.
Sie hatten an diesem Morgen nicht nur miteinander geschlafen. Sie hatten geredet, miteinander gelacht, sich Familienanekdoten erzählt, und Robert hatte Ruthie ein so lebendiges Bild von seinem Leben in New York entworfen, dass sie sich plötzlich danach sehnte, die Stadt an seiner Seite zu erkunden.
Sie fanden sogar heraus, dass sie ein paar Gemeinsamkeiten besaßen. Nicht, was ihren Geschmack für Bücher, Musik oder Filme anging. Aber auf einer tieferen Ebene. Beide glaubten sie an das Gute im Menschen. Eine positive Überraschung für Ruthie, der man immer sagte, sie sei zu leichtgläubig. Sie hatten ähnliche politische Ansichten und lachten über dieselben Dinge.
Außerdem genossen sie jeder die Schönheit des anderen. Ruthie liebte Roberts Lächeln und er ihre Grübchen. Mehr brauchten sie an diesem sonnigen Morgen nicht.
„Alles in Ordnung?“, fragte Robert, während die Fahrstuhllämpchen aufleuchteten.
„Wunderbar“, erwiderte sie lächelnd. „Obwohl ich mich vielleicht nicht so sicher fühlen würde, wenn du mir meinen Slip nicht zurückgegeben hättest.“
Robert lachte schallend. Er drückte zärtlich Ruthies Hand. „Ich habe ihn dir nur ausgeliehen, damit der Luftwirbel, den die Eingangstüren verursachen, wenn sie aufschwingen, dich nicht in Verlegenheit bringt.“
„Denn wir wollen ja nicht, dass eine dieser lila gefärbten alten Damen in der Lobby in Ohnmacht fällt.“
Hand in Hand warteten sie, bis die Fahrstuhltüren sich öffneten. Davor stand Chuck und grinste.
„Hi, Ruthie“, begrüßte er seine Cousine. „Wo hast du gesteckt? Ich habe dich den ganzen Tag noch nicht gesehen.“
„Nichts Besonderes“, log Ruthie und errötete.
„Du wirst rot“, sagte er ungalant. „Aber jedenfalls habe ich meine Wette jetzt verloren.“
Ruthie sah ihn fragend an, während Robert und sie die Lobby betraten. Chuck blieb vor dem Lift stehen.
„Was für eine Wette?“, fragte sie misstrauisch.
„Celly, Tina, Suze und ich haben gewettet, wann du endlich auftauchen würdest.“
Robert grinste, aber Ruthie war schockiert. „Ich weiß nicht, wovon du redest“, gab sie zurück, obwohl es ihr
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