TIFFANY EXKLUSIV Band 02
an ihn. „Ich wünschte, ich könnte“, sagte sie. „Aber ich habe schon das Äußerste an freier Zeit herausgeschlagen. Du kommst bald wieder, nicht wahr?“
„Auf jeden Fall. Ich wünschte, ich könnte schon nächstes Wochenende kommen, aber es geht leider nicht. Das darauffolgende Wochenende bin ich auf jeden Fall zurück. Nimm dir nichts vor. Wir treffen uns nächsten Freitag in einer Woche genau hier.“
„Das sind fast zwei Wochen“, sagte sie seufzend. „Wie du weißt, muss ich Freitagabend immer arbeiten. Freitags ist die Hölle los. Wir könnten uns höchstens im Hotel treffen. In der Küche.“
„Nur, wenn du etwas ganz Bestimmtes anziehst.“
Sie schaute ihn verführerisch an. „Meine weißen Strümpfe.“
Er grinste. „Eigentlich meinte ich dein ultrahässliches grünes Kleid. Aber wenn du drauf bestehst …“
Ruthie boxte ihn, doch gleich darauf streichelte sie ihn zärtlich. Er gab ihr einen Gutenmorgenkuss.
„Also, das Debakel mit der Ratte haben wir verhindert. Aber ich glaube kaum, dass die Gesundheitsbehörde nachsichtig wäre, wenn sie wüsste, dass wir wilden Sex auf dem Küchenblock haben.“
„Na gut“, lenkte er ein. „Dann gehen wir eben ins Bett. Ich schlage allerdings vor, dass du diesen seltsamen Wecker von der Batterie befreist. Das Katzentier macht mich nervös. Immer schaut sie uns zu und rollt schockiert die Augen.“
Ruthie lachte. „Ich glaube kaum, dass es viel Schockierendes gibt, was sie noch nicht gesehen hat, seit du hier bist.“
„Wir haben schockierende Dinge getan?“, fragte er gespielt naiv.
Sie seufzte tief und verlangend und legte ein Bein über seine Hüften.
„Dein Freund Bobby war jedenfalls ziemlich schockiert“, sagte Robert grinsend.
Ruthie boxte ihn erneut. „Armer Bobby. Er war so entsetzt, als du ihm in meinem rosa Bademantel die Tür geöffnet hast.“
„Was hätte ich denn tun sollen, nachdem du meine Klamotten in die Waschmaschine gestopft hattest und unter der Dusche verschwunden warst – wo du mich ungefälligerweise nicht haben wolltest …“
„Du hattest bereits geduscht“, erwiderte sie und lächelte verlegen. „Nachdem ich seekrank geworden war und dich in einen algenverpesteten See gestoßen habe. Erinnerst du dich nicht?“
„Ich habe dir verziehen.“
„Aber ich dir nicht.“
„Wofür?“
„Dafür, dass du so unhöflich zu Bobby warst. Der Arme wollte sich entschuldigen und mir erklären, dass ihn mein eindeutiges Angebot so schockiert hat, weil er glaubte, ich wolle als Jungfrau in die Ehe gehen. Dann hat er dich in meinem Bademantel vorgefunden, und ich kam aus dem Badezimmer und hatte nur ein Handtuch um!“
Robert lächelte zufrieden, als er sich an diese Szene erinnerte. Ruthie kniff ihn in den Arm.
„He“, protestierte er. „Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich diesem Kerl die Meinung gesagt habe. Wie konnte er nur das Geschenk, das du ihm anbotest, nicht wertschätzen?“ Er fügte hinzu: „Abgesehen davon, dass er deiner gar nicht wert war.“
Ruthie hörte die Ernsthaftigkeit in Roberts Stimme und war geschmeichelt. „Ich hätte ihn nie geheiratet. Ich habe ihn nicht geliebt. Ich wollte jemanden lieben, doch er war dieser Jemand nicht.“
Robert spürte, dass ihre Worte noch eine tiefere Bedeutung besaßen. Er sah ihr tief in die Augen. In seinem Blick lag eine unendliche Zärtlichkeit. Auch Verlangen. Und noch mehr?
Sie wusste, dass ihre Augen sie verrieten. Sie empfand dieselbe Zärtlichkeit für ihn. Und Verlangen. Und so viel mehr.
Sie liebte ihn. Sie hatte ihn vom ersten Augenblick an begehrt und nahezu ebenso lange geliebt. Robert würde auch das in ihren Augen lesen können – wenn er nur wollte.
Trotzdem schwieg Ruthie von ihren Gefühlen. Denn irgendeine innere Stimme riet ihr immer noch, vorsichtig zu sein. War das alles Wirklichkeit, was geschah? Würde Robert wiederkommen? Und wie würde es mit ihnen weitergehen?
Ruthie erwiderte seinen Blick. Sie berührte seinen Körper. Sie sagte ihm mit allen Gesten, dass sie ihn liebte. Aber nie kamen die Worte über ihre Lippen. Als Robert sie am Nachmittag zum Abschied küsste, sagte sie: „Bis bald.“ Aber ihr Herz sagte: „Ich liebe dich. Komm zurück zu mir.“
11. KAPITEL
„Du siehst nicht gerade wie das blühende Leben aus.“
Ruthie warf ihrer Cousine Celeste einen vielsagenden Blick zu. „Du hast gut reden. Nach zehn Tagen unter Palmen.“
Celeste lächelte und machte es sich auf dem Sofa bequem.
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