TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Taxi von dem Fernsehsender zu seinem Hotel genommen, obgleich es nur sieben Blocks entfernt lag. Es regnete in Portland, und er hasste es, im Regen durch die Straßen zu laufen.
Willkommen in der Wirklichkeit, hatte er gedacht, als sein Flugzeug in Portland gelandet war, und diese Worte waren ihm in den letzten Stunden immer wieder durch den Kopf gegangen. Oregon war zwar auch ein schönes Land, aber nach den paradiesischen Tagen auf Maui hielt es keinen Vergleich aus. Immer wieder musste Robert an die wunderbaren Stunden denken, die er mit Christina verlebt hatte. Das war mehr Glück gewesen, als ein Mensch in seinem ganzen Leben erwarten durfte. Er wusste, dass es eine einmalige Erfahrung bleiben würde. Nie wieder würde er eine Frau finden, die in jeder Beziehung so vollkommen war. Deshalb hatte es auch besonders wehgetan, als er sie nicht wie erwartet am nächsten Tag beim Tennisspielen wiedergesehen hatte.
„Wir sind da“, sagte der Taxifahrer und riss ihn aus seinen Gedanken. Robert gab ihm einen Geldschein und öffnete die Wagentür. „Danke.“
Es regnete nur noch leicht, und er kam einigermaßen trocken zur Eingangstür. Der Angestellte hinter dem Empfang lächelte freundlich, als er ihm den Schlüssel reichte. Robert fuhr mit dem Aufzug in sein Stockwerk. Der Flur sah zweckmäßig und langweilig aus wie der der meisten Hotels, in denen er auf Vortragsreisen abgestiegen war. Wenn er da noch an die üppige Vegetation auf Maui dachte … Er seufzte. „Willkommen in der Wirklichkeit“, murmelte er, gerade als ein Zimmermädchen an ihm vorbeiging.
Sie sah ihn fragend an, und er lächelte entschuldigend. Wahrscheinlich hielt sie ihn für ein bisschen verrückt. Und vielleicht war er das ja auch. Wenn man verliebt war, benahm man sich merkwürdig.
Robert fand schließlich sein Zimmer, schloss es auf, stellte seinen Koffer auf einen Stuhl, zog den Mantel aus und hängte ihn über einen Sessel. Dann ließ er sich auf das Bett fallen. Er nahm sich die Fernbedienung für den Fernsehapparat und stellte ihn an. Aber statt der erhofften Nachrichten wurde ein Tennisspiel gezeigt.
Das hatte ihm noch gefehlt.
Vor zwei Tagen hatte er Christina und Bill auf dem Tennisplatz treffen sollen. Er hatte sich große Hoffnungen gemacht, dass irgendwie irgendetwas hätte entschieden werden können. Wenigstens hätte er sie wiedergesehen, aber dann waren sie nicht gekommen.
Patsy war zur verabredeten Stunde erschienen, in einem sehr kurzen Tennisröckchen und einem hautengen Oberteil. Ihre Freundin hatte einen Mann kennengelernt, und so hatten beide Frauen sich entschlossen, noch ein paar Tage länger auf Maui zu bleiben. Patsy war mehr als glücklich über die Möglichkeit gewesen, mehr Zeit mit Robert zu verbringen.
„Wo sind denn unsere Gegner?“, hatte sie gefragt und sich dabei suchend umgeschaut.
„Ich weiß es auch nicht.“ Robert hatte ein ungutes Gefühl.
Eine halbe Stunde lang hatten er und Patsy den Ball hin- und hergespielt, als ein Angestellter des Hotels mit einem Zettel zu Robert kam. „Robert“, stand darauf, „Chris und ich mussten ganz plötzlich zum Festland zurück. Es tut mir leid, dass wir uns nicht mehr verabschieden konnten. Ruf mich an, wenn Du nach Seattle kommst. Bill.“
Jetzt gab es zwar eine Erklärung, warum die beiden nicht zum Tennisspiel erschienen waren, aber Robert grübelte noch lange darüber nach, warum sie so plötzlich ihre Flitterwochen abgebrochen hatten. Vielleicht hatte sich Christina auf diese Weise dafür rächen wollen, dass er sich bei ihrer letzten Begegnung nicht beherrscht hatte. In den vergangenen Tagen hatte sich Robert immer wieder selbst verflucht, dass er sich nicht zusammengenommen und stattdessen seinem Verlangen nachgegeben hatte. Natürlich hatte Christina ihn ebenso begehrt wie er sie, aber das war keine Entschuldigung. Er hätte ihr klarmachen müssen, dass er mehr wollte als Sex. Und er hatte versagt.
Die junge Tennisspielerin im Fernsehen sah überhaupt nicht wie Christina aus, aber sie bewegte sich ein wenig wie sie und schlug den Ball so entschieden, wie er es von Christina erwartet hätte. Wer weiß, was an dem Tag noch alles hätte gerettet werden können.
Robert schob die Schuhe von den Füßen und ließ sie auf den Boden fallen. Wie war es mit Seattle? Gab es noch Hoffnung?
Es kam eigentlich gar nicht darauf an, ob sie ihn hasste oder nicht, sondern nur, ob sie von ihm enttäuscht war. Er hatte in all den Jahren eines für den Umgang mit
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