TIFFANY EXKLUSIV Band 02
sich frei. Es war, als sei eine Last von ihren Schultern genommen worden. Sie musste wieder an Robert denken.
Irgendwie hasste sie ihn beinahe dafür, dass er ihre Schwäche so ausgenutzt hatte. Wenn sie nur das eine Mal zusammen geschlafen hätten, dann hätte sie sich einreden können, es wäre ein Versehen gewesen, sozusagen eine Folgeerscheinung von zu viel Alkohol. Aber das zweite Mal hatte sie ihn, Robert, gewollt, hatte sich nach seiner Umarmung gesehnt wie nie zuvor. Und dann war es noch schöner, noch intensiver und wilder gewesen als das erste Mal. Und sie hatte gewusst, noch bevor sie sich voneinander trennten, dass er sie verändert hatte, dass sie niemals mehr die Christina von früher sein würde.
Dieses Bewusstsein hatte ihr Angst gemacht, und sie wollte so weit wie möglich fort von diesem Mann. Es war ein glücklicher Zufall, dass sie ihren Aufenthalt wegen Bills geschäftlichen Problemen hatte abbrechen können.
Und jetzt war sie zu Hause und war doch immer noch durcheinander und unglücklich. Sie brauchte Zeit, um sich über ihre Gefühle klar zu werden. Sie musste allein sein.
Vielleicht würde sie dann herausfinden, auf welche Weise Robert Williams sie verändert hatte.
11. KAPITEL
„Schwanger?“ Christina blickte die junge Frau vor sich ungläubig an. „Ich bin schwanger?“
Sie stand auf und trat an das Fenster des Sprechzimmers von Dr. Joyce Koontz. Es regnete so stark, dass sie kaum die Umrisse der gegenüberliegenden Häuser erkennen konnte. Seit sie und Bill vor zweieinhalb Wochen aus Hawaii zurückgekommen waren, hatten sie kaum die Sonne gesehen.
„Ich fürchte, ja“, sagte Joyce. „Wir können noch einen anderen Test machen, aber er wird mit Sicherheit das gleiche Ergebnis zeigen. Heute kann man schon mit großer Genauigkeit zehn Tage nach der Empfängnis eine Schwangerschaft feststellen.“
Christina war wie betäubt. Es durfte nicht wahr sein. Ihre Periode hatte sich nur zwei Tage verzögert, und normalerweise hätte sie sich darüber überhaupt keine Gedanken gemacht. Aber da sie mit Robert zusammen gewesen war und kein Verhütungsmittel benutzt hatte, bestand zumindest die Möglichkeit, dass sie schwanger war.
Es musste bei ihrem zweiten Zusammensein geschehen sein. Sie hatte sich anders gefühlt als vorher, hatte gemerkt, dass er ihr irgendwie sein Zeichen aufgedrückt hatte. Und in ein paar Monaten würde jeder deutlich sehen, was dieses Zeichen war …
„Du bist doch nicht die erste Frau, die in ihren Flitterwochen schwanger wird, Chris. Die romantische Atmosphäre, die viele Zeit, die man füreinander hat, das sind natürlich alles Faktoren, die da mit hineinspielen. Deshalb ist die Pille keine schlechte Idee, wenn man wirklich noch kein Kind will.“
Christina sagte nichts, sondern sah ihre Freundin, die zierliche dunkelhaarige junge Ärztin mit dem makellosen weißen Kittel, entsetzt an.
„Die Nachricht macht dir offensichtlich keine Freude“, bemerkte Joyce vorsichtig.
Christina war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Sie biss sich auf die Unterlippe. „Du hast ja keine Ahnung!“
Joyce wartete, aber die Freundin ging nur stumm in dem Zimmer auf und ab.
Christina hatte bisher niemals daran gedacht, ein Kind zu bekommen. Nicht einmal, nachdem sie sich mit Bill verlobt hatte. Kinder waren für ihn nicht besonders wichtig. Sie wollte schon irgendwann einmal ein Kind haben. Aber doch noch nicht jetzt!
„Ich kann sehen, dass dich die Nachricht schockiert hat“, sagte Joyce leise. „Aber wenn du lieber nicht mit mir darüber sprechen möchtest, kann ich dir vielleicht jemanden empfehlen.“
Christina wandte sich wieder dem Fenster zu und blickte hinaus. Joyce hatte recht, sie musste mit jemandem über diese Sache reden. Und Joyce war nicht nur ihre Freundin, sondern sie war auch vernünftig und verständnisvoll. Christina drehte sich zu ihr um. „Joyce, ich muss dir etwas sagen, was dich sicher schockieren wird. Bill ist nicht der Vater.“
„Wie bitte?“ Joyce blickte sie überrascht an. „Da war noch jemand anderes?“
„Ja, ich glaube nicht, dass mir irgendjemand eine Jungfernzeugung abnehmen wird.“ Christina musste lachen, aber ihr Lachen ging schnell in Weinen über. Sie ließ sich auf einen Sessel fallen, holte ein Taschentuch aus der Tasche und putzte sich die Nase.
„Willst du es mir erzählen?“, fragte Joyce sanft.
Christina seufzte. „Ich habe in meinen vorgezogenen Flitterwochen auf Hawaii mit einem anderen Mann
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