TIFFANY EXKLUSIV Band 03
ein einziger Fehler. Er hatte Cade in seinem Plan weit zurückgeworfen. Enttäuscht stieg er auf sein Pferd und ritt zurück zur Ranch, wobei er darauf achtete, Abstand zu Belle zu bewahren.
Nachdem er sein Pferd gestriegelt und sich geduscht hatte, ging er nach unten in die Küche. Belle hatte sich ihr Dinner auf einem Tablett mit ins Zimmer genommen. Offenbar stand ihr der Sinn nicht nach Gesellschaft.
Also gut, überlegte er. Ich muss es wiedergutmachen. Und dabei muss ich mich anstrengen.
Belle lag auf dem Bett. Ihr langes braunes Haar war noch vom Duschen feucht, und sie dachte über ihre Demütigung nach.
„Ich werde nicht weinen“, beschloss sie und schlug auf die Matratze. „Diese Genugtuung werde ich ihm nicht verschaffen.“
Ihr Magen verkrampfte sich. Seit dem Lunch hatte sie nichts mehr gegessen, und auch das Essen auf dem Tablett hatte sie noch nicht angerührt. Sicher lag es nur am Hunger. Aber wenn nicht?
Die Möglichkeit einer Schwangerschaft hatte sie vollkommen verdrängt. Hatte sie vielleicht durch ihren Ausritt dem ungeborenen Baby Schaden zugefügt?
Die Vorstellung war entsetzlich. Wie konnte ich so gedankenlos sein?, fragte sie sich. Wenn ich von Cade ein Kind erwarte, kann meine ständige Anspannung nur schädlich für den Kleinen sein. Für ihn? Wie kam sie darauf, dass es ein Junge war? Vorausgesetzt, sie erwartete überhaupt ein Baby? Bislang war ihr noch keine körperliche Veränderung aufgefallen. Gab es die überhaupt schon nach sechs Wochen? Schwindelgefühl oder Übelkeit am Morgen? Belle kam sich vor, als stelle sie diese Fragen einer Außenstehenden.
Natürlich hatte sie davon geträumt, eines Tages Mutter zu werden. Sie wollte einen Mann finden, der sie liebte und ihren Kindern ein liebevoller Vater war. Aber das war immer nur ein Traum gewesen.
Jetzt wurde es möglicherweise Wirklichkeit.
Morgen, entschied sie. Morgen kaufe ich einen Schwangerschaftstest und verschaffe mir Gewissheit. Auch wenn mein Leben dadurch noch mehr durcheinandergerät, kann ich mich wenigstens darauf einstellen.
Belle wartete auf den nächsten Krampf, und als er ausblieb, seufzte sie erleichtert auf. Unwillkürlich drehte sie sich auf die Seite und strich sich über den Bauch. Sie musste an die Worte ihrer Großmutter denken.
Eines Tages würde ihr Stolz sie in ernste Schwierigkeiten bringen.
„Guten Morgen.“
Mit Reese hätte Cade in der Küche am wenigsten gerechnet. „Guten Morgen. Wo ist Belle?“
„Sie ist vor zehn Minuten gegangen. Sagte, sie müsse etwas besorgen. In einer halben Stunde will sie wieder hier sein.“
Cade stemmte die Fäuste in die Hüften. „Mist!“
„Soll ich ihr etwas ausrichten?“
So eine Nachricht konnte man nicht durch Dritte übermitteln. Cade bezweifelte, dass Belle eine Entschuldigung annehmen würde, die er ihr über Reese ausrichten ließ. „Nein, danke.“
Schulterzuckend schenkte Reese sich noch einen Kaffee ein.
„Wieso bist du nicht in der Winzerei?“, erkundigte Cade sich.
„Ich warte auf Belle. Wir müssen zu einem Treffen. Die erste Versammlung der Weinbauern und Winzer der gesamten Umgebung. Belle hat mir von deinem Vorschlag erzählt. Es ist eine tolle Idee.“
„Von mir stammt ja nur die Anregung. Du und Belle, ihr seid es, die alles in die Tat umsetzen.“
„Ich nicht. Belle. In ungefähr zwanzig Minuten kommen die meisten Weinbauern und ein paar der Winzer hierher, um einen Verein zu gründen, der dem Austausch von Erfahrungen und Informationen dient. Es ist nur ein erstes Gespräch, aber wir haben mit allen Weinbauern Kontakt aufgenommen. Sie stehen hinter unserem Plan.“
„Weshalb trefft ihr euch hier? Wieso nicht in der Winzerei?“
Reese trank seinen Kaffee aus. „Belle meinte, die Weinbauern würden sich hier wohler fühlen. Sie wollte, dass sie spüren, dass sie für den Verein genauso wichtig sind wie die Winzer. Der Preiskrieg dürfte damit beendet sein. Du hast schon eine tolle Frau geheiratet, Cade. Auch wenn es keine richtige Ehe ist.“
„Wer behauptet das denn?“ Bevor er wusste, was er sagte, war ihm die Frage bereits rausgerutscht.
„Wie bitte?“
„Ach nichts.“
„Nein, nein, jetzt raus damit. Hast du mir nicht selbst gesagt, diese Ehe sei nichts als ein Handel?“
„Ja.“
„Ja, was? Lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.“
„Also gut, ich liebe sie.“
„Verdammt, das glaube ich einfach nicht.“
„Genauso hat Logan auch reagiert. Und wenn ich will, dass es jeder erfährt,
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