TIFFANY EXKLUSIV Band 03
beinahe ihre Müdigkeit. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du auf mich wartest.“
Er beugte sich vor, als sie das Haus betrat. „Dachtest du, ich gehe ohne dich?“
„Tja, ich … immerhin arbeitest du hart …“
„Nicht härter als du.“
„Und du hast so wenig Freizeit.“
„Deshalb achte ich darauf, mit wem ich sie verbringe.“
„Du hättest ohne mich gehen sollen.“
„Wir hatten eine Verabredung, schon vergessen?“
„Ich weiß, aber …“
„Kein Aber.“ Er nahm ihr die Aktentasche ab. „Auf jeden Fall siehst du ziemlich geschafft aus. Wahrscheinlich hast du nicht die mindeste Lust, jetzt noch loszuziehen.“
Seltsamerweise hatte sie sich bis zu dem Zeitpunkt erschöpft gefühlt, als sie die Tür öffnete und Cade sah. Jetzt fühlte sie sich gleich viel besser, ja geradezu beschwingt.
„Weshalb gehst du nicht nach oben und ziehst dir etwas Bequemes an? Ich habe eine Überraschung für dich.“
„Eine Überraschung?“ Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal von jemandem überrascht worden war. „Was ist es denn?“
„Nein, keine Chance. Und jetzt geh.“
„Aber …“
„Du hast mich sehr gut verstanden.“ Er deutete die Treppe hinauf. „Geh jetzt.“
„Ich geh ja schon. Aber nur unter Protest. Es ist gemein, jemanden mit Überraschungen hinzuhalten.“
„Hättest du es lieber, wenn ich dich die Treppe hochtrage und selbst ausziehe?“
Fassungslos öffnete Belle den Mund, bekam sich jedoch sofort wieder unter Kontrolle. „Gib mir fünf Minuten.“
„Ich gebe dir zehn.“
In ihrem Schlafzimmer riss sie sich das Kostüm vom Leib und griff nach ihrer Jeans. Als sie den Reißverschluss zumachte, spannte es etwas am Bauch. Wie konnte das sein? Erst gestern hatte die Jeans ihr noch gepasst. Na gut, vielleicht hatte sie etwas enger gesessen als sonst, aber das musste doch Einbildung sein. Nur weil sie jetzt wusste, dass sie schwanger war? War es für das Baby vielleicht ungesund, wenn sie so enge Hosen trug? Bald würde sie in keine ihrer Hosen mehr hineinpassen.
Belle zog die Jeans wieder aus und warf sie auf das Bett. Sie trug nur noch den BH und den Slip und stellte sich vor den großen Spiegel.
Eigentlich konnte sie keine Veränderung feststellen. Oder waren ihre Brüste ein bisschen voller geworden? Sie berührte sie und stellte verblüfft fest, wie empfindsam sie jetzt waren. Wann war das denn passiert?
War ihr Bauch vielleicht ein wenig runder? Da, vielleicht direkt unterhalb des Nabels. Sanft strich sie darüber und zuckte zurück, weil die Berührung kitzelte. Einen Moment lang hatte sie sich eingebildet, den Herzschlag ihres Babys zu spüren.
Sie lächelte. Der Herzschlag ihres Babys. Das musste ein wundervolles Geräusch sein. Ihr Blick fiel auf die Uhr, und sie erkannte, dass die zehn Minuten beinahe um waren. Hastig zog sie eine weite blaue Seidenhose aus dem Schrank und ein passendes Oberteil, das bis über die Hüften fiel. Perfekt, stellte sie fest. Tolle Farbe, aber nicht zu lässig.
Jetzt musste sie sich nur noch lässig verhalten.
Cade stand am Fuß der Treppe. „Ich wollte gerade nachsehen kommen.“
„Tut mir leid.“
„Das muss es nicht. Es war das Warten wert. Du siehst …“ Er wollte „atemberaubend“ sagen, denn ihm hatte der Atem gestockt, als er die Treppe hinaufblickte und Belle sah. „Fantastisch aus“, schloss er.
„Vielen Dank. Und was ist das, was ich da rieche?“
„Ein Teil der Überraschung. Fertig?“
Sie lächelte, und ihre Augen funkelten. „Da kannst du dich drauf verlassen.“
Er nahm ihre Hand und führte sie ins Wohnzimmer. Dort, vor dem großen Fernseher, standen eine Riesenschüssel voller Popcorn, zwei Becher Cola und zwei Tüten mit Süßigkeiten.
„Was ist das?“
„Wenn ich einem Mädchen einen Film verspreche, dann bekommt sie ihn auch geliefert.“ Er ging zum Videorecorder und schob eine Kassette hinein. „Der Mann in der Videothek meinte, es geht um eine Winzerfamilie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Ich dachte, das könnte dir gefallen.“
Belle war so gerührt, dass ihr Tränen in die Augen traten. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, Cade.“
Cade ging zum Sofa und klopfte ein paar Kissen glatt. „Hier. Direkt in der ersten Reihe.“
Sie setzte sich und zog die Füße mit auf das Sofa. „Sieht aus, als hättest du an alles gedacht. Wann hast du denn das Popcorn gemacht?“
„Okay, du hast mich erwischt. Ich habe geschummelt. Das gab es in der Videothek zu
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