TIFFANY EXKLUSIV Band 03
weiter antrieb. Auch wenn er Laurels Verlobter war, gefiel es Connor ganz und gar nicht, wie Todd Parson sie behandelte. Sie hatte etwas Besseres verdient.
Einem Impuls folgend nahm er ihre Hand. Sie schien überrascht, aber auch erfreut, und erwiderte den leichten Druck seiner Finger. „Ich habe mich gefragt, ob du morgen wohl Zeit hast. Wir könnten uns treffen, vielleicht Kaffee trinken in der Stadt, zum Beispiel in dem Lokal mit den Fischernetzen unter der Decke. Machen die immer noch ihre eigenen Doughnuts?“
„Nein, dieses Lokal ist inzwischen viel vornehmer. Man bekommt dort wahrscheinlich eher Cappuccino und Croissants, aber die guten alten Doughnuts serviert man dort nicht mehr.“
„Ich habe eine bessere Idee“, meinte Connor. „Wir könnten an den Strand gehen, in die Nähe des Anlegers. Dort, wo du das Segelboot gegen die Felsen gesteuert hast, weißt du noch?“ Es gab so viele besondere Orte, die er mit Laurel wieder besuchen wollte.
„Erinnere mich nicht daran.“ Sie lachte und hielt sich die Hand vor den Mund. „Es war so süß von dir, dass du nicht wütend auf mich warst, weil ich dein Boot ruiniert habe. Außerdem war es tapfer von dir, uns heil ans Ufer zu bringen.“
„Es hat Spaß gemacht, mit dir zusammen schiffbrüchig zu sein“, neckte er sie.
Sie sahen sich in die Augen und näherten sich einander noch ein kleines, aber spürbares Stückchen. Plötzlich wich die Heiterkeit dieses Moments der intensiven Anziehung zwischen ihnen.
„Ich würde dich gern morgen wiedersehen“, sagte Laurel schließlich. Doch kaum hatte sie zugestimmt, erschien Phillip.
„Du solltest besser ins Bett gehen, Laurel“, mischte er sich ein. „Du und Todd, ihr wolltet doch morgen mit mir und Liza und ihrer Familie segeln. Liza wird uns Punkt sieben abholen. Wenn du nicht rechtzeitig ins Bett gehst, wirst du morgen früh nicht hochkommen.“
„Oh, das hätte ich fast vergessen.“ Laurel schüttelte bedauernd den Kopf und wandte sich an Connor. „Ich fürchte, ich habe schon etwas vor. Vielleicht kommen wir ja nicht so spät zurück“, fügte sie hoffnungsvoll hinzu.
Bevor Connor etwas entgegnen konnte, mischte sich Phillip erneut ein: „Damit würde ich lieber nicht rechnen. Lizas Vater will zu Freunden auf Martha’s Vineyard segeln.“
Das ließ vermuten, dass sie morgen Abend erst sehr spät zurück sein würden. Vor allem, wenn es nach Phillip ging. Er blieb wie ein Wachhund bei seiner Schwester. Todd Parsons Wachhund, dachte Connor. Die beiden verstanden sich wahrscheinlich prächtig, schließlich waren sie aus demselben Holz geschnitzt.
„Na, dann eben ein andermal“, meinte Connor und sah Laurel an.
„Ja, ein andermal“, stimmte sie zu und klang so bedauernd, dass es ihm einen Stich gab. „Ich werde auch bald in der Stadt sein. Vielleicht können wir uns mal zum Lunch treffen.“
„Sicher.“ Connor versuchte, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Dein Vater weiß, wie ich zu erreichen bin.“
Ihm war klar, dass dies nur höfliche Floskeln waren. Selbst wenn sie sich tatsächlich wieder trafen, würde Laurel höchstwahrscheinlich schon Mrs. Parson sein und somit für ihn unerreichbar. Es würde zu schmerzlich sein, sie nach der Hochzeit wiederzusehen.
„Tja, das scheint ein kurzes Wiedersehen zu sein“, bemerkte Phillip. „Ich wette, es hat einige Erinnerungen in dir geweckt, hierher zurückzukommen“, wandte er sich an Connor.
„Allerdings“, bestätigte Connor und verschwieg, dass nicht alle erfreulich waren. „Gute Nacht, Phillip.“ Dann wandte er sich lächelnd an Laurel. „Danke für den Tanz“, sagte er, und bevor sie etwas erwidern konnte, gab er ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich wünsche dir viel Glück. Es tut mir leid, dass ich nicht schon früher zu Besuch gekommen bin. Ich hätte es Parson schwer gemacht.“
„Gute Nacht, Connor.“
Er fühlte ihre flüchtige Berührung und drehte sich um. Entschlossenen Schrittes ging er über die Veranda. Er wich den für die Party angestellten Helfern aus, die bereits mit dem Aufräumen begonnen hatten, und nahm den Weg durch den Garten, der nach vorn führte, wo er seinen Wagen geparkt hatte.
Die plötzliche Dunkelheit und Stille um ihn herum waren angenehm. Er fühlte sich leer und benommen. Sein Herz schien zu brechen. Wie konnte er gehen, ohne Laurel wissen zu lassen, was er empfand? Dies war seine letzte und einzige Chance. Und doch gab es anscheinend nichts mehr, was er noch tun
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