TIFFANY EXKLUSIV Band 04
war doch nicht möglich!
„Amber? Hier ist Logan Van Dell .“
Logan. Ihr stockte der Atem, und sie blickte automatisch schuldbewusst auf den leeren Umschlag, der auf dem Tisch lag. Logan? Hier?
War ihre Mutter bei ihm? Nein. Ihre Mutter würde nie unangemeldet kommen. Und ganz sicher würde ihre Mutter nie mit Logan Van Dell reisen.
War er es wirklich, oder hatte sie das nur geträumt?
„Amber?“
Er war es wirklich.
Was sollte sie tun? Einfach nicht aufmachen? Aber wenn er diese Adresse kannte, wusste er sicher auch, wo sie arbeitete, und würde sie dort aufsuchen. Da hatte es keinen Sinn, sich zu verleugnen. Also musste sie bluffen.
Sie sah sich schnell um, schob ihre Wäsche hinter einen Wandschirm in der Ecke und ging mit weichen Knien zur Tür. Dort fuhr sie sich noch einmal durchs Haar und musste über sich selbst lächeln, als sie sich bei dieser Geste ertappte. Dann löste sie die zwei Sicherheitsketten, schob zwei kräftige Riegel zurück, schloss das Türschloss auf und öffnete die Tür.
Vor ihr stand der typische Gentleman aus den Südstaaten. Ein sehr gut aussehender Gentleman, wenn auch mit einem frechen Funkeln in den Augen.
„Logan?“
Er grinste. „Hallo, Amber.“
Wie oft hatte sie sich diese Situation schon ausgemalt. Da sie aber nie ernsthaft mit einem überraschenden Besuch von ihm gerechnet hatte, war sie überhaupt nicht darauf vorbereitet. Anstatt überlegen zu lächeln und ihn liebenswürdig hereinzubitten, stand sie stocksteif da und brachte keinen Ton heraus.
Er wusste bestimmt genau, wie er auf sie wirkte. Oder er glaubte es zu wissen. Aber diesmal würde sie sich nicht von seinem Charme einwickeln lassen. Sie war nicht mehr die kleine naive Südstaatengans. Sie war jetzt eine ausgebuffte New Yorkerin.
„Na so was, Logan Van Dell! Was tust du denn hier?“ Sie strahlte ihn an und hoffte, ihn damit aus der Fassung zu bringen.
„Ich wollte dich besuchen“, sagte er freundlich.
Das war nicht der Logan, den sie kannte. Er trug Anzug und Krawatte, noch nie hatte sie ihn in Anzug und Krawatte gesehen. Offensichtlich war sein Anzug maßgeschneidert; sie hatte ein Auge dafür, denn sie war es gewohnt, Kunden einzuschätzen. Sein Haar war kürzer und sehr gut geschnitten.
Und sein Lächeln war immer noch gefährlich.
Das hatte sich nicht verändert.
Es war noch genug von dem alten Logan da, dass sich ihr Herzschlag beschleunigte und sie das Gefühl hatte, die Zeit würde still stehen. Plötzlich merkte sie, dass sie den Türknauf umklammerte, als suchte sie nach einem Halt.
„Du hast da etwas an deiner Wange“, sagte Logan und strich ihr mit dem Daumen leicht über die Haut.
Sofort lief ihr ein Schauer über die Haut. Auch daran konnte sie sich noch sehr gut erinnern. So hatte sie immer auf seine Berührungen reagiert. Und er wusste das.
Sie richtete sich gerade auf und trat zur Seite. „Willst du nicht hereinkommen? Wie ist es dir ergangen? Möchtest du eine Tasse Kaffee?“, fragte sie, ganz die geschäftige New Yorkerin.
„Danke gut. Nein, jetzt nicht.“ Er trat ein und sah sich kurz in dem überfüllten Raum um.
„Normalerweise empfange ich hier in der Werkstatt keine Besucher.“ Amber nahm ihm den Mantel ab und hängte ihn über einen Stuhl mit hoher Lehne, denn sie hatte keine Garderobe. Was konnte sie ihm anbieten? Nicht viel.
„Barclay hatte keine andere Adresse“, erklärte Logan beiläufig.
Barclay war der Juwelier, bei dem sie arbeitete.
Logan setzte sich auf das Sofa und schlug die Beine übereinander, als hätte er die Absicht, es sich gemütlich zu machen.
Amber wollte ihn gern wieder los sein. „Barclay hat dir meine Adresse gegeben?“
Wieder lächelte er dieses gefährliche Lächeln. „Nicht direkt.“
Sie seufzte. „Weshalb bist du nach New York gekommen, Logan?“
„Aus beruflichen Gründen.“ Er blickte ihr in die Augen. „Und aus Vergnügen.“
Sie senkte den Blick, weil sie erneut erschauerte. Dann hatte sie sich wieder gefasst und fragte lächelnd: „Was kann ich dir denn zu trinken anbieten? Leider habe ich hier in meiner Werkstatt keine große Auswahl.“ Sie öffnete den Kühlschrank. „Wie wäre es mit Milch oder Mineralwasser?“
Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Aber egal, er musste davon ausgehen, dass dies ihre Werkstatt war, und daran würde sie festhalten.
„Ich hätte gern ein Mineralwasser.“
Amber nahm zwei Gläser aus dem Schrank und öffnete eine Flasche. Als sie sich zu Logan
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