TIFFANY EXKLUSIV Band 04
persönlich?“
Lilys Augen blitzten kurz auf, aber sie ging nicht auf die Frage ein. „Wir hatten eine wunderbare Zeit. Aber sie ist ein Mensch mit sehr viel Verantwortungsgefühl, und es war sehr deutlich, dass sie stark unter Stress stand.“
Kein Wunder, bei der Mutter. „Dann fragen Sie sie doch, ob sie Königin werden will.“
„Das habe ich schon getan.“
„Und?“
Zum ersten Mal sah Lily mutlos aus. „Wenn sie zugestimmt hätte, hätten wir uns das heutige Gespräch sparen können.“
„Und jetzt erwarten Sie von mir, dass ich sie dazu bringe, ihre Meinung zu ändern?“
„Ich fürchte, Sie sind der Einzige, der das kann.“
„Warum?“ Schließlich hatte sich Amber mit ihren Eltern in Verbindung gesetzt, nicht aber mit ihm.
„Nennen Sie es die Intuition einer Mutter“, sagte Lily und hob die Schultern.
Da steckte doch mehr dahinter. Aber was? Eigentlich wollte er es gar nicht wissen. Sie hatten sich getrennt, es war ein klarer Schnitt gewesen, wenigstens für Amber. Er wäre ihr damals fast nachgereist, aber sie war in der Jugendherberge nicht mehr zu erreichen gewesen, und er hatte keine Ahnung gehabt, wo sie hingezogen war. Und sie war nie nach Belle Rive zurückgekommen.
So, dann hatte sie also Karriere gemacht, etwas, was sie immer wollte. Und was er sich für sie auch immer gewünscht hatte, oder etwa nicht?
„Ich habe Amber nicht mehr gesprochen, nachdem sie Belle Rive verließ.“
Lily wies fragend auf den Limonadenkrug, und Logan schüttelte den Kopf. Sie selbst schenkte sich noch ein Glas Eistee ein. „Als ich bei ihr in New York war, hat sie sich nach jedem in Belle Rive erkundigt, nur nicht nach Ihnen.“
„Da sehen Sie selbst.“
Wieder lächelte Lily leicht. „Sie müssen noch viel über Frauen lernen, Mr. Van Dell.“
Er hob die Augenbrauen. „Meinen Sie wirklich?“
„Ja, obwohl ich Ihren Ruf als Frauenheld kenne“, sagte sie kühl.
„Dennoch macht es Ihnen nichts aus, wenn ich Amber wiedersehen würde?“
„Nein, das würde es nicht.“ Lily nahm einen Schluck Tee und beobachtete Logan über den Rand des Glases hinweg. „Sie werden feststellen, dass die Jahre in New York Amber verändert haben. Sie ist von einer Weltgewandtheit, die den jungen Menschen, die ihr ganzes Leben hier verbracht haben, weiß Gott fehlt.“
Logan schwieg. Er fühlte sich von der unterschwelligen Beleidigung herausgefordert. Doch er liebte Herausforderungen.
„Ich glaube, es wird Zeit, dass wir uns über die Einzelheiten Ihrer Vergütung unterhalten“, fuhr Lily Madison fort.
Logan wusste genau, was er wollte. „Wenn Amber Königin werden soll, dann wird meine Mutter dieses Jahr die Organisation des Magnolien-Festes leiten.“
Lily riss die Augen auf. „Auf keinen Fall! Wie kommen Sie dazu, anzunehmen, ich wäre damit einverstanden, dass eine … eine …“
„Vorsicht!“, sagte er warnend.
„… eine Stripperin das Fest organisiert?“
Logan stand auf. „Meine Mutter ist als Tänzerin in verschiedenen Shows in Las Vegas aufgetreten, sie war nie Stripperin.“
Lily hatte sich wieder gefasst. „Sie ist aber eine Außenseiterin.“
„Wir leben hier seit zwanzig Jahren, und die Van Dells sind ebenso lange wie die Madisons in Belle Rive ansässig.“
„Es ist eine Riesenaufgabe, und sie hat einfach nicht die Erfahrung.“
„Ich will ja nicht behaupten, dass sie alles allein schaffen kann. Es gibt doch sicher viele Komitees, die sich um die Einzelfragen kümmern. Aber sie hat das Sagen. Und sie wird den Krönungsball eröffnen.“
„Und Ihre Großmutter? Vielleicht, ich meine, vielleicht könnte ich zusammen mit Camille das Fest leiten.“
„Entweder leitet meine Mutter das Ganze, oder es wird nichts draus.“
Lily sah aus, als säße sie in einer Falle. Wie viel lag ihr daran, dass Amber zurückkam und die Königinnenrolle übernahm?
Offenbar sehr viel.
Sie stand auf und reichte ihm die Hand. „Gut. Wenn Amber einverstanden ist, Königin zu sein, wird Ihre Mutter das Fest leiten.“ Lily drückte ihm fest die Hand. „Ich hoffe, Sie sind so gut, wie allgemein behauptet wird, Mr. Van Dell.“
Logan grinste anzüglich. „Ich bin besser.“
2. KAPITEL
Wenn sie das Weihnachtsgeld nur nicht für einen neuen Edelsteinpolierer ausgegeben hätte! Amber Madison ließ ihre Rechnungen in eine Metallschüssel fallen und rührte abwesend mit der Hand darin herum.
Das Leben stellte sie vor spannende Entscheidungen. Würde sie ihr Telefon bezahlen oder die
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