TIFFANY EXKLUSIV Band 04
sagen.
Also musste er sich eine andere Taktik überlegen. Vielleicht sollte er sie an die schönen Zeiten von früher erinnern.
„Erinnerst du dich noch an die schönen Nächte in dem Baumhaus, als wir den Sternenhimmel ansahen und du von dem Leben hier träumtest?“
Amber sah ihn misstrauisch an. „Weshalb sagst du das jetzt?“
Logan beugte sich vor und nahm ihre Hand. „Ist allmählich nicht genug Zeit vergangen, damit wir uns an das Gute erinnern und das Schlechte vergessen können?“
Um seine Lippen lag wieder dieses ganz bestimmte Lächeln, das bei jeder Frau wirkte, nur nicht bei seiner Mutter. „Du lächelst genauso wie dein Vater“, sagte sie dann immer. „Und du weißt ja, wie gefährlich dieses Lächeln ist.“
Aber er kannte Amber. Und sie liebte sein Lächeln.
3. KAPITEL
Amber zog ihre Hand zurück. „Sag schon. Was ist los?“
„Ich möchte nur über alte Zeiten reden“, antwortete Logan und sah ihr tief in die Augen.
Sie zog die Augenbrauen zusammen. Logan Van Dell hatte wohl nicht alle Tassen im Schrank, wenn er glaubte, hier einfach so hereinplatzen und dort weitermachen zu können, wo sie aufgehört hatten. Dass sie dem im Grunde nicht völlig abgeneigt war, ärgerte Amber. Aber sie würde ihn ihre Schwäche nicht merken lassen. „Der Bus fuhr aus der Busstation, Logan, und ich saß drin und du nicht.“ Das hörte sich doch schon ganz gut an, kurz und bündig, als ob sie über die Trennung längst hinweg sei.
Er lächelte. „Warum bist du eigentlich nie mehr nach Belle Rive zurückgekommen?“
Amber hob leicht die Schultern. „Es hat sich irgendwie nicht ergeben.“
„Meinst du, es könnte sich in nächster Zeit ergeben?“
„Eigentlich nicht.“ Sie sah zu ihrem Arbeitstisch hinüber. „Ich habe ziemlich viel zu tun. Und deshalb …“ Sie blickte auffällig auf ihre Armbanduhr, ein winziges Zifferblatt in einem breiten Silberarmband. Ein Stück, das sie selbst entworfen hatte. „Ich muss bald ins Geschäft.“
Logan blickte auf seine Armbanduhr. Amber erinnerte sich, eine solche Uhr für eine vierstellige Summe in einem Laden gesehen zu haben. Hatte jemand sie ihm geschenkt, oder hatte er sie sich selbst gekauft? So wie sie Logan kannte, hatte er sie sicher beim Pokern gewonnen.
„Du hast noch gut eine Stunde Zeit“, sagte er. „Ist der Verkehr so schlimm?“
„Ich gehe zu Fuß.“
„Lässt dein Chef seine persönliche Assistentin nicht mit dem Wagen abholen?“
Gute Frage, dachte Amber. Ich muss die Frau bei Gelegenheit mal fragen. „Laufen ist gesund.“
„Das stimmt. Deshalb werde ich dich begleiten.“ Er lehnte sich zurück. „Mach dich nur fertig.“ Er nahm die Bedienungsanleitung des Edelsteinpolierers von der Kiste, auf der auch eine Lampe stand, und fing an zu lesen.
Ambers Lächeln war etwas verkrampft. Auf diese Art und Weise wurde sie ihn nie los.
Sie überlegte, was sie ihrer Mutter, die Logan gegenüber offenbar sehr redselig gewesen war, alles erzählt hatte. Woher wusste er sonst von dem Penthouse und ihrem Superjob? Und nun musste sie die Komödie weiterspielen. Das war besonders mühsam, weil sie sich eingestehen musste, dass Logan ihr nicht vollkommen gleichgültig war. Sie hasste ihn nicht, sosehr sie sich auch bemühte.
Sein gut sitzender Maßanzug weckte die Erinnerung an seinen perfekt gebauten Körper. Er hatte regelmäßig mit Hanteln trainiert und war stolz auf seine Muskeln gewesen, auch wenn ihre Mutter die Nase gerümpft und gemeint hatte, so etwas sei vulgär. Er wusste genau, warum er ihre Nächte am Fluss erwähnt hatte. Denn sie hatte noch viel zu gut vor Augen, wie er nur mit einer abgeschnittenen Jeans bekleidet vom Holzsteg ins kalte Wasser gesprungen war, um das Bier herauszuholen, dass er dort zur Kühlung gelagert hatte.
Als sie anfing, häufiger mitzukommen, hatte er den wackligen Steg mit Wänden aus Brettern gefestigt, auf ein Dach aber verzichtet, damit sie weiterhin in den dunklen Nachthimmel sehen konnten. Es war eine wunderbare Zeit gewesen.
War, rief sie sich ins Gedächtnis und sah ihn nachdenklich an. Als spürte er ihren Blick, hob Logan den Kopf.
„Du möchtest, dass ich gehe, was?“
„Ja.“
„Warum, Amber? Erwartest du jemanden?“
„Nein.“
„Ich dachte, dass du mir wenigstens New York zeigen würdest, wenn ich schon mal hier bin.“
„Die Stadt ist sehr groß.“
„Ja, und ich hasse es, sie mir allein ansehen zu müssen.“
„Aber es gibt doch jede Menge
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