TIFFANY EXKLUSIV Band 04
Schuhe da hinten gelassen. Sie werden von den Wellen fortgeschwemmt werden.“
Er zuckte die Achseln.„Zum Teufel mit ihnen. Wir haben noch andere Schuhe. Ich kaufe dir neue in Las Vegas. Richtig glitzernde mit hohen Absätzen und Strass.“
Jamie schüttelte lachend den Kopf. „Wohl kaum. Du bist völlig verrückt. Du willst, dass wir barfuß, voller Sand und ohne Gepäck nach Las Vegas fliegen und heiraten? Und dann kommen wir wieder hierher zurück und lieben uns am Strand?“
„Kein übler Vorschlag.“
„Hör auf, Kell. Ich brauche Zeit zum Nachdenken.“
„Du kannst auf dem Weg zum Flughafen nachdenken.“
„Nein, Kell. Ich möchte nichts übereilen und einen Fehler begehen, den wir beide bereuen könnten.“
Er seufzte dramatisch auf. „Na schön. Gut.“ Er gab ihre Hand frei und ließ sich in den Sand fallen, die Knie gebeugt und die Oberarme auf die Knie gestützt. „Lass dir Zeit. Aber es ist das letzte Mal, dass ich um dich anhalte. Wenn du wieder einen Rückzieher machst, nehme ich das Angebot zurück.“
Jamie erstarrte, die Vorstellung war zu fürchterlich. „Sag das nicht. Bitte.“
„Weißt du, ich höre nichts anderes von dir als nein. Aber bitte, ich höre dir zu.“
Sie hob instinktiv das Kinn. „Ich habe doch gar nicht Nein gesagt.“
„Sagst du also Ja?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Warum nicht?“
„Weil mir gerade klar geworden ist, um was es hier eigentlich geht. Und ich glaube, dir ist es nicht einmal bewusst.“
„Na schön, sag’s mir also. Was ist es denn, dessen ich mir nicht bewusst bin?“
„Es ist für dich der gleiche Nervenkitzel wie der, den du empfindest, wenn du aus einem Flugzeug springst. Oder von einer Klippe. Oder wenn du in Feindesgebiet eindringst. Was immer deinen Adrenalinspiegel in die Höhe jagt. Du warst schon immer adrenalinsüchtig, Kell. Wild auf alles, was riskant ist …“
„Moment mal.“ Er hob die Hand. „Diesen Spruch habe ich schon mal gehört.“
Er klang gereizt, aber Jamie konnte sich nicht bremsen. Dafür war es ihr zu wichtig. „Ich weiß, und ich nerve dich nicht gern, aber die Wahrheit ist, dass ich recht habe. Ich fürchte, diese spontane Heirat ist nichts anderes als ein weiteres Risiko für dich. Aber was kommt danach? Die Enttäuschung? Langeweile? Davor habe ich Angst, denn danach machst du dich auf die Suche nach neuen Aufregungen. Ohne mich.“
Kell schüttelte langsam den Kopf. Nach einem Moment des Schweigens sah er auf. „Ich glaube nicht, dass ich das verdiene, Jamie. Die einzige Zeit, in der ich ohne dich war, war, wenn du mich verlassen hattest. Nicht anders herum. Ich kann nur sagen, dass es für mich kein Risiko wäre. Ich möchte niemals ohne dich sein. Und du musst dir keine Sorgen machen, ich bin nicht wild auf alles Riskante. Nicht mehr.“
„Oh, Kell. Das kann doch nicht sein.“
„Doch, du musst mir glauben. Ich habe mich verändert.“
„Wirklich? Ich verstehe ja, dass du und Jeff etwas aus dem Gleichgewicht geraten seid durch das, was euch geschehen ist. Aber mehr sicher nicht. Ihr werdet es bald überwinden und wieder die Gefahr suchen wie die Motten das Licht.“
„Du glaubst nicht, dass ich mich verändern kann?“
„Darum geht es nicht, Kell. Du bist abhängig. Ich habe dieses Phänomen studiert, Kell. Die Sucht nach Erregung ist ein berauschendes Narkotikum.“
Er nickte. „Weißt du, zu viel Bildung kann manchmal gefährlich sein, Jamie.“
Sie verzog den Mund. „Ich weiß. Macht mich ganz schön langweilig, was?“
„Nein, nur übertrieben vorsichtig. Ich verstehe deine Einstellung, aber ich möchte dir etwas sagen. Es ist das letzte Mal, das ich es sagen werde, also hör gut zu.“
Sie nickte eingeschüchtert.
„Jamie, ich habe dich nie verlassen, und ich werde es auch in Zukunft nicht tun“, sagte er ruhig. „Und du hast mich nie gelangweilt. Du hast mich wahnsinnig gemacht, das ja. Deinetwegen bin ich unzählige Male aus der Haut gefahren. Du hast mich erregt, mich zum Lachen und Weinen gebracht. Ich habe dich begehrt und mir gewünscht, für den Rest meines Lebens jeden Morgen neben dir aufzuwachen. Aber du hast mich nie gelangweilt. Ich habe mich zwar geändert, aber ich liebe dich immer noch. Ich weiß nicht, wie ich noch deutlicher werden soll.“
Was für eine rührende Rede. Jamie ging im Sand in die Knie und streckte die Arme nach Kell aus. „Halt mich bitte, Kell. Bitte liebe mich. Hilf mir, meine Angst zu überwinden.“
Kell nahm sie
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