TIFFANY EXKLUSIV Band 04
aufgehört habe, Jamie. Weißt du noch, der Schreibtischjob, den sie mir gegeben haben? Es stimmt wirklich. Für mich gibt es keine solchen Einsätze mehr. Und für Jeff auch nicht, wenn es nach mir geht.“
„Was meinst du damit?“
„Jeff möchte auch aufhören, und ich werde versuchen, ihn zum meinem Stellvertreter zu machen.“
„Oh, das ist ja wunderbar. Melanie wird überglücklich sein.“
„Ja, und ich muss sagen, so schlecht kommt es mir auch nicht mehr vor. Es muss recht aufregend sein, endlich mal den größeren Überblick über alles zu haben, statt irgendwo am anderen Ende der Welt im Schlamm zu waten und mich zu fragen, warum bloß.“
Jamie nickte. „Ich hoffe, alles geht gut für Jeff und Melanie. Um deinetwillen.“
Kell wurde allmählich unruhig. „Wieso um meinetwillen?“
„Weil Jeff dir so viel bedeutet, als wäre er dein Bruder.“
Kell nickte. „Ja, das stimmt.“ Dann rieb er unwillkürlich sein verletztes Bein und lachte verlegen. „Brandon und T. J. würden sich wahrscheinlich meinen Kratzer angucken und sich schieflachen, was?“
Jamie schüttelte den Kopf. „Nein, das würden sie nicht. Mom hat mir gesagt, dass sie mit deiner Mutter gesprochen hat. Und sie sagte, dass deine Brüder sogar ziemlich entsetzt waren.“
„Ja, ich weiß. Sie haben mich angerufen.“
„Du klingst nicht so, als ob das gut gelaufen wäre.“
Kell sah sie lächelnd an. „Doch, sogar erstaunlich gut. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie – ich weiß nicht – irgendwie enttäuscht sein würden von mir.“
Jamie gab ihm einen Schubs. „Um Himmels willen, es sind deine Brüder. Du musst dich nicht zum Supermann aufplustern, damit sie dich lieben.“
„Das war es auch, was sie mir so ungefähr gesagt haben. Es war dumm von mir, mir Sorgen deswegen zu machen. Aber jetzt haben sie mich zurechtgestaucht.“
„Und jetzt?“
Kell grinste. „Jetzt bin ich mit ihnen im Reinen. Und mit mir auch. Und wie steht es mit dir? Bist du mit mir im Reinen?“
Jamie senkte den Blick. „Ja.“ Dann holte sie tief Luft, als ob sie sich Mut machte, um ihm etwas zu sagen.
„Was ist?“, fragte er besorgt.
Sie sah ihn wieder an. „Meine Mutter lässt dich grüßen. Ich habe gestern Abend mit ihr gesprochen. Über eine Menge Dinge. Sie fragte mich, ob ich allein sei, und ich sagte ihr, dass ich dich anrufen würde.“
Kell setzte sich beunruhigt auf. „Aber du hast mich nicht angerufen. Und warum macht deine Mutter sich plötzlich Sorgen, ob du allein bist? Was ist los, Jamie?“
Sie schluckte nervös. „Ich wollte dich anrufen. Ich bin nur eingeschlafen nach dem Gespräch. Es war sehr spät.“
Kell fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Sieh mal, am Freitag trennten wir uns an deiner Haustür, und du sagtest, wir würden uns am nächsten Tag sehen. Dann habe ich das ganze Wochenende damit zugebracht, dich zu finden. Aber du hast meine Anrufe nicht entgegengenommen.“
Jamie sah ihn bestürzt an. „Es ist nicht, dass ich nicht mit dir sprechen wollte. Ich war nicht da, um deine Anrufe entgegenzunehmen.“
„Und wo warst du?“
Sie holte tief Luft. „Samstagfrüh reiste ich ab und war das ganze Wochenende fort. Ich bin erst gestern Abend wiedergekommen.“
Kell sah sie verständnislos an. „Aber wo warst du? Du hast am Freitag nichts von einer Reise gesagt.“
„Ich weiß.“ Sekunden vergingen. Jamie wurde noch blasser. Und erst nach einer Ewigkeit, wie es Kell schien, hob sie den Kopf. „Ich sagte nichts, weil ich es selbst nicht wusste. Und dann konnte ich nicht mit dir reden. Erst als alles vorüber war.“
Sein Herz schlug heftig. „Zum Teufel, Jamie, was denn?“ Ihre blauen Augen standen voller Tränen. Er nahm tröstend ihre Hand in seine. „Du machst mir Angst. Was ist los? Sag es mir bitte.“
„Es geht um meinen Vater.“
13. KAPITEL
Kell erstarrte. „Dein Vater? Was ist mit deinem Vater?“
„Er ist tot“, antwortete Jamie stockend. „Seit etwa fünf Jahren. Ein Autounfall.“
„Du lieber Himmel.“ Kell spürte, wie ihm kalt wurde. „Jamie, soll ich Dr. Hampton rufen? Deswegen bist du heute gekommen, nicht wahr? Und ich …“ Er schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „Und ich egoistischer Blödmann …“
Sie nahm seine Hand in ihre. „Sag das nicht. Du konntest es nicht wissen. Ich bin wirklich deswegen gekommen, aber jetzt möchte ich nur mit dir sprechen.“
Es machte ihn glücklich, das zu hören, und er streichelte ihr tröstend den Arm.
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