TIFFANY EXKLUSIV Band 04
ein? Wahrscheinlich, aber ihr Körper reagierte prompt. Ein Hitzestrom durchflutete sie, und ihr Herz klopfte schneller. „Wir müssen in cirka zwanzig Minuten los, um rechtzeitig da zu sein. Meinst du, du bist bis dahin startklar?“
„Kein Problem.“ Von wegen. Sie plante, ihn zu vergraulen, und ihr Körper brannte vor Begehren. „Du kannst unten im Wagen warten, während ich mich fertig mache.“
„Im Wagen?“ Er warf einen neugierigen Blick zum Wohnzimmer, das vom Flur aus nur halb zu sehen war. „Warum kann ich nicht hier warten?“
Weil du Dinge entdecken könntest, die aus Dianas Leben stammen, dachte sie. Zum Beispiel ihre Zeichnung von Caesar, dem Familienhund, die jetzt gerahmt über dem Schreibtisch hing. Und Papiere mit ihrer Handschrift. Oder die Patchworkdecke auf dem Sofa, die im Kofferraum ihres Wagens gelegen hatte, als sie fortfuhr.
„Weil ich Freier grundsätzlich nicht in meine Wohnung lasse.“
Sie sah das warme sinnliche Licht aus seinen Augen schwinden, und ihr Herz krampfte sich zusammen. So weh es ihr tat, ihm solche Worte zu sagen – es musste sein.
„Na gut, dann warte ich eben im Auto.“ Die Hand am Türknauf, fragte er über die Schulter: „Hast du Gepäck? Ich könnte es schon mit zum Wagen nehmen.“
„Danke, nicht nötig. Ich habe nur eine leichte Tasche – die kann ich selbst tragen.“
Er zuckte mit den Schultern und verließ mit ausdrucksloser Miene ihre Wohnung.
Sie hätte vor Schmerz weinen können. Er verdiente solch eine Behandlung nicht. Er verdiente eine liebende, einfühlsame Frau, die immer für ihn da sein würde. Und sie wünschte ihm, dass er diese Frau bald fand.
Aber nicht zu bald. Nicht bevor sie weit, weit fort war. Weit genug, dass der Kummer sie nicht umbrachte.
5. KAPITEL
Trev hatte das Gefühl, als hätte Jen ihm ins Gesicht geschlagen. Niedergeschmettert saß er in seinem luxuriösen Mietwagen, in den Ohren ihre scharfe Stimme. Warum hatten ihre Worte ihn so verletzt? Warum hätte er erwarten sollen, in ihrem Heim willkommen zu sein? Im Grunde war er froh, dass sie keine Freier in ihre Wohnung ließ. Und er konnte nicht leugnen, dass er ihr Freier gewesen war. Sie hatte keinen Grund, ihn jetzt in einem anderen Licht zu sehen.
Und er hatte keinen Grund, sich das zu wünschen. Er wollte keine Beziehung mit ihr. Er wollte ihr nur helfen, mehr nicht.
Erinnerungen kamen an die Oberfläche. Ihr wildes Liebesspiel am Freitagabend. Der Kuss an diesem Nachmittag. Und ihr Anblick im Bademantel, unter dem sie nackt war.
Er schloss die Augen und ermahnte sich, nichts zu tun, was über Freundschaft hinausging. Mehr lag sowieso nicht drin. Sie hatte keinerlei Interesse an ihm, und darüber sollte er froh sein. Bei all den Ähnlichkeiten mit Diana – bis hin zu den Duftkerzen und dem Stil ihrer Wohnung – musste er aufpassen, dass er sich nicht in eine fixe Idee verrannte und sich womöglich in ein Phantom verliebte, das nicht existierte.
Welch eine Ironie! Endlich hatte er beschlossen, ein neues Leben zu beginnen, da lernte er eine Frau kennen, in der er Diana wiedererkannte. Er musste mit diesen Vergleichen aufhören und Jennifer objektiv sehen. Sie danach beurteilen, was sie sagte und tat, statt sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen.
Trev blickte zum Hauseingang hinüber, sah dann stirnrunzelnd auf seine Uhr. Über eine halbe Stunde war verstrichen – sie war schon vierzehn Minuten zu spät. Oder hatte sie es sich anders überlegt und wollte nicht mehr mitkommen?
Um sich zur Ruhe zu bringen, ließ er seinen Blick über die heitere, bewaldete Landschaft schweifen, die die stille Wohnstraße umgab. Gerade als seine Anspannung nachließ, erschien Jennifer auf ihrer Veranda. Die Krempe des Stohhuts umschattete ihr Gesicht, ihr Haar war bis auf einige lose Strähnen unter dem Hut versteckt. Die riesige Sonnenbrille verbarg ihre Augen. Aber ihr Mund leuchtete in einem satten, tiefen Dunkelrot.
Trev lächelte anerkennend. Das dunkle Rot, dazu der Hut und die Sonnenbrille machten sie zu einer glamourösen, geheimnisvollen Erscheinung.
Sie schloss die Tür ab, schritt die Stufen von der mit Sträuchern umgebenen Veranda herab, und nun sah Trev den Rest von ihr. Der beigefarbene, schmal geschnittene Blazer, der mehr einer Tunika ähnelte, reichte bis über ihre Schenkel. Der Rock darunter, ebenfalls beige und mit großen roten Mohnblüten bedruckt, war aus einem leichten, durchscheinenden Stoff, der ihre endlos langen Beine wie eine
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