TIFFANY EXKLUSIV Band 04
nicht leugnen. Aber sie konnte nicht mit dem Gedanken leben, ihn von einer Minute zur anderen verlieren zu können. Er würde sein Leben weiterhin aufs Spiel setzen. Aber es hing ganz allein von ihr ab, ob sie sich dieser ewigen Qual aussetzen wollte oder nicht.
Also musste sie sich ein für alle Mal von ihm lösen und mit ihm reden. Mit ihrer Zulassung als Psychologin hatte das erst in zweiter Linie zu tun. Kell war der Mann, den sie liebte, und sie schuldete ihm Ehrlichkeit. Sie setzte sich entschlossen auf. „Kell, ich habe dir nicht die ganze Wahrheit gesagt. Und dass ich es jetzt tue, wird mich vielleicht eine Million Dollar kosten.“
Er rutschte neben sie, nur knapp vom Laken bedeckt. „Moment, Moment. Wovon redest du? Sag nicht, du bist eine Spionin und sollst Geheimnisse aus mir herauskriegen?“
Jamie lächelte schwach. „Wohl kaum.“
Er strich ihr sanft über die nackten Oberarme, und sie wünschte fast, sie wäre nichts weiter als eine harmlose Spionin. „Und was hat es dann mit der Million Dollar auf sich?“
Seine Berührung war äußerst unfair. Jamie erschauerte, und Kells Schmunzeln zeigte ihr, dass ihm ihre Reaktion nicht entgangen war. Hastig nahm sie seine Hand und hielt sie in ihrem Schoß fest, um mit ihm reden zu können, bevor sie wieder anfingen, sich zu lieben, und sie alles andere vergaß. Aber auch das war ein Fehler, denn er hörte nicht auf, seine Finger zu bewegen. Sie rückte von ihm ab, solange sie dazu noch imstande war. „Nein, Kell, warte. Ich meine es ernst.“
„Dann wirst du dir etwas anziehen müssen. Was immer du mir sagen willst, wenn du nackt vor mir sitzt, wird meine Zustimmung finden, was ich später vielleicht bedaure.“
Sie gab seine Hand frei und zog das Laken bis zum Hals hoch. „Okay. Kannst du jetzt wieder klar denken?“
„Jamie, du könntest dich mit einem Berg Wäsche zudecken, und ich könnte trotzdem keinen klaren Gedanken fassen. Aber nur zu, nutz die Situation ruhig aus.“
Sie zuckte zusammen. „Ich wünschte, du hättest das nicht gesagt. Weil ich glaube, dass ich das wirklich tue.“
Kell wurde ernst. „Ach, wirklich? Wieso?“
Schweißtropfen traten ihr auf die Stirn. Kell sah gefährlich aus, abweisend und wachsam, so als sei er vor ihr auf der Hut. Es war wahrscheinlich genau diese Haltung, die ihn so erfolgreich in seinem Beruf sein ließ. Aber Jamie wusste, dass sie sein Schwachpunkt war. Bis zu diesem Moment hatte sie sich das nie wirklich bewusst gemacht. Dr. Hampton hatte recht gehabt. Wenn es um sie ging, gab Kell jedes Mal nach, ohne Fragen zu stellen. Er riskierte ein gebrochenes Herz – aber sie nicht. Und die ganze Zeit hatte sie gedacht, es wäre genau umgekehrt.
„Du bist so still, Jamie. Was ist los? Ist es wegen der Sache, wegen der du gekommen bist?“
Sie war den Tränen nah. Immer wieder war sie gezwungen, sich von Kell zu trennen, und jedes Mal tat es höllisch weh. Sie nickte. „Ja. Kell, ich muss mich endlich von dir lösen. Und zwar sofort.“ Sie warf das Laken beiseite und wollte aus dem Bett steigen.
Er hielt sie jedoch am Arm fest und zwang sie, ihn anzusehen. Nackt und verletzlich saß sie da und starrte ihn an. Seine Augen blitzten vor Wut und wilder Entschlossenheit.
„Nicht so schnell. Ich will eine Erklärung. Ich verdiene eine, Jamie.“
Sie seufzte. „Du hast recht. Aber können wir uns zuerst anziehen?“
„Ja, das sollten wir wohl besser.“ Er ließ sie los und stand auf.
Sie zogen sich stumm an, ohne sich anzusehen oder sich zu berühren. Es war so ganz anders als die Art, wie sie sich die Kleider vom Leib gerissen hatten, als sie sich voller Hunger geküsst und gestreichelt hatten. Aber jetzt waren ihre Bewegungen langsam und ruhig, während sie in ihre zivilisierte Schale zurückkehrten. Es war, als ob man sie aus dem Garten Eden vertriebe. „Nehmt euer Feigenblatt und verschwindet!“
Viel zu bald schon waren sie wieder im Wohnzimmer, und es blieb Jamie nichts anderes übrig, als zu sprechen. „Okay. Zuerst einmal, ich habe die Möglichkeit, einen Buchvertrag an Land zu ziehen, der mich – und Mom – ein für alle Mal finanziell absichern wird.“
Kell hob die Augenbrauen. „Einen Buchvertrag? Was hast du denn geschrieben?“
„Noch habe ich nichts geschrieben. Ich arbeite an einem Selbsthilfebuch, das auf meiner Doktorarbeit basiert.“
„Klingt interessant. Und wovon handelt deine Doktorarbeit?“
„Von Beziehungen.“
Er nickte und betrachtete sie mit dem
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