TIFFANY EXKLUSIV Band 04
Sitzungen unterziehen, damit man sicher sein kann, dass ich eine abgerundete, ausgeglichene Persönlichkeit bin.“
„Und bist du eine?“
„Im Großen und Ganzen, ja. Aber wenn es um dich geht, eben leider nicht. Und das brachte Dr. Hampton zu dem Schluss, dass wir, du und ich, einige Dinge zwischen uns noch nicht geklärt haben. Und er will meine Lizenz erst dann unterschreiben, wenn wir uns mit unserer Beziehung auseinandergesetzt haben.“
Kell sah sie sekundenlang mit durchdringendem Blick an. Dann fragte er kühl: „Weiß dein Professor von dem Buchvertrag?“
„Nein. Nur meine Agentin und der Verleger. Und jetzt du.“
„Interessant.“ Er lachte freudlos. „Und jetzt bist du also hier, um deinem Professor den Gefallen zu tun, damit dir nicht die ganze schöne Kohle durch die Finger rieselt. Und angeblich, um dir Klarheit zu verschaffen, was immer das heißt. Das erklärt auch deine Worte, dass wir miteinander schlafen müssten. Und gleich darauf lässt du ihnen auch noch die Tat folgen. Komisch.
Und man beschuldigt immer die Männer, alle Probleme mit Sex lösen zu wollen.“
Jamie sprang empört auf. „Ich habe dir doch gesagt, dass das nur ein Spruch war. Es ist einfach passiert, wie es immer passiert, wenn wir uns begegnen. Und du lässt alles so schäbig aussehen, als ob ich mit dir geschlafen hätte, um mir den Buchvertrag zu sichern.“
„Das hast du gesagt, nicht ich. Wie ist es denn nun, Jamie? Hast du endlich genug von mir?“
Jamie wandte ihm zutiefst verletzt den Rücken zu. „Geh doch zum Teufel, Kell.“
Zu wütend, um weinen zu können, griff sie nach ihrer Handtasche und ging mit hastigen Schritten zur Tür. Als sie sie aufgerissen hatte, drehte Jamie sich um und öffnete den Mund, um zu sprechen, aber sie brachte kein Wort heraus. Kell erwiderte ihren Blick mit unergründlicher, eiskalter Miene. Er wirkte, als ob er aus Marmor wäre.
Irgendetwas in ihr lehnte sich auf. Sie wollte ihm genauso wehtun wie er ihr. „Leb wohl, Kell. Ich weiß, es ist nicht das erste Mal, dass du das von mir hörst. Aber es ist das letzte Mal.“
Kell kam einen Schritt näher, das Gesicht finster und verschlossen. „Es wird niemals ein letztes Lebewohl für uns beide geben, Jamie. Du machst dir nur etwas vor, wenn du das glaubst.“ Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, wurde intensiver und auf sinnliche Art seltsam raubtierhaft. Er forderte sie zu Dingen heraus, die sie bis ins Innerste erschauern ließen. „Ich bin ein Teil von dir, Jamie. Ich gehe dir unter die Haut. Und umgekehrt tust du es bei mir. Verabschiede dich also ruhig, so oft du willst. Es wird sowieso nicht für lange sein.“
Sie bekam kaum Luft. Sie wollte ihm noch so vieles sagen, aber sie brachte wieder kein Wort heraus. In ihrem Innersten wusste sie, dass er recht hatte. Es war noch nicht aus zwischen ihnen, und wahrscheinlich würde es das nie sein.
5. KAPITEL
Zwei Tage später stand Kell auf den Stufen zu einem der hübschen Häuser, in der die Offiziere auf der Mac Dill Air Force Basis wohnten, und drückte auf die Klingel. Melanie Camden, in pfirsichfarbener Caprihose und passendem T-Shirt, öffnete ihm mit einem erfreuten Lächeln. Sie war wirklich eine rothaarige Göttin von einer Frau, aber Kell sah in ihr nur eine Freundin, während Jamie, die eigentlich höchstens hübsch genannt werden konnte im Vergleich zu Melanie, jedes Mal sein Blut zum Kochen brachte.
Das sollte einer mal begreifen.
„Hallo, Kell“, begrüßte Melanie ihn. „Was für eine schöne Überraschung. Komm herein.“ Ihre ehrliche Freude, ihn wiederzusehen, und ihre sanfte Stimme waren genau das, was Kell heute brauchte.
Er trat über die Schwelle. „Hi, Melanie. Schon was von Jeff gehört?“
Sie schloss die Tür hinter ihnen. „Ja, gerade eben“, antwortete sie fröhlich. „Er war am Telefon und klang noch ein bisschen schwach. Aber die Ärzte sagen, in wenigen Monaten wird er wieder hundertprozentig fit sein.“
Kell lächelte erleichtert. „Das sind großartige Neuigkeiten, Melanie.“
„Ja, nicht wahr? Tatsächlich geht es ihm gut genug, dass sie ihn morgen heimfliegen. Ich wünschte, ich hätte das letztes Wochenende schon gewusst, dann wäre ich nicht schon nach Hause gekommen. Ich kann es kaum erwarten.“ Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. „Kell, ich soll dir etwas von ihm ausrichten. Du sollst wissen, dass er dir keine Schuld gibt. Keiner glaubt, dass es deine Schuld gewesen ist.“
Kell senkte den Kopf. „Das
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