TIFFANY EXKLUSIV Band 04
offensichtlich daran erinnert, dass sie wütend auf ihn war. Aber was hatte er auch anderes erwartet – noch ein Angebot, mit ihr zu schlafen? Melanie war an allem schuld. „Du bist immer noch böse auf mich, stimmt’s?“
„Ja.“ Jamie kam weder in den Flur heraus, noch bat sie Kell in die Wohnung. Sie stand einfach nur da, die Hand auf der Türklinke. „Das ist mein gutes Recht. Du hast ziemlich gemeine Dinge zu mir gesagt.“
„Ich weiß. Deswegen habe ich dir das hier mitgebracht.“ Er hielt ihr Blumen und Karte hin. „Um mich zu entschuldigen. Wie sieht’s aus, wirst du mir verzeihen?“ Er lächelte sie unsicher an. „Bitte, verprügle mich nicht. Du weißt, ich ertrage es nicht.“
Gegen ihren Willen musste Jamie lächeln. Sie nahm die Blumen und die Karten, die er ihr anbot. „Sie sind sehr schön. Danke. Und du bist absolut unmöglich.“
„Ja, ich weiß. Aber das wäre ich in jedem Fall gewesen.“
„In jedem Fall? Wieso?“
„Melanie sagte mir gestern, ich wäre unmöglich, wenn ich mich nicht bei dir entschuldige.“
Jamies Lächeln verschwand. „Ach, ja? Die Melanie vom Flughafen?“ Kell nickte. „Du hast mit ihr über uns gesprochen?“
Fast zu spät erkannte er die Falle, die ihm gestellt wurde. „Nur ein bisschen. Ich sagte nur, dass ich mich wie ein Esel benommen hätte und du berechtigterweise böse auf mich seist.“
„Ach, ja?“, wiederholte sie nur.
Es wurde immer schlimmer. „Ja. Und sie sagte, dass ich zum Fürchten aussehe und dass ich dir sagen sollte, wie leid es mir tut. Und hier bin ich, und es tut mir wirklich leid, Jamie, glaub mir.“
Sie achtete nicht auf seine Entschuldigung. „Wärst du gekommen, wenn Melanie dich nicht gezwungen hätte?“
„Sie hat mich nicht gezwungen. Keiner kann mich zu etwas zwingen. Sie gab mir den Rat, und ich fand, dass sie recht hatte.“
„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“
„Jetzt mach mal halblang, Jamie, okay? Ich bin doch hier, oder? Und ich bitte dich um Entschuldigung. Zählt das denn gar nicht?“
Jamie senkte den Blick. „Doch, natürlich. Du hast recht. Aber ich muss wissen, ob du ihr etwas von dem Buchvertrag gesagt hast.“
Er stieß gereizt die Luft aus. „Nein, Jamie. Ich habe keine Geheimnisse verraten.“
„Gut. Und dass wir zusammen geschlafen haben?“
Das Verhör war noch nicht zu Ende, aber Kell missverstand Jamie absichtlich und antwortete grinsend: „Das hat immer noch meine völlige Zustimmung.“ Als sie ihn finster ansah, fügte er hinzu: „Also gut, ich habe ihr von uns erzählt.“
Sie legte die Blumen und die Karte auf einen Tisch neben der Tür. „So? Und was genau hast du ihr gesagt?“
Kell verzog verärgert den Mund. „Ich habe mich am anderen Ende der Welt durch Minenfelder schlängeln müssen, aber das ist mir leichter gefallen als jetzt diese Unterhaltung mit dir.“
Jamie seufzte. „Entschuldige, Kell. Aber Melanie ist so schön, dass es mich erschüttert hat. Und jetzt erfahre ich, dass du ihr alles über uns …“
„Denk nicht mehr an sie, okay? Melanie ist eine gute Freundin, mehr nicht. Ich gebe mir solche Mühe, Jamie. Ich habe mir sogar das Haar schneiden lassen. Was soll ich noch tun? Wenn du mir nicht verzeihen kannst, dann … gehe ich eben einfach wieder.“
Sie streckte eine Hand nach ihm aus. „Bitte, geh nicht.“
„Ich möchte ja nicht. Gib mir noch eine Chance, und sag mir, was ich tun muss, damit du mir vergibst. Ich werde alles tun.“
Sie hörte ihm ruhig zu. „Meinst du das wirklich ernst? Alles?“
Er war verloren. Sein Magen zog sich nervös zusammen. „Mir gefällt der Ausdruck in deinen Augen nicht. Was immer du dir gerade denkst, ich wette, es hat nichts mit schönem, schlichtem Sex zu tun.“
„Stimmt.“ Jamie kam zu ihm heraus, schloss die Tür hinter sich und strahlte Kell glücklich an. „Du wirst mit mir zu Dr. Hampton gehen.“
Der Name kam ihm bekannt vor. „Wer war noch mal Dr. Hampton?“
„Mein Psychotherapeut, Berater und Professor. Der Mann, der mein Leben in der Hand hält, weil er ein schlichtes Papier nicht unterschreiben will, dass mir erlaubt, Psychologie zu praktizieren und ein Vermögen zu machen. Wie auch immer, heute kommst du mit. Zu ihm wollte ich ja gerade gehen. Und du wirst ihm sagen, dass wir uns endlich Klarheit verschafft haben über unsere Beziehung.“
„Haben wir das?“
„Aber natürlich, du Dummerchen.“ Sie beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf den Mund. „Ich habe dir
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