TIFFANY EXKLUSIV Band 05
doch meine Bewerbung abschicken.“
„Solche Sachen liegen mir einfach nicht.“
„Ach was. Du spielst den Verlobten hervorragend.“
„Wirklich?“
„Wirklich.“
Brooke war abends als Erste zu Hause. Sie ging kurz unter die Dusche, und als sie aus dem Bad kam, war Courtney immer noch nicht da.
Wenn sie an das Chaos im Restaurant dachte, überkam Brooke jetzt noch das Grausen. Was war aus der Strategie geworden, die sie und Chase entwickelt hatten? Sie hatten alles falsch gemacht. Sie waren auf Konfrontationskurs gegangen, statt sachlich zu bleiben. Sie hatten den Kopf verloren und ihren Emotionen freien Lauf gelassen.
Erneut.
Brooke machte sich daran, einen Salat fürs Abendessen vorzubereiten. Dabei versuchte sie sich einzureden, dass Courtney schon nichts Törichtes tat.
Wie ihre Schwester.
Nein. Brooke schnitt eine Möhre klein. Nicht töricht. Unüberlegt. Und sie war froh, dass es passiert war.
In letzter Zeit war sie allzu selbstzufrieden gewesen, und durch diese … Begegnung mit Chase hatte sie nicht nur mehr Mitgefühl für Courtney, sie hatte ihr ins Gedächtnis gerufen, was geschehen konnte, wenn sie sich von ihren Gefühlen leiten ließ.
Und genau das würde sie auch Chase sagen.
Sie hatte gerade den Salat fertig, als Courtney in die Küche kam. Wenigstens hatte sie nicht mehr geweint.
Nach kurzer Begrüßung setzte sich Courtney an den Küchentisch und wartete, bis Brooke mit Tischdecken fertig war.
Brooke bemühte sich, nicht gereizt zu reagieren, denn ausgerechnet heute mochte sie Courtney nicht bitten, ihr zur Hand zu gehen. Aber wie konnte ihre Schwester von ihr erwarten, wie eine Erwachsene behandelt zu werden, wenn sie sich immer noch wie ein Kind verhielt?
Natürlich musste sich Courtney, wenn sie, Brooke, länger arbeitete, selbst etwas zu essen machen. Doch warum kam sie nie auf die Idee, für sie beide etwas vorzubereiten? Wie gern hätte sie sich auch mal bekochen lassen.
Ein verdächtiges Schniefen lenkte Brooke ab. „Weinst du?“ Sie hätte schwören können, dass Courtney beim Nachhausekommen guter Dinge gewesen war.
Courtney sah hoch und rieb sich so schnell die Augen, dass Brooke nicht feststellen konnte, ob sie tatsächlich Tränen wegwischte. Es machte sich jedenfalls gut. Womöglich hatte Courtney doch eine Zukunft als Schauspielerin.
„Nachdem was im Firenze vorgefallen ist, würdest du da nicht auch weinen?“
„Ich war dabei, und ich weine nicht.“
„Überleg doch mal, Brooke! Du und Chase, ihr hasst einander! Ihr seid die Menschen, die Jeff und mir am nächsten stehen. Wie sollen wir da Pläne für eine Hochzeit schmieden, wenn unsere nächsten Verwandten sich nicht ausstehen können?“
„Wir hassen einander doch nicht.“
„Ach, komm schon. Du konntest ihm kaum ins Gesicht sehen. Und die Dinge, die du gesagt hast …“
„Waren in der Hitze des Gefechts so dahingesagt. Ich gebe zu, dass wir … nicht …“ Brooke suchte nach den passenden Worten. „… so ruhig und vernünftig waren, wie ich es mir gewünscht hätte, aber du musst zugeben, dass du und Jeff auch kein Blatt vor den Mund genommen habt.“
„Aber wir möchten, dass ihr beide miteinander auskommt.“
Eigentlich fand Brooke das nicht nötig, aber Courtney zuliebe nickte sie lächelnd.
„Und dazu müsst ihr euch nur etwas besser kennenlernen.“
Kaum, dachte Brooke. Andererseits mussten sie sich wiedersehen, um sich zu überlegen, wie sie Jeff und Courtney zur Vernunft bringen konnten. „Okay, Courtney. Warum lädst du Jeff und seinen Bruder nicht zu uns ein, damit wir über alles sprechen.“
„Du meinst, über unsere Hochzeit?“
„Unter anderem.“
„Okay – he, ich hab’s! Wir laden sie zum Abendessen ein.“ Courtney wirkte geradezu begeistert. Aber sie hatte ja auch keine Vorstellung davon, was das für Arbeit machte.
„Ich weiß nicht recht …“
„Ich werde kochen.“
„Courtney, du kannst doch gar nicht kochen.“
„Natürlich kann ich das. Was glaubst du denn, was ich esse, wenn du nicht zu Hause bist?“
Brooke wollte Courtney gerade den Unterschied zwischen einem in der Mikrowelle erhitzten Gericht für eine Person und einem Abendessen für vier Personen erklären, meinte dann aber nur, dass es ja ganz passable Tiefkühlgerichte gäbe.
„Ich werde richtig kochen“, entgegnete Courtney. „Chase soll keinen Grund haben, mich noch mal zu kritisieren.“
Sie hatte ja keine Ahnung, worauf sie sich da einließ. Es war eine gute Gelegenheit, ihr
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