TIFFANY EXKLUSIV Band 05
immer nicht auf den Tisch, dachte Pete. Sie tat, als wäre zwischen ihnen nichts geschehen. „Ja, Ihre Verabredung. Erinnern Sie sich noch? Das blaue Auge. Sie sagten, Sie hätten eine Verabredung.“
„Ich hatte keine.“ Nora warf ihm einen gereizten Blick zu. „Was sollen diese Fragen? Was wollen Sie? Wieso sind Sie hier?“
Er berührte den blauen Fleck an ihrer Wange. „Ich wollte nach Ihnen sehen.“ Die Berührung war ganz harmlos, und doch hätte Pete Nora am liebsten geküsst und alles andere vergessen. „Hm, klingt doch nicht so, als hätten Sie sich gut unterhalten.“
„Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen“, erwiderte Nora.
Er lachte leise. Gehörte das zum Spiel? Wollte sie sein Verlangen steigern, indem sie verleugnete, was letzte Nacht geschehen war? Er ließ sich auf einen der Besucherstühle sinken und betrachtete sie eingehend. Oder glaubte Nora tatsächlich, er hätte sie nicht erkannt?
„Na ja, wenigstens einer von uns hat sich gut unterhalten.“
Sie zuckte zusammen. „Sie sind ausgegangen?“
Pete nickte. „Ich habe eine sagenhafte Frau kennengelernt.“
„Ich wa… ich meine, sie war sagenhaft?“ Nora biss sich auf die Unterlippe. „Was machte sie denn so sagenhaft?“
„Sie ist verdammt sexy.“ Er lehnte sich zurück und verschränkte die Hände am Hinterkopf. Nora betrachtete das T-Shirt, das sich über seiner Brust spannte. Als ihr Blick tiefer wanderte, räusperte er sich, und sie sah verlegen hoch. „Schön“, fuhr er fort. „Klug, amüsant, interessant. So eine Frau habe ich noch nie getroffen.“
„Vielleicht sind Sie bisher mit den falschen Frauen ausgegangen.“
„Sie hatte unbeschreibliche Augen.“ Pete beugte sich vor und stützte sich auf den Schreibtisch. „Sie haben fast die gleiche Augenfarbe. Nicht ganz, aber fast.“ Es fiel ihm schwer, nicht zu lachen. „Und sie war ungefähr so groß wie Sie, nur … kurvenreicher.“ Warum sollte er das Messer in der Wunde nicht ein wenig hin und her drehen? „Und ihr Mund …“
„Ich möchte bestimmt nicht alle Einzelheiten wissen“, wehrte Nora ab. „Müssen Sie nicht arbeiten? Findet kein Spiel statt? Wieso sind Sie hier?“
Er dachte sich eine Möglichkeit aus, Nora noch eine Weile für sich zu behalten, bis sie bereit war, ihr Spiel zu beenden. „Ich brauche einen Rat. Sie sind in solchen Dingen doch gut. Schließlich schreiben Sie eine Ratgeber-Kolumne.“
„Ich schreibe eine Benimm-Kolumne. Ganz sicher kann ich Pete Beckett keinen Rat erteilen, was Frauen angeht.“
„Sie wären dafür ideal“, behauptete er. „Sehen Sie, ich befinde mich in einer schwierigen Lage. Für gewöhnlich lerne ich eine Frau kennen, und sofort entsteht eine körperliche Anziehung.“
„Ich kann wirklich nicht …“
„Und obwohl ich alles langsam angehe, verliere ich manchmal den Verstand und … stoße sofort vor.“ Das Letzte sagte er ganz langsam und provozierend, und als Nora rot wurde, fragte er sich, wie viel sie noch ertragen konnte, bevor sie nachgeben würde.
„Bitte, ich kann absolut nichts …“
„Wie verhält man sich bei einer einzigen leidenschaftlichen Nacht denn richtig?“, fragte er ganz gezielt.
„Was?“, stieß sie hervor, und die Rötung ihrer Wangen nahm sogar noch zu.
„Ich dachte, Sie könnten das wissen. Ich meine damit nicht, dass Sie jemals nur für eine Nacht Leidenschaft gesucht hätten, aber …“ Sie sah jetzt so zerknirscht drein, dass er sich kaum noch beherrschen konnte. „Ich gehe nicht auf alle Einzelheiten ein, aber diese herrliche Frau und ich gaben uns der Leidenschaft hin, eines führte zum anderen, und wir …“
„Das muss ich wirklich nicht hören!“ Nora hielt sich die Ohren zu.
„Doch. Wie wollen Sie mich denn beraten, wenn Sie die Einzelheiten nicht kennen? Wie gesagt, die Lage ist sehr delikat.“ Er griff nach ihren Händen und spielte mit ihren Fingern. Sofort erinnerte er sich an die Lust, die ihm diese Hände beschert hatten. „Und Sie sind … delikat“, flüsterte er.
Sie atmete flach und konnte den Blick nicht von ihm wenden.
„Sehen Sie, diese Frau ging, bevor ich ihren Namen erfuhr.“
Nora riss die Hände zurück. „Welche Rolle spielt denn ihr Name?“
„Normalerweise keine, aber ich will sie wiedersehen. Das ist neu bei mir. Ich habe erkannt, dass ich im Umgang mit Frauen vielleicht ein Defizit habe, und das muss ich endlich beseitigen.“
„Ein Defizit?“ Nora beschäftigte sich eingehend mit ihren Stiften. „So
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