TIFFANY EXKLUSIV Band 05
sich an der Universität Berkeley einschreiben. Doch sie hatte die Popularität von Prudence Trueheart und Celeste Pierces Ruf als Spendensammlerin unterschätzt.
Als sie sich am Museum für moderne Kunst in San Francisco um eine Dozentenstelle bewarb, wurde ihr eine Stelle in der Marketing-Abteilung angeboten. Und Celeste hatte ihr Interesse auf der Stelle der Oper entzogen und dem Museum gewidmet.
Pete war auf Nora stolz, doch sie fehlte ihm, wenn sie ein oder zwei Mal im Monat die Stadt verließ. Diesmal war sie in New York.
Er nahm einen Schluck Bier. Als der Mann neben ihm ging, setzte sich eine Frau auf den leeren Hocker. Pete erkannte sofort ihr Parfum, aber er warf nicht einmal einen Blick auf sie. Das war nicht Nora.
„Wer gewinnt?“
Langsam wandte er sich ihr zu. Das hellgrüne Kleid mit tiefem Ausschnitt verstärkte die Wirkung des langen kastanienbraunen Haars. Lächelnd blickte er ihr in die blauen Augen, verzichtete darauf, sie zu küssen, und ging auf das Spiel ein.
„Ich habe nicht zugesehen. Darf ich Sie auf einen Drink einladen?“
„Ich bin nicht wegen eines Drinks hier.“
Er fühlte ihre Hand auf dem Schenkel. Sein Blick wanderte zur Tür. Wie sollte er die Bar verlassen, ohne dass alle merkten, wie erregt er schon war? „Weshalb bist du dann hier?“
„Deinetwegen“, sagte sie und küsste ihn auf die Wange.
Pete lachte. „Ich habe noch nicht mit dir gerechnet.“
„Ich war einsam und brauchte einen Mann. Dich …“
Er legte ihr den Arm um die Schultern und berührte die Perücke. „Die Farbe gefällt mir. Und das Kleid … sehr hübsch. Vielleicht kann ich dir beim Ausziehen helfen.“
Sie lächelte verführerisch. „Hier? Da hinten in der Ecke ist es dunkel. Da sieht uns niemand.“
Pete zog sie vom Hocker und küsste sie. „Wenn du weißt, was für dich gut ist, kommst du sofort mit mir nach Hause, bevor es für uns beide peinlich wird.“
Mit wiegenden Hüften ging sie zur Tür, und Pete hielt seine Jacke vor sich und folgte ihr.
Dabei lächelte er. Es war kaum zu glauben, dass Nora sich früher einmal nicht aufregend gefunden hatte.
– ENDE –
Tracy South
Eine Nacht nur für uns
1. KAPITEL
Laura Everett hatte es schon hundert Mal vor ihrem Schlafzimmerspiegel geübt. Doch jetzt, wo sie ihre kleine einstudierte Rede an ihren Boss richten wollte, war sie unsicher.
„Mr. Harris, ich würde mit Ihnen gern über das Projekt sprechen, mit dem ich betraut wurde. Ich würde lieber an etwas Anspruchsvollerem arbeiten. Ich weiß, dass Sie einige Projekte für Kyle Sanders vorgesehen haben …“ Der Name ihres viel zu attraktiven Konkurrenten kam ihr nur schwer über die Lippen, und zu spät gelangte sie zu der Einsicht, dass sie ihn gar nicht erst hätte erwähnen sollen. „Aber ich möchte unbedingt …“
Ihr korpulenter Boss sah sie an. „Sie möchten was?“
Ich will einen Auftrag, der nicht stinklangweilig ist, dachte sie verzweifelt. So hatten ihre Übungsreden vor dem Spiegel meistens geendet, und sie musste sich auf die Lippe beißen, um die Worte nicht laut auszusprechen.
Allerdings war es gut möglich, dass ihr Boss sie selbst dann nicht gehört hätte, da seine Aufmerksamkeit schon wieder etwas anderem galt. Er suchte angestrengt den dicken grauen Teppich unter seinem Platz ab. Dann sah er auf und fragte: „Haben Sie meine Serviette gesehen?“
„Ihre was?“
„Ich brauche eine Serviette. Wo ist meine nur geblieben?“
Vielleicht war eine Party zur Überreichung der Geschenke für Harris’ schwangere Sekretärin nicht die richtige Gelegenheit, um ihn allein zu sprechen. Laura sah zur Kopfseite des Konferenztisches, wo Tricia, die zukünftige Mutter, nach dem nächsten professionell verpackten Geschenk für ihr Baby griff. Aber Laura musste jetzt mit Harris sprechen. Es war das erste Mal in dieser Woche, dass sie ihn ohne den Wunderknaben Kyle Sanders sah, der ständig um ihn herumschwirrte. Laura wusste, dass Jasager eine gewisse Anziehungskraft besaßen. Und dieser Jasager besaß sogar enorme Anziehungskraft, zum Beispiel dadurch, dass er groß, durchtrainiert und attraktiv war, was Laura zu ignorieren versuchte. Sie wusste, dass ihrem Boss vor allem Kyles positive Einstellung und sein Optimismus gefielen. Natürlich, denn positiv denkende Menschen waren angenehm. Laura mochte positiv denkende Menschen auch. Aber manchmal war Vorsicht eher angebracht als Optimismus. Nur stand sie mit dieser Einstellung neben dem draufgängerischen Kyle
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