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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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immer als Spielverderberin da.
    Ihre Gedanken wurden unterbrochen durch Tricias Ausruf „Oh, wie entzückend!“, mit dem sie eine winzige Baseballkappe der „Atlanta Braves“ hochhielt.
    Harris unterbrach die Suche nach seiner Serviette, sah zu Tricia und dann wieder mit durchdringendem Blick zu Laura. Endlich nimmt er mich ernst, dachte sie.
    „Wer hat die Kappe besorgt?“, fragte er sie. „Ich könnte solche Baseballkappen an meine Kunden verteilen, wenn sie mir erzählen, dass ihre Frauen mal wieder ein Kind bekommen.“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Laura. Es war schwer zu sagen, wovon sie weniger verstand, von Babys oder von Baseball. „Aber ich kann es für Sie herausfinden.“
    „Ach was, das kann Tricia machen. Tricia!“, rief er. „Bestellen Sie ein Dutzend von den Dingern.“
    Tricia lächelte ihrem Boss zu. Es war verblüffend. Was auch immer Harris tat oder sagte, sie reagierte stets mit dem gleichen strahlenden Lächeln. Laura war sich nie sicher, ob die Sekretärin sich einen Heiligenschein verdienen wollte oder wieder mal etwas im Schilde führte.
    „Von wem ist sie?“, wiederholte Harris seine Frage.
    „Von mir.“ Laura hörte Kyle Sanders’ weiche, tiefe Stimme irgendwo links hinter ihr.
    Das passt, dachte Laura, da Kyle überall die Finger im Spiel hatte. Verschwinde, befahl sie ihm im Stillen. Anspannung erfasste sie, als er sich in den Sessel neben sie setzte, und sie wartete auf den Stoß oder Tritt, den sie jedes Mal von ihm bekam. Da war er auch schon. Diesmal stieß er sie an, als er seine Beine unter dem Kirschholztisch ausstreckte.
    „Tut mir leid“, sagte er.
    „Schon gut“, erwiderte sie und zwang sich, sich nicht umzudrehen. Sie wollte sich nicht von ihm ablenken lassen. Aber gleichzeitig entging ihr die Chance, sich bei Harris Gehör zu verschaffen. Noch ehe sie sich vornehmen konnte, ihre Unterhaltung auf später zu verschieben, schaute Harris an ihr vorbei zu Kyle.
    „Was sagten Sie, woher Sie die Kappe haben?“
    Plan B. Eine Frau sollte immer ein Interesse an den Hobbys ihres Chefs vorgeben. In einer Teenagerzeitschrift hatte Laura mal Tipps fürs Dating gelesen. Aber sie hatte im Berufsleben viel mehr Gelegenheiten gehabt, diese Tipps anzuwenden, als bei romantischen Abendessen in italienischen Restaurants oder auf den Rücksitzen von Autos. Sie wirbelte herum, um überzeugend Begeisterung zu heucheln. Doch in dem Moment, als sie Kyle ansah, bereute sie es.
    Niemand war körperlich so präsent wie Kyle Sanders. Das war erstaunlich, denn obwohl er groß und gebräunt war, wirkte er nicht wie jemand, der einen Raum allein durch seine Art, zu gehen oder zu sitzen, dominieren konnte. Dieser Eindruck entstand jedoch durch sein Auftreten – sie hatte selbst ihre Methode, ihre Persönlichkeit durch hochhackige Pumps und elegante Kostüme zu unterstreichen.
    Kyle Sanders jedoch brauchte keine solchen Hilfsmittel. Laura hatte ihn an einem Samstagnachmittag in ausgebeulten Khakishorts und einem verwaschenen T-Shirt genauso selbstbewusst erlebt. Jetzt trug er ein offenbar teures weißes Baumwollhemd mit aufgekrempelten Ärmeln und eine königsblaue Seidenkrawatte, deren Knoten gelockert war und die leicht schief hing. Seine vollen braunen Haare reichten bis auf den Hemdkragen. Eine widerspenstige Strähne fiel ihm in die Stirn und fügte seinem attraktiven Gesicht eine interessante Note hinzu. Seine Kleidung hob das Blau seiner Augen hervor und unterstrich den bronzefarbenen Ton seiner Haut. Wenn Laura nicht gewusst hätte, dass er sich oft in der Natur aufhielt, hätte sie es für Solariumsbräune gehalten.
    Sie nahm sich zusammen und drehte sich wieder in Harris’ Richtung, während Kyle ihm den Namen des Ladens nannte, in dem er die Baseballkappe gekauft hatte. Zu den Geheimnissen, die Laura mit ins Grab zu nehmen hoffte, gehörten ihre ständigen, unvermeidlichen Fantasien über Kyle, die eindeutig jenseits der Grenzen eines kollegialen Verhältnisses lagen.
    Normalerweise war sie überhaupt nicht der Typ, der für muskulöse Arme, strahlende Augen und ein sinnliches Lächeln empfänglich war. Bei den beiden Beziehungen, die sie gehabt hatte, bevor ihr Job zum Lebensinhalt geworden war, war die Grundlage die Intelligenz des Partners oder die Vereinbarkeit der Lebensziele gewesen. Wie der Mann in Jeans aussah, hatte keine Rolle gespielt. Dafür hatte sie gern in Kauf genommen, dass die Männer ein wenig langweilig waren. Während ihre Freundinnen über

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